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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 14/2025
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Die Vorbereitung und Führung der Wanderung des Hohensteiner Wanderkreises am Donnerstag, dem 27. März in Steckenroth hatte Werner übernommen. Bei seinen Führungen durften die Mitwanderer gespannt sein, was er zu bieten hat. Weil nun heute bei strahlend blauem Himmel und Frühlingswetter keine Wetterkapriolen für eine extravagante Unternehmung sorgten, waren die 20 Wanderinnen und Wanderer neugierig, was heute stattdessen auf sie zukommt.

So erklärte Werner bei der Begrüßung um 14.00 Uhr auf dem gewohnten Parkplatz, dass er die Gruppe zunächst durch die Fluren der Steckenrother Gemarkung führen wolle und zählte deren Namen auf. In der Mundart ausgesprochen klingen die von den Vorfahren überlieferten Bezeichnungen nicht nur authentischer, sondern auch kräftiger und das gesteht der Protokollant, der diese Mundart nicht mit der Muttermilch eingesogen hat. Wo der Grünschnitt gesammelt wird und die Wasserzapfstelle der Steckenrother ist, stieg die Gruppe hinauf ins Feld und befand sich somit „hinner de Kerch“. Von dem Flurstück Hinter der Kirche war es dann nicht weit, bis die Äcker „Im Klostermorgen“ erstiegen waren. Die Gruppe passierte also den Wasser-Hochbehälter und bog bei einem Querweg nach links ab. Auf diesem Feldweg strebten die Läufer ohne Anstrengungen hurtig dem nächsten mit „Auf der Wieslatt“ bezeichneten Stück zu. Ohne Ross, nur zu Fuß, die Reiter mögen es den Wanderern verzeihen, erstiegen sie unter der Benutzung des Reitweges die als „Auf Scheuern“ bekannte Flur am Waldrand. Auf einem kurzen Abschnitt Eisenstraße wurde die römische Grenzlinie erreicht. Bei der Turmstelle schwenkte die Gruppe nun nach links in Richtung Wingsbach ab. Mit dem alten Postweg oder auch der als Idsteiner Straße bekannten Trasse wurde auch die Gemarkungsgrenze erreicht. Reste einer ehemaligen Jagdhütte nahe einer Quelle gaben Gelegenheit zum Erzählen einiger Histörchen. Das Päuschen sorgte für frischen Schwung, um auf dem Postweg dem höchsten Punkt der Hohensteiner Gemarkung zuzustreben. An diesem nicht nur für Steckenroth höchsten Punkt bei 488,7m üNN wurde zur Dokumentation der Ersteigung dieser Höhe ein Gruppenfoto aufgenommen. Am Waldrand angekommen lenkte ein eigens für die Gruppe angelocktes Rudel Rehe von der Bewunderung fremder Landschaften ab. Der letzte bei der Wanderung genutzte Abschnitt des ehemaligen Postweges wäre für eine Kutsche nicht befahrbar gewesen und auch die Wandersleute mussten Hindernisse trickreich umgehen. Um eine morastige Stelle passieren zu können drangen die Hohensteiner auf einer Länge von cirka 25 m in Taunussteiner Territorium ein und bei einem umgestürzten Baum just nahe der Gemarkungsgrenze wichen die Wanderer ins Unterholz aus. Der südlichste Punkt der Steckenrother Gemarkung konnte trotz genannter Schikanen ohne personellen Schwund erreicht werden. Ein kurzer Blick in Richtung Born musste genügen, dann lief die Schar weiter dem Grenzverlauf folgend in den Dietzgrund. Das kleine Wiesenareal am oberen Ende war den Einheimischen als „Runde Wiese“, natürlich mundartlich artikuliert, aus früheren Zeiten bekannt. Der Limesrundweg wurde überquert und bei dem obersten Fischteich im Tal endete der Abstieg. Noch einmal mussten die Muskelmotoren für den Abschnitt zum Schönen Hüttchen aktiviert werden. Die Aussicht auf den Verlauf des Limes interessierte die meisten Wandersleute weniger als die auf die baldige Einkehr im Gasthaus zum Taunus. Vom Schindwald aus hätten die Wanderer auf der Fahrstraße bequem das Ziel erreichen können, aber nicht mit Werner. Ein kleiner Schlenker auf Wiesenwegen musste noch sein. Vorm Gasthaus angekommen zeigten die Messinstrumente gut 9 km Strecke und die einhellige Meinung der Wanderer war, dass die zwar lang genug, aber sehr kurzweilig von Werner gestaltet worden war. Heute passte alles und so bleibt nur noch am Schluss ein herzliches Dankeschön an den heutigen Wanderführer auszusprechen, der eine schöne und interessant und dennoch lustig gestaltete Tour präsentierte. Im Saal hatten die Wirtsleute für die Wandergesellschaft eine lange Tafel eingedeckt und auf einer eigens für den Wanderkreis erstellten Speisenkarte fand jeder das seinen Appetit stillende Gericht. In fröhlicher Runde fand so eine tolle Tour einen adäquaten Abschluss.

Am Donnerstag, dem 10. April startet der Hohensteiner Wanderkreis zu einer gut 8 km langen Wanderung durch Wald und möglicherweise an blühenden Kirschbäumen entlang. Treffpunkt ist zum üblichen Zeitpunkt um 14.00 Uhr das Weingut Knopp’s Alm. Es ist an der Straße von Frauenstein nach Georgenborn am Ortsrand auf der linken Seite deutlich sichtbar. Natürlich ist es bei der etwas längeren Anfahrt praktisch Fahrgemeinschaften zu organisieren. Die Alm ist Start und Ziel und die Gruppe ist dort angemeldet. Informationen zum Wanderkreis sowie den Jahresplan können Interessierte auf der Homepage des Hohensteiner Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com einsehen. Fotos vermitteln einen Eindruck von den Wanderungen. Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).