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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 27/2025
Vereine und Verbände
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Aikido Dojo Hohenstein e.V.

Erlebnisbericht einer Aikidoka (Teil 2)

Aikido für Frauen und Mädchen: Mehr als Selbstverteidigung

Im ersten Teil berichtete Laura Dose von einer bedrohlichen Begegnung, die sie mit Ruhe und Entschlossenheit meisterte – ganz im Sinne des Aikido. Doch was macht diese Kampfkunst so besonders, gerade für Frauen?

„Die meiste Gewalt, die Frauen erleben, geschieht nicht durch Fremde – sondern im persönlichen Umfeld, durch Männer, die ihnen nahestehen“, erklärt Laura. Selbstverteidigung bedeutet daher nicht nur, sich gegen Angriffe zu wehren – sondern auch, innere Stärke zu entwickeln und klare Grenzen zu setzen.

Aikido fördert nicht nur das Beherrschen einer Technik, sondern vor allem das Einnehmen und Bewahren einer inneren Haltung. Es geht um Körpersprache, um Präsenz, um das Gespür für Konflikte und darum, wie man ihnen begegnet: ohne die Eskalation zu suchen, aber auch ohne sich zu unterwerfen.

Ein beeindruckendes Beispiel dafür erlebte Laura durch ihren Aikido-Lehrer und Meister Klaus Chudziak. Auf einer Geschäftsreise wurde er von einem alkoholisierten Vorgesetzten provoziert, der sich – offensichtlich von Konkurrenzdenken getrieben – körperlich mit ihm messen wollte. Klaus blieb ruhig. Mit einem Lächeln schlug er vor, sich erst „standesgemäß, wie im Aikido üblich, die Hände zu waschen“. Der Chef willigte ein und fand sich kurz darauf allein im Badezimmer wieder. Die Tür ließ sich nicht öffnen. Als er später wieder herauskam, war sein Kampfgeist verschwunden.

Jeder konnte sein Gesicht wahren und niemand wurde bloßgestellt oder verletzt.

Aikido ist kein Wochenendkurs für Selbstverteidigung. Es ist ein langer, stiller und zugleich kraftvoller Weg.

Im Auftrag des Vorstandes
Klaus Chudziak
(Technischer Leiter)