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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 24/2025
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Ganztagestouren sind beim Hohensteiner Wanderkreis schon immer eine Ausnahme gewesen, somit ein besonderes Ereignis. Am Donnerstag, dem 05.06. war es wieder einmal so weit und da es in eine Weingegend gehen sollte, versprach der Trip erfahrungsgemäß ein fröhlicher Ausflug zu werden. Werner und Gunhild hatten mehrere Wandermöglichkeiten in der Rheinhessischen Schweiz perfekt vorbereitet, so dass lediglich die Frage zu klären war, ob Werner sein Verhältnis zur Wetterküche zum Positiven hatte regeln können. Die Temperaturen waren zum Wandern ideal und die Wolken hielten bis auf ein paar neckische Spritzer dicht. Zwei Dutzend Wanderfreunde wollten es schließlich wissen, wie sie auf einem Hügel nahe Siefersheim das WWW der speziellen Art empfangen können. Es darf schon jetzt verraten werden, es wurde keine Wanderin oder Wanderer enttäuscht und es sind alle zu bedauern, die diesen wunderschönen Tag nicht miterleben konnten. Der Bericht kann nur andeutungsweise wiedergeben, was den Wandersleuten auf den vier Strecken geboten wurde.

Nach der Begrüßung um 10.00 Uhr auf dem Wanderparkplatz Heideblick in Siefersheim galt es die Gruppenbildung für die Begehung der zwei unterschiedlich langen Wegstrecken zu organisieren. Hatte Werner bei der längeren Strecke von 7,5 km eine reine Männertour erwartet, so hatte er sich bei unseren emanzipierten und fitten Wanderinnen verkalkuliert. Es ergaben sich zwei gemischte Gruppen und Gunhild brauchte bei der Führung der etwa vier Kilometer langen Wanderung nicht auf männliche Begleitung zu verzichten.

Zunächst lenkte Werner seine Gefolgschaft in Richtung Beller Kirche, an der einige Wanderer die Stelle erkannten, wo Petrus uns den Aufstieg zur Winzeralm mit einem Gewitter unmöglich gemacht hatte. Heute sollte es klappen. Damit heuer die Geister (es handelt sich um Weingeister, die auf die Namen Grauer Burgunder oder Riesling hören) auf dem Siefersheimer Horn, einem mit 271 m solitär aus der Gegend aufragenden Hügel, nicht vergrämt werden, pirschte sich die Gruppe vorsichtig an den Gipfelpunkt heran. Die Kuppe wurde nicht einfach erstiegen, sondern umrundet und es boten sich folglich Aussichten nach allen Himmelsrichtungen. Beide Führer erklärten während der Begehung, was es alles unterwegs zu sehen gab. Die Aussicht reichte vom nahen Wonsheim mit seinem „Schwimmbad-Theater“ bis zum Taunuskamm in der nördlichen Ferne. Das Laub der Weinreben glänzte frisch abgewaschen und die Luft war von Stäuben und Pollen extra tags zuvor gereinigt worden. Wiesenglockenblumen läuteten am Wegesrand den Sommer ein. An einigen Stellen liefen die Wanderer an Trockenmäuerchen mit zum Teil interessanter Randbepflanzung entlang. Große Teile des Areals stehen unter Naturschutz. Hier wuchsen Bäume und Sträucher und daneben sorgten bemooste Steinwälle und Trockenrasen für Abwechslung. Ein aus dicken Natursteinen gemauertes, nicht nur gegen Regen, sondern auch vor Hitze schützendes Häuschen, das in der Gegend interessanterweise Trullo genannt wird, zog auch unsere Aufmerksamkeit auf sich. Ein Platz mit Tischen und Bänken lud zu einer Verschnaufpause und Weitsicht ein, bevor die letzte Etappe zur Winzeralm angegangen wurde und damit die „Hiwwelstour“ der Extraklasse ihren Abschlusspunkt erreicht hatte.

An der Alm war nicht nur das WWW bereits „installiert“, sondern auch Gunhild mit ihren Leuten eingetroffen. Sie hatten als Highlight, wie man es heute nennt, nicht nur die Natur genossen, sondern auch den Juliusturm bestiegen und die Geschichte dazu vernommen. Die Mittagsrast hier oben war nicht nur wegen des WWW, sondern auch wegen der Aussicht und der Geselligkeit einfach schön.

Um nicht den Rahmen des Berichts zu sprengen, sollen vom Rückweg zum Abschlusslokal in Wöllstein nur noch ein paar Stationen genannt werden. Von einem Ehrenmal von 1914 auf dem Berg ging es hinab nach Neu Bamberg mit Hasenbrunnen, Ruine und Getränkeautomat mit Wein! Auf der Trasse einer ehemaligen Bahn, welche liebevoll „Babettche“ genannt wurde, liefen die Wanderer an Skulpturen zu Märchen- oder Kindergeschichten vorbei nach Wöllstein. Während die Fahrer zum Startplatz in Siefersheim liefen und damit ein Laufpensum von über 13 km absolvierten, begnügten sich die anderen Wanderer mit gut 11 km oder starken 8 km Streckenlänge. Gemundet hat es bei der Schlussrast am Ende allen und so bleibt dem Protokollanten nur noch zu vermelden, dass alle Teilnehmer an dieser Tagestour den beiden Ausrichtern Gunhild und Werner herzlich Dank sagen.

Wegen des Feiertages treffen sich die Hohensteiner Wanderfreunde erst wieder am 26.06. und zwar beim Restaurant Leichtweiss, Im Nerotal 70 in Wiesbaden. Petra will uns auf einer ca. 7 km langen Strecke über den Neroberg führen, wobei zum Aufstieg die Bergbahn genutzt werden kann. Abmarsch ist wie immer um 14.00 Uhr. Bei Interesse kann zum gleichen Zeitpunkt auch eine kürzere Strecke in gemäßigtem Wandertempo angeboten werden. Interessierte können Informationen auf der Homepage des Hohensteiner Wanderkreises

www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com einsehen.

Fotos vermitteln einen Eindruck von den Wanderungen, Dabeisein lässt außerdem das gute Gemeinschaftsgefühl spüren. Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).