Der Parkplatz der Hockenberger Mühle bei Wiesbaden-Kloppenheim war am Donnerstag, 24. Juli als Start und Ziel vereinbart worden. Als es wegen der etwas längeren Anfahrt Zeit für den Aufbruch war, grummelte es über Hohenstein und der Himmel vergoss Krokodilstränen in Strömen, so dass es schien, als wolle er den Hohensteiner Wanderfreunden die Tour auf fremdem Territorium vermiesen. Es mag wohl Leute gegeben haben, welche sich von der Entfernung oder dem Wetter abschrecken ließen, aber 21 Wanderfreunde waren pünktlich zur Stelle und brauchten ihre Entscheidung nicht zu bereuen. Die Gegend am Hockenberg präsentierte sich bei herrlichem Wanderwetter und die einzige Nässe, welche auf die Mitwanderer traf, rann am Schluss durch ihre Kehlen.
Vom Parkplatz aus führten Ute und Jürgen, unsere Wanderfreunde aus Medenbach, die Gruppe zum Wickerbach. Von der Brücke über den Bachlauf gab es sogleich die ersten Informationen. Wenige Meter unterhalb strömte das Wasser durch eine gemauerte Röhre durch den Damm der „Ländchesbahn“, was von Jürgen erklärt werden musste. Das Bächlein selbst hat seinen Ursprung nahe Naurod und fließt mit allen Wässern, die es aus der Gegend aufsammeln kann, an Wicker vorbei dem Main zu. Die Wandergesellschaft hatte für die nächsten 2,5 km Gelegenheit, dem Gewässerlauf aufwärts zu folgen. Rechts ein aus der Bewirtschaftung herausgenommener naturnaher Misch-Laubwald und links das Tal des Wickerbaches, dem man hier auch, von den Mühlengräben abgesehen, freien Lauf lässt. Farne, knorrige Wurzeln, Partien vom anstehenden Faulschiefer und sogar ein wie ein Gnom wirkendes Baumgeschwür erregten die Aufmerksamkeit. Nach der angegebenen Distanz endete der gemeinsame Weg und Ute umrundete mit fünf Kurzstrecklern den Hockenberg auf einem gut 5 km langen Parcours bis zum Grillplatz am Wickerbach.
Während die Langläufer sich Gebäude und Informationstafel zur Auringer Mühle aus der Nähe anschauen konnten, sahen die Wanderer die Reitzenmühle nur durch eine Lücke im Gebüsch auf der anderen Talseite. An der Verbindung von Alt-Auringen zur zu einem beachtlichen Stadtteil herangewachsenen Siedlung bog die Gruppe zum Hang hinaufgehend ab. Ein Straßenschild „Im Gebück“ ließ vermuten, dass es auch hier „gebogene“ Hainbuchen als Schutzhecke gab. Der Weg zum Medenbacher Bahnhof und das Lokal Hinkelhof wurden passiert und dann stellte Jürgen die Frage, ob es auch etwas mehr Strecke sein dürfe. Da sich kein Widerspruch regte, wurde die Tour auf gut 10 km verlängert, so dass die spätere Kalorienzufuhr in der Hockenberger Mühle ohne Reue genossen werden konnte. Am Friedhof vorbei lenkte Jürgen die Schritte der Wandergruppe zuerst zu einem Blick auf seinen Heimatort Medenbach und dann ergab sich bald eine freie Sicht über die Mainebene hinweg zum Odenwald mit dem markanten Melibocus. Auf der linken Seite begrenzten die Taunushöhen mit dem Feldberg das Panorama. Als sich alle satt gesehen hatten, wanderte die Gruppe durch den schon erwähnten naturüberlassenen Wald zurück zum Wickerbach. Auf dem Steg zum Grillplatz erzählte Jürgen die Moritaten, welche zu dem Platz berichtet werden. Die Kurzstreckler hatten den Platz bereits verlassen und waren zum Lokal vorausgeeilt.
Auf der untersten zum Bach hin gelegenen Terrassenebene hatte man für den Hohensteiner Wanderkreis eine für 2 Dutzend Gäste ausreichende Tafel hergerichtet. Die Entfernung zu Küche und Theke wurde mittels moderner Technik überspielt, so dass die ersten Getränke schon gezapft wurden, während die Bedienung unten bei den Gästen noch die letzten Wünsche in ihr Gerät eintippte. Auch mit den Speisen klappte es solchermaßen gut und lecker waren die aufgetragenen Gerichte auch. Bei solch einem perfekten Abschluss an einem wunderschönen Wandertag in für viele Mitwanderer neuem Gebiet stimmten alle fröhlich in den Dank des Wanderführers an die beiden heutigen Organisatoren mit ein.
Am Donnerstag, 7. August treffen sich die Hohensteiner Wanderfreunde um 14:00 Uhr bei der Hexenmühle im Ortsteil Wisper von Heidenrod. Als Wanderangebot hat Werner zwei Strecken ausgesucht. Eine kürzere von rund 5 km Länge und eine gut 10 km lange Tour, welche zunächst an der Wisper entlang das Tal abwärts führt. Die Schlussrast ist für beide Gruppen in der Hexenmühle vorgesehen.
Interessierte an Wanderungen in netter Gesellschaft können Informationen auf der Homepage des Hohensteiner Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com einsehen. Fotos vermitteln einen Eindruck von den Wanderungen. Dabeisein lässt außerdem das gute Gemeinschaftsgefühl spüren. Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).