— Hünstetten-Bechtheim / Geisenheim, Freitag, 10.11.2023
In den vergangenen Tagen sind ein Mann und eine Frau aus dem Rheingau-Taunus-Kreis Betrügern auf den Leim gegangen. Zunächst wurde die Dame aus Geisenheim mit dem "WhatsApp"-Betrug überlistet. Mit der bundesweit angewandten Betrugsmasche über den Messenger-Dienst "WhatsApp" versuchen die Täter seit mehreren Monaten an das Geld von Bürgerinnen und Bürgern zu gelangen.
Diese erhalten zunächst eine Nachricht von einer unbekannten Rufnummer auf ihr Smartphone. Darin geben sich die Betrüger als ein Familienmitglied aus, das angeblich sein Handy verloren und deshalb eine neue Telefonnummer erhalten habe.
Bereits nach wenigen Nachrichten bitten die vermeintlichen Verwandten die Angeschriebenen um finanzielle Hilfe. Häufig wird geschildert, dass aufgrund des "verlorenen Handys" kein Online-Banking möglich sei und man deshalb eine dringende Rechnung nicht selbst bezahlen könne. Auf diese Weise gelingt es den Betrügern immer wieder, die Angeschriebenen zu einer Überweisung zu bewegen. So auch in einem aktuellen Fall aus Geisenheim. Hier wurde die hilfsbereite Angeschriebene in böser Absicht dazu gebracht, einen Betrag zu überweisen, um ihrer angeblichen Tochter bei der Begleichung einer Rechnung zu helfen. Erst später stellte sich heraus, dass es sich um einen Betrug handelte.
Ein Mann aus Hünstetten-Bechtheim dagegen wurde von einem angeblichen Mitarbeiter der Firma Microsoft angerufen. Der angebliche Support-Mittarbeiter nahm so mit dem Geschädigten Kontakt auf und berichtete von einem Problem mit dem Computer des Angerufenen. Tatsächlich wollte der Mann aber nicht helfen, sondern lediglich an das Geld des Opfers gelangen. Dies glückte dem Täter leider. Der Betrüger erlangte innerhalb des Gespräches die Zugangsdaten zum Konto des Seniors, woraufhin es zu Geldabbuchungen kam.
Die Polizei rät, bei Nachrichten von unbekannten Absendern zunächst über die bekannten Rufnummern Kontakt mit der angeblichen Person aufzunehmen und bei Geldforderungen stets misstrauisch zu sein. Im Zweifel hilft ein Anruf bei Ihrer Polizei. Darüber hinaus wird dringend davor gewarnt, auf Gespräche wie im zweiten Fall einzugehen. Kein Mitarbeiter einer seriösen Softwarefirma wird sich unaufgefordert bei Ihnen melden und die Behebung von Problemen anbieten, die Sie zuvor noch gar nicht hatten. Lassen Sie sich von Unbekannten nicht um den Finger wickeln und gehen Sie keinesfalls auf fragliche Angebote zur Installation einer Software oder Fernwartung ein. Beenden Sie das Gespräch rechtzeitig. Geben Sie keine Kontodaten, Kreditkartendaten oder gar ein Passwort preis und überweisen Sie kein Geld.