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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 42/2025
Aus der Natur
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Aus der Natur -

Es ist Herbst, die Blätter fallen.

Warum eigentlich? Und wieso werden sie gelb, rot oder braun?

Die vorherrschende Farbe bei Blättern von Bäumen ist das grüne Chlorophyll, welches sie für die Photosynthese brauchen. Hierbei verbrauchen sie Kohlendioxid und Wasser und produzieren Zucker und Sauerstoff. Der Baum transportiert das Wasser mit Hilfe der Wurzeln aus dem Boden über den Stamm und die Äste bis in jedes Blatt, wo es dann verdunstet. Dies funktioniert im Frühling und Sommer gut, aber im Winter, wenn der Boden gefroren ist, funktioniert dieses System nicht, der Baum könnte vertrocknen. Außerdem würden bei Frost die Zellen der Blätter platzen und alle wertvollen Inhaltsstoffe wären verloren.

Deshalb wird durch die Aktivierung bestimmter Gene, dem Einsatz von Fotozellen zur Messung des Lichteinfalls und durch eine reduzierte Bodentemperatur, das Kommando zum Abstoßen der Blätter gegeben. Dazu bildet sich eine Trennschicht zwischen Blatt und Ast, die auch nach dem Abfallen des Blattes die Wunde verschließt. Doch zuvor holt sich der Baum das wertvolle Chlorophyll, welches aus verschiedenen Magnesiumverbindungen besteht, aus den Blättern zurück und sie verfärben sich.

Denn das gelbe Carotin und das rote Anthocyan sind ebenfalls Bestandteil der Blätter, sie werden nur optisch vom grünen Chlorophyll überdeckt. Sie haben unter anderem die Aufgabe, die Blätter vor Sonnenbrand zu schützen, indem sie das UV-Licht filtern.

Das Chlorophyll und andere Stoffe werden vor allem in den Knospen aufbewahrt, die sich bereits im Winter bilden und die wiederum auf das Signal der Fotozellen und der steigenden Bodentemperatur warten, um im zeitigen Frühjahr kraftvoll auszutreiben.

Und warum werfen die meisten Nadelbäume ihre Nadeln im Herbst nicht ab? Fichten,- Tannen- und andere Nadelbäume haben nur sehr kleine, schmale und harte Nadeln. Diese sind mit Wachs ummantelt und verdunsten deshalb nur sehr wenig Wasser und Frost kann ihnen und den Bäumen deshalb nicht schaden.

Ute Leukel-Fischer