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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 30/2024
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Für Donnerstag, 18.07. waren – für manche Zeitgenossen endlich – sommerlich heiße Temperaturen vorausgesagt worden. Weil nun mal Werte über 25°C eher dazu angetan sind, sich „Hitzefrei“ zu genehmigen, war der Wanderführer gespannt, wieviel unverdrossene Wandergesellen sich in Laufenselden auf dem zentralen Parkplatz bei der Halle einfinden würden. Neben dem Wanderführer schien sich auch der Himmel über die Wanderschar zu freuen und verschleierte den Glutofen etwas, damit die heutige Tour nicht zur Tortur geriet. Bei der Begrüßung der 27 erschienenen Wanderinnen und Wanderer erinnerte Horst Bernstein an die verschiedenen Gelegenheiten, bei denen die Wandersleute mit dem Wanderkreis bereits Abschnitte des 32 km langen Dörsbaches kennenlernen konnten. Heute sollte nun zu Beginn und am Schluss dieses Tal zwischen Laufenselden und Huppert erkundet werden. Nach Verlassen der Bebauung wurde die Beschattung des Talweges als recht angenehm empfunden. Dort, wo der Dörsbach-Mühlenwanderweg talaufwärts gesehen zur linken Seite wechselt, liefen die Hohensteiner an etlichen Teichanlagen vorbei auf der rechten Seite weiter. Als das Vereinshaus der Fischer auf einer kleinen Lichtung passiert war, wechselte die Wandergruppe vorsichtshalber die Talseite, weil die Verhältnisse des Terrains, welches in der Karte als Weg eingezeichnet ist, als nicht begehbar erschienen. Ein schmaler Steg ermöglichte jedem einzelnen Wanderer, einen Blick auf den Dörsbach zu werfen, denn Gänsemarsch war an dieser Stelle vorgegeben. Bei der nächsten Möglichkeit wurde das Dörsbachtal erneut gequert und die Gruppe begab sich in ein zum Stegerhof hinführendes Seitental. Die Passage des urigen Tälchens wartete mit einigen Herausforderungen an die Mitläufer auf. Neben krautigem Bewuchs, auch solchem mit Brennhaaren, hatte augenscheinlich jüngst die Kavallerie den Boden stellenweise so bearbeitet, dass er für das Geläuf von Zweibeinern etwas schwierig wurde. Wieder auf einer festen Forststraße angekommen zeigte sich, in welcher Verfassung sich die aktuelle Wandergruppe befindet: die Schikanen wurden nicht mit schimpfender Kritik, sondern mit Lachen und Scherzen quittiert. Bei dem Etappenziel Stegerhof wurde kurz etwas zur Historie gesagt und selbstverständlich die ca. 840 Jahre alte Eibe gezeigt. Von dem Hofgelände marschierten die Wanderer auf einer Forststraße nach Huppert, wobei es bei einem weiteren Naturdenkmal einen Stopp gab. Eine stattliche Eiche, aber „nur“ 350 Jahre alt, wird in der Gegend Geldeiche genannt. Als die Wandergesellen in Huppert auf der Brücke über den Dörsbach standen, hatte das Bächlein von seinem Quellgebiet beim Erlenhof zwar schon gut 1,5 km zurückgelegt, war aber im verkrauteten Bachbett kaum zu erkennen. Die Gruppe folgte dem Bachlauf nicht weiter, sondern erstieg die in entgegengesetzter Richtung sich befindende Anhöhe mit der Bezeichnung Schirm. An einem Feldweg gab es bei einer mit modernen Methoden nachgewiesenen, hier aber schon früher vermuteten Turmstelle eine kleine Pause. Damit sich nicht alle vor einer Informationstafel drängeln, brachte Holger mit lauter Stimme allen Interessierten das Wissenswerte zu Gehör. Im Walddistrikt Schirm befand sich das zweite Ziel dieser Wanderung. Ein wegen seiner Ausmaße besonders bemerkenswerter Grabhügel verhilft diesem Keltengrab zu außerordentlicher Beachtung. Vom Keltengrab ging es noch einmal zum römischen Grenzwall. Während die Wegemarkierung zum Kleinkastell am Dörsterberg gut zu finden war, waren weder die Kastell-Anlagen noch die Spur einer INFO-Tafel zu sehen. Die Markierung mit dem Limesturm leitete die Gruppe auf einem relativ steilen Waldweg wieder hinab zum Talweg durch das Dörsbachtal. Wegen der etwas fortgeschrittenen Zeit eilten die Wandersleute in raschem Wandertempo talabwärts zurück zum Startplatz. 25 Wanderinnen und Wanderer trafen sich hernach wieder im Gasthaus Waldblick und konnten nach Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher ihre auf der durch eine Umgehung auf 9,8 km angewachsenen Tour verlorenen Kalorien auf indische, römische oder germanische Art ersetzen. Ein wegen seiner Abwechslung gelobter Wandertag fand so seinen perfekten Abschluss.

An dem nächsten Wandertermin am Donnerstag, 01.08. findet nach längerer Pause wieder eine Tagestour statt. Zarte Bande eines Mitwanderers im Wanderkreis machen es möglich, die Gegend um Siefersheim zu erkunden. Zur Tour ist umfangreiches Informationsmaterial per Mail beim Wanderführer erhältlich. Es sind zwei Wanderstrecken mit einer längeren Pause mit einem „www-Test“ dazwischen vorgesehen. Abmarsch für die erste 7,5 km lange Wanderung vom Parkplatz Heideblick ist um 10.00 Uhr. Wer nur die zweite Tour von 8,5 km mitlaufen möchte, sollte um 14.00 Uhr sich bei der „Winzeralm“ nahe Siefersheim eingefunden haben.

Wer sich über den Hohensteiner Wanderkreis informieren möchte, kann dies auf der Homepage des Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com tun und findet dort neben Berichten von früheren Touren auch Bilderserien. Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).