Titel Logo
Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 46/2023
Kirchliche Nachrichten
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Volkstrauertag

Gedanken zum Volkstrauertag

Der Volkstrauertag wirft immer wieder Fragen nach seiner Bedeutung auf, besonders bei der jüngeren Generation.

Darum soll an dieser Stelle von kirchlicher Seite aus die Bedeutung und Wichtigkeit dargelegt werden.

Denn der Volkstrauertag ist kein kirchlicher Feiertag, sondern ein staatlicher Gedenktag, ein öffentliches Totengedenken, für die Kriegsgefallenen der beiden Weltkriege. Durch die Mitwirkung der Pfarrerinnen und Pfarrer erhält der Volkstrauertag jedoch eindeutig eine christlich-kirchliche Prägung.

Er wurde erstmalig 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs vorgeschlagen. Damals wurde dieser Termin in die Passionszeit gelegt.

Die Nationalsozialisten missbrauchten diesen Gedenktag und deuteten ihn zum Heldengedenktag um. Der Fokus richtete sich nicht mehr auf das Totengedenken, sondern auf die Heldenverehrung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich der Volkstrauertag zum Gedenktag für alle Opfer von Krieg und Gewalt: Die Opfer der Weltkriege und der NS-Gewaltherrschaft, aber auch gegenwärtiger Kriege und von Hass- und Gewalttaten in Deutschland und in der Welt.

Terminlich wurde er nun auf den Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr gelegt, eine Woche vor dem allgemeinen Totengedenken.

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Volkstrauertag in seinen inhaltlichen Aussagen zu einem „Mahntag für den Frieden“ gewandelt, mit ihm wird die 10-tägige Friedensdekade der Kirchen beendet.

Es ist eine bleibende Aufgabe, Menschen mit Kriegs- und Gewalterfahrungen zu begleiten und den Willen zum Frieden zu stärken. Deshalb begehen wir den Volkstrauertag, auch als Kirche Jesu Christi.

Pfarrerin Stefanie Glaser