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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 29/2023
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Donnerstag, der 13. Juli sollte laut offiziellem Wetterbericht der kälteste Tag der Woche werden! Was bedeutete diese Ansage für die Hohensteiner Wanderfreunde, die sich just an diesem Tage in Steckenroth treffen wollen, müssen gar die Winterklamotten wieder beigeholt werden? Nein, die Temperaturen waren an diesem Tage nur relativ kalt zu den über 30° C der vorherigen Tage. Keiner der am Treffpunkt oberhalb der Steckenrother Kirche erschienenen Wanderer hatte eine Pelzmütze auf, sondern alle waren bei dem gut 20° C warmen Wetter und bedecktem Himmel leger gekleidet und blickten erwartungsfroh auf den Wanderführer, was er wohl heute zu bieten hat.

Zunächst ging es ins Abbebachtal, aber nur bis zum ersten nach rechts zur Brunnenfassung abzweigenden Weg. Am gegenüberliegenden Hang weckten sich im Winde drehende gelbe Tafeln das Interesse der Wandersleute. Das bestaunte Gerät stammte nicht aus Tibet, sondern von einem bekannten Versandhändler und soll die unterirdischen Mineure zu den Nachbargrundstücken scheuchen, in der Hoffnung, dass sie dort auf einen Naturfreund treffen, der ihnen Asyl gewährt. Von den sich um die Zaunpfähle windenden Weinreben schweifte der Blick sodann zu einem Dinkelacker. Auf der Höhe angekommen schwenkte die Gruppe zum Schindwald. Es brauchte sich niemand zu schinden und es bedurfte auch nicht besonders ausgebildeter Riechorgane, die Lindenlüfte wehten für alle wahrnehmbar herüber. Im Diebachtal war Heu gemacht worden und die Wandersleute erfuhren, dass hier eine Ausgleichsfläche für die Umgehung Eschenhahns bereitgestellt wird; eine Info, die unsere Eschenhahner Mitwanderer aufhorchen ließ.

Am Ende des lieblichen Tales sorgte eine am Rande des Reitrundweges aufgestellte Tafel für eine Verschnaufpause. Zwischen Diebach und Dietzgrund schlängelt sich ein Weg durch den Distrikt Diebach bis hinauf zum „Treppenweg“. Bevor die ersten Stufen der bekannten Forststraße angegangen wurden, gab es durch Wegweiser und Hinweise des Wanderführers Orientierungshilfen. Die Steigungen der „Treppen“ konnten dank der angenehmen Temperaturen ohne Schwund gemeistert werden und so marschierte die Gruppe vollzählig anfangs die alte Trasse des Limeswanderweges nutzend in den Distrikt Ebernhahn. Auf einem sich durch diesen Distrikt bis zur Watzhahner „Äppelallee“ hinan windenden Weg passierten die Wanderer bemerkenswerten Buchenwald. Wie in einem Dom überspannte das grüne Blätterdach, von grauen Stämmen getragen, den Säulen in einer Kirche gleichend, den von den Hufen zahlreicher Rösser freigehaltenen Weg. Bevor es danach abwärts zum Quellhorizont des Diebaches und einer Schürfung, die einst das Wasser für die Entnahmestelle beim Friedhof lieferte, ging, gedachten die Mitwanderer der Tatsache, dass vor einem Jahr hier ein Gruppenfoto aufgenommen wurde. Auf der folgenden Lichtung konnte beobachtet werden, wie sich die Natur nach einem Kahlschlag das Terrain zurückerobert. Im Distrikt Eckertsbiel machte der Wanderführer alle, die es nicht schon selbst gemerkt hatten, auf den besonders schönen Mischwald aufmerksam. Zwischen diversen Laubbaumarten ragen stattliche Lärchen auf und prägen Kiefern mit ihren markanten Silhouetten das Gesamtbild. Vom Waldrand schweifte der Blick über unsere schöne Heimat. Am Römerspielplatz vorbeigehend strebten die Hohensteiner Wanderfreunde nun durch das Abbebachtal dem Gasthaus zum Taunus zu. Die 8,2 km lange Tour hatte trotz der milden Temperaturen für durstige Kehlen gesorgt. Mit frisch geölten Stimmen plauderte es sich hernach gut bis durch das Auftragen der Speisen Stille eintrat. Am Ende schaute der Wanderführer in zufriedene fröhliche Gesichter, die ihn motivieren die nächste Wanderung vorzubereiten.

Am Donnerstag, 27. Juli treffen sich am Wandern Interessierte um 14.00 Uhr vor der Alten Schule in Breithardt. Die Touren des Hohensteiner Wanderkreises sind üblicherweise ca. 8 km lang und für jeden, der diese Distanz in angemessenem Wandertempo bewältigen kann, offen. Informationen zum Hohensteiner Wanderkreis sowie Fotos von Wanderungen finden Interessierte auf der Homepage www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com. Selbstverständlich steht der Wanderführer Horst Bernstein auch zu Auskünften zur Verfügung 06124/12357.