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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 51/2024
Aus der Natur
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Aus der Natur - Höchste Zeit zum Vögel füttern!

Rotkehlchen

Kohlmeisen-Futterspender

Viele Naturfreunde füttern ganzjährig ihre Gartenvögel, auch wenn es dazu unterschiedliche Meinungen gibt.

Spätestens im Herbst sollten jedoch die unterschiedlichen Angebote für unsere gefiederten Freunde bereitstehen.

Doch auch jene, die es bisher versäumt haben, können jetzt noch mit der Fütterung beginnen, denn die wirklich karge und kalte Zeit hat ja noch gar nicht richtig begonnen. Noch finden unsere Vögel in unaufgeräumten Gärten und Hecken Samen und Früchte, wie zum Beispiel von Weiß-oder Schwarzdorn, die erst richtig lecker werden, wenn der Frost einmal darüber gegangen ist.

Aber irgendwann ist auch die letzte Hagebutte aufgefuttert oder eine dicke Schneedecke bedeckt Samen und Gräser.

Die Insektenfresser unter unseren Gartenvögeln haben uns in Richtung Süden verlassen, aber Körnerfresser oder Opportunisten (die sich bei der Nahrung anpassen) sind dankbar für Mischfutter mit vielen Sonnenblumenkernen und Erdnüssen.

Meisenknödel sind aufgrund des hohen Fettgehalts auch sehr wichtig und es gibt sehr schöne Spender dafür, so dass man sie nicht in Plastiknetzen aufhängen muss. Wer sich für sie entscheidet, kauft sowieso am besten einen ganzen Eimer im Baumarkt oder Gartencenter.

Es gibt auch Vögel wie z.B. der Buchfink, die nicht gerne zum Futterhaus kommen, sondern lieber in Bodennähe fressen. Für diese kann man ein Futterbrett oder eine umgestülpte Holzkiste frei im Garten aufstellen. Dort kann man auch ab und zu Apfelstücke für die Amseln auslegen.

Vivara

Ganz wichtig ist die Morgenfütterung. Kleine Vögel können in einer kalten frostigen Nacht bis zu 20% ihres Körpergewichts verlieren, weil sie so viel Energie brauchen, um ihre Körpertemperatur von etwa 40 Grad zu halten. Bekommen die Vögel nicht innerhalb des kommenden Tages ihr Überlebensfrühstück, so können sie den Energieverlust nicht mehr aufholen und verenden. Wichtig ist also das regelmäßige Füttern. Auch dazu gibt es Futtervorratssysteme, die gewährleisten, dass über mehrere Tage Futter zur Verfügung steht. Abends sollte allerdings alles in Bodennähe weggefuttert sein, denn sonst kommen andere Wildtiere nachts (Füchse, Marder, Waschbären) und holen sich die Reste.

Futterstellen sollten aus hygienischen Gründen regelmäßig ausgekehrt werden und Futterhäuschen katzensicher aufgestellt werden.

Kommen auch Eichhörnchen regelmäßig ans Futterhaus, so ist es besser, ihnen ein separates Angebot zu machen. Ganze Walnüsse, Haselnüsse oder Erdnüsse in der Schale beschäftigen die hübschen Nager und das beschert einen schönen und unterhaltsamen Anblick.

Plantura Garden

Tipp: Beim Aufstellen oder Aufhängen bitte darauf achten, dass die Futterstellen auch vom Haus aus zu sehen sind, so lassen sich die Besucher ungestört beobachten.

Wer jetzt erst anfängt zu füttern, muss ein wenig Geduld mitbringen. Die Vögel sind nicht mehr so aktiv und so kann es ein paar Wochen dauern, bis sie sich einfinden, aber der Winter ist noch lang und jede Futterstelle rettet unsere Vögel.

Zur Übernachtung bei kaltem Wind und Schneefall ziehen sich die Singvögel gerne in dichte Hecken oder Nistkästen zurück.

Diese sollten auf Empfehlung vom NABU nicht mehr im Herbst, sondern im zeitigen Frühjahr gereinigt werden, denn sie dienen auch den geschützten Bilchen und Haselmäusen als Winterquartier.

Ute Leukel-Fischer