Die Hünstetter Energiewende – wo stehen wir heute?
Zu Beginn dieses Jahres hatten wir Sie darüber informiert, was die Gemeinde Hünstetten gegen steigende Energiepreise plant und bereits getan hat – inzwischen ist viel geschehen und wir wollen Sie zum Jahresende über weitere Fortschritte informieren.
Die Gemeinde Hünstetten fokussiert sich aktuell auf zwei alternative Energiequellen: Die Windkraft und die Photovoltaik.
Zum Thema der Windkraft haben sich am 23.März, nach mehreren vorangegangenen Informationsveranstaltungen, 75% der Hünstetter Bürger für diese Energiegewinnung ausgesprochen. Was ist nun seitdem geschehen? Aktuell ist der Status, dass die Gemeinden Hünstetten und Idstein gemeinsam ein Interessenbekundungsverfahren (IBV) zum Finden eines geeigneten Projektierers zur Errichtung des zukünftigen Windparks gestartet haben. Das IBV ist nun weit vorrangeschritten und die Kommunen haben Angebote und Konditionen von verschiedensten Projektierern gesichtet und beurteilt, um für sich den bestmöglichen Partner zu finden.
Auch zum Thema Flächensicherung hat sich viel bewegt in diesem Jahr. Zusammen mit einem Partner, welcher sich optimal im Bereich kommunaler Windenergie auskennt, wurde ein sogenanntes Flächenpooling gestartet, ein Verfahren, was dazu dient private und öffentliche Flächen für den Bau und Betrieb eines Windparks zu sichern und gleichzeitig für alle Flächeneigentümer den gleichen Vertrag auszuhandeln und in Summe eine höhere Verhandlungsposition erzielen zu können.
Was sind nun die nächsten Schritte?
Die Gemeinden Hünstetten und Idstein werden einen Vertrag mit einem Projektier schließen, und schnellstmöglich mit den Gutachten und Windmessungen beginnen, um das Projekt ohne Wartezeiten voranbringen zu können. Gleichzeitig arbeiten die Verwaltungen daran, wie eine festgelegte Beteiligung der Kommunen und der Bürgerschaften am Windpark funktionieren könnte.
Bezüglich der Photovoltaik verfolgt die Gemeinde aktuell zwei Konzepte: eines als sogenannte Freiflächen Photovoltaik (hier werden viele Solarmodule als Solarkraftwerk auf Freiflächen installiert) und eines als PV-Dachanlagen. Hierbei werden PV-Module auf den Dächern gemeindeeigener Immobilien (DGH und FFW) installiert. Letztgenannte Variante lässt sich schneller umsetzen und generiert somit auch am schnellsten erste Erträge. Anhand einer dedizierten Untersuchung (z.B. der Himmelsausrichtung sowie den baulichen Gegebenheiten) haben wir mehrere Immobilien, verteilt über diverse Ortsteile der Gemeinde, als geeignet klassifiziert. Die größten Potenziale bieten hierbei die DGH/FFW in Görsroth und Wallrabenstein.
Da Wallrabenstein auch die Katastrophenzentrale der Gemeinde Hünstetten darstellt, war dieser Standort erste Wahl zur ersten PV-Dach Installation. Nach erfolgter Ausschreibung an mehrere Solar Unternehmen fiel die finale Entscheidung für einen Anbieter im Oktober.
Das nachstehende Foto zeigt den Aufbau der PV-Dachmodule:
Bild: Bau der 65 kWp PV-Anlage auf dem DGH/FFW im OT Wallrabenstein
Die Anlage erzeugt bei optimaler Sonneneinstrahlung 65 kWp Leistung – mehr als der Standort Wallrabenstein selbst nutzen kann. Und was passiert dann mit der Mehrleistung? Dank der Zusammenarbeit mit der SÜWAG im Rahmen des Energie-Bilanzkreis-Models wird diese Energie anderen Verbrauchern der Gemeinde Hünstetten von der SÜWAG zur Verfügung gestellt.
Aktuell gehen wir davon aus, dass die Anlage in Wallrabenstein zum Jahresende in Betrieb gehen und die Gemeinde dadurch einen weiteren aktiven Beitrag zur Energiewende leisten wird.