Titel Logo
Hohensteiner Blättche
Ausgabe 18/2023
Aus unserer Gemeinde
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Hohensteiner Wanderkreis

Der Wisper-Taunus ist ein altbekanntes und beliebtes Wandergebiet, dessen Wegenetz vor wenigen Jahren mit sogenannten „Trails“ ein Facelifting erhielt, das vor allem jüngere Leute in die Natur locken soll. Ob das nun das Richtige für den Hohensteiner Wanderkreis ist? Eine Tatsache sprach für die Beschäftigung mit den Trails, dass der Wanderkreis in den über 20 Jahren seines Bestehens noch nie im Wispertal über den Wispersee talaufwärts gekommen war. Dieser weiße Fleck auf der Karte des Wanderkreises sollte mit einer Tour mit Start und Ziel im Ort Wisper ausgefüllt werden.

Das Wetter passte und so fanden sich am Donnerstag, 27. April, 32 Wanderwillige in Wisper vor der Hexenmühle ein, wobei viele der Erschienenen bestätigten, dass sie bisher den Oberlauf der Wisper noch nicht kennen. Die Wanderung begann auf der Zufahrt zum Wispersee, wo mit der ersten Begegnung des hier schon recht munteren Bächleins der tiefste Geländepunkt erreicht war. Verschiedene Trails treffen sich hier und der Wanderführer hatte für die Hohensteiner Gruppe den Weg mit der Bezeichnung „Wispergeflüster“ ausgesucht. Auf diesem Weg dem Bachlauf folgend, kam der Ausgangsort von der Talseite ins Blickfeld.

Die Wandergruppe hatte, um im Tal der Wisper bleiben zu können, zwischenzeitlich unmarkierte Wege genutzt, bis eine neue Markierung mit der neudeutschen Bezeichnung „Wisper Outback“den Wandersleuten den Weg entlang des Flüsschens wies. Unten im Tal schlängelte sich das Gewässer munter plätschernd mal durch Wiesen, mal durch Gebüsch und auf dem Talweg tat es ein Lindwurm, bestehend aus bunt bekleideten Wanderinnen und Wanderern, dem Bach gleich, wobei des öfteren die Wisper mit ihrem Geflüster gegen das Geplaudere der Wanderer nicht ankam. Einen Kilometer vor der Quelle bog der markierte Weg in ein Seitental ab. Dieser Talabschnitt war deutlich schöner und Interessanter, aber auch für einige anstrengender. Die Sonne lockte zudem nicht nur Schmetterlinge wie den Aurorafalter aus ihren Verstecken, sondern förderte auch Schweißtropfen auf die eine oder andere Stirn. Ein Reh flüchtete vor dem Ansturm der Hohensteiner Wandersleute, die an dem Naturdenkmal „Dicke Linde“ vorbei den letzten Anstieg meisterten. Weil nicht jeder den knackigen Anstieg gleich gut bewältigen konnte, zeigte sich die gute soziale Einstellung der Gruppe. 526 Höhenmeter zeigte ein Schild auf einem Wegpfosten an und das war dann auch die letzte Markierung des bis zu diesem Punkt benutzten Wanderweges. Auf einem Waldlehrpfad mit zahlreichen Informationstafeln und dem Nachbau einer Dachshöhle, welche besonders für kleine Frechdachse anziehend wirken dürfte, erreichte die Gruppe die Hütte der Heidenroder Waldjugend. Ein letzter Abschnitt mit der Bezeichnung „Pfad der Sinne“ führte zum Rand des Kemeler Gewerbegebietes und damit auf die Forststraße in Richtung Mappershain. Am Rande dieser Straße befand sich schließlich auch das Ziel „Wisperquelle“!

Wanderer, welche die geringe Schüttung der Quelle bemängelten, wurden mit dem Hinweis getröstet, dass nicht wenige namhafte Flüsse noch weniger Wasser aus ihrer gekennzeichneten Quelle entlassen. Nach einer angemessenen Pause ging es dann mit frischem Mut auf dem „Wispertaunussteig“ wieder zurück zum Ausgangsort. Die ausgeschilderte Umleitung bot der Gruppe die Möglichkeit das Wispertal nun von der anderen Seite in gesamten Verkauf zu bewundern. Zunächst noch durch offenes Gelände unterhalb von Mappershain wandernd, erreichte die Gruppe den Talweg auf der Seite der Wisper, den sie bisher noch nicht gegangen sind. Nun konnten die Läufer unbeschwert über das mäandernde Bächlein hinweg zur anderen Talseite schauen, wo sich der Lindwurm vor einer guten Stunde hinaufgeschlängelt hatte. Bei einer markanten Felsnase war dann das Ende dieses für die Gruppe begehbaren Talweges erreicht. Ein letztes Mal wurde die junge Wisper gequert und dann zog es alle hinauf zum Ort. Bei dem kleinen Backhaus konnte sich wer wollte noch einmal über die Wanderwege informieren (auf der Homepage ist der Verlauf der Tour dank Rolfs Aufzeichnung zu sehen), um dann zügig zum Restaurant Hexenmühle zu eilen. Man hatte dort wohl mit etwas Schwund beim Eindecken gerechnet, denn es fehlten zwei Gedecke, aber das war dann auch das einzige feststellbare Manko am Abschluss.

Es schmeckte und der Wanderführer konnte ih viele fröhliche und zufriedene Gesichter schauen.

Die nächste Wanderung des Hohensteiner Wanderkreises findet am Donnerstag, 11. Mai von Holzhausen über Aar aus statt. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr der Parkplatz bei der Gemeindehalle. Die vorgesehene Tour wird knapp 8 km lang sein. Ob sich die Wanderer zur Schlussrast im Gasthaus Lindenbrunnen treffen können, kann erst kurzfristig entschieden werden. Weitere Informationen zur geplanten Tour sowie zum Hohensteiner Wanderkreis finden Interessierte auf der Homepage www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com. Selbstverständlich steht der Wanderführer Horst Bernstein auch zu Auskünften zur Verfügung Tel. 06124/12347.