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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 1/2025
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Am Donnerstag, 19.12.2024 wälzte sich kurz vor 14.00 Uhr eine dunkelgraue Wolkenwand aus Richtung Limburg über Steckenroth. Just zu dem Zeitpunkt, an dem sich üblicherweise die Hohensteiner Wanderfreunde auf dem Parkplatz oberhalb der Kirche treffen, öffnete sich das nicht nur bedrohlich ausschauende Wolkengebilde und zeigte, was in ihm steckte. Regen ergoß sich wie aus Kübeln über die zur letzten Wanderung im Jahr 2024 angetretenen Wanderfreunde. Der Wind peitschte das Wasser gegen die Beinkleider und Hagelkörner trommelten auf die nur mäßigen Schutz bietenden Schirme. In dieser dramatisch wirkenden Stimmung fehlte nur noch der rechte Theaterdonner. Das war die Begrüßung an diesem letzten Wandertag des Jahres.

Kurz nach zwei war der Spuk fürs erste vorbei. Was macht man nun, wenn die Kleidung ab der Gürtellinie abwärts völlig durchnässt ist und das Schiet-Wetter auch noch mit einem Temperatursturz einherging? Die Ortsansässigen entschieden, dass sie sich zu Hause neu einkleiden und sich um 16 Uhr zum Jahresschluss des Wanderkreises im Gasthaus zum Taunus wieder einfinden wollen. Für alle anderen wurde eine Notunterkunft beim „Zieler“ organisiert und so startete eine kleine Gruppe zur kürzesten jemals durchgeführten Wanderung. Traditionell war die letzte Tour schon immer etwas kürzer, um der Geselligkeit mehr Rechnung tragen zu können, aber die Distanz vom Parkplatz bis zum freundlicherweise für die durchweichten Wandergesellen vorzeitig geöffneten Saalbau war wirklich beispiellos. Es wäre zwar nun eine kleine Runde um das Dorf möglich gewesen, aber mit an den Beinen klebenden Hosenschläuchen macht es selbst hartgesottenen Outdoorfans keinen Spaß mehr. Die Verbliebenen schmiegten sich an die Heizkörper und heizten innerlich mit heißen Getränken, um so äußerlich und innerlich ihre Klamotten wieder in einen erträglichen und gesundheitlich vertretbaren Zustand zu versetzen.

An einem normalen Wandertag wäre die Zusammenkunft wohl einfach ins Wasser gefallen, aber heute war das anders. Nicht vergeblich wollten sich die Wandersleute auf diesen Tag vorbereitet haben. Bis 16.00 Uhr trudelten nicht nur die Steckenrother frisch gestylt wieder ein, sondern auch noch solche, die sich das Wettergeschehen lieber aus der sicheren häuslichen Warte betrachtet hatten. Mit 30 Personen war trotz etlicher Krankmeldungen die lange Tafel voll besetzt. Aus einer eigens zum heutigen Tag für den Wanderkreis erstellten Speisenkarte hatten sich alle inzwischen eine leckere Mahlzeit ausgesucht und das, obgleich der Kalorienverbrauch heute nicht nennenswert gewesen war. Während die Küche die bestellten Gerichte fertigstellte, konnte Horst mit seiner Jahresrückschau beginnen. Wichtig war das gemeinsame Erlebnis vielfältigster Art. Dass ein Teil der Wandertouren von Wanderfreunden organisiert und durchgeführt worden war - ursprünglich gedacht als Entlastung des Wanderführers -, entpuppte sich als wunderbare Bereicherung und soll im Jahr 2025 wieder so praktiziert werden. Selbstverständlich wurde allen, die solchermaßen am Erfolg des Wanderkreises mitgewirkt hatten, gedankt.

Nach dem Wanderführer ergriff Werner in seiner gekonnt launigen Art das Wort. Anders als in den Jahren zuvor hatte es ihn nachgerade dazu gedrängt, heute ein Lob auf den Wanderkreis vorzutragen, wobei er zunächst darstellte, mit welchen Mitteln er sich diese Position erobert hatte. Hätte man nicht Angst gehabt, die nächste Pointe zu verpassen, so hätte man Werner andauernd durch Lachen oder Beifall unterbrechen mögen. Eine fiktive Geschichte gespickt mit Andeutungen aus Wanderungen des vergangenen Jahres leitete schließlich zu dem Loblied aller Wanderfreunde über. Gunhild hatte gedichtet und Holger hatte den Wandererchor einstudiert. Ein Bernstein-Bier war der Auslöser zu einer musikalischen Wanderung durch die Brauhäuser der Republik. Während die Sänger freudestrahlend den überraschten und überwältigten Bernsteins das umgedichtete „Es gibt kein Bier auf Hawai“ vortrugen, kamen zunächst zwei Nikoläuse mit einer Kiste Bernsteinbier und hernach sammelte sich ein Sortiment an Kostproben quer durch alle Lande, sodass es in naher Zukunft bei Bernsteins an flüssigem Brot nicht mangeln wird. Eine Bernsteinleuchte soll fürderhin bei Bernsteins für Erleuchtung sorgen. Für die Beschreibung der Freude bei Allen lassen sich nur schwer die richtigen Worte finden. Bernsteins danken nicht nur Werner, Gunhild und nicht zuletzt Holger, der zum Abschluss noch das gemeinsame Singen zweier Weihnachtslieder anregte, sondern allen Sängern und Wanderern. Mit den guten Wünschen für die Feiertage und ein jubiläumsträchtiges Wanderjahr 2025 endete der offizielle Teil der Jahresschluss-Feier des Wanderkreises. Allen Wanderfreunden sowie allen Lesern der Wanderberichte wünschen wir ein gutes und hoffentlich friedliches Neues Jahr.

Die erste Wanderung im Januar 2025 findet am Donnerstag, 16.01. in Breithardt statt. Am gemeinsamen Wandern Interessierte treffen sich um 14.00 Uhr vor der Alten Schule. Regina will die Wandergruppe an diesem Tag durch ihre heimatlichen Fluren führen. Der Plan für 24 Wandertermine in 2025 ist auf der Homepage des Hohensteiner Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com einsehbar. Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).