Donnerstag, 29. August könnte der heißeste Tag des Jahres werden, verkündete am Abend zuvor die Wetterfee des HR. Solche Aussagen sind für den Zuspruch einer Wanderung nicht gerade förderlich, obgleich die angenommenen Höchstwerte der Temperatur gewiss nicht im „Holdesser“ Wald erreicht werden, aber hitzeempfindliche Zeitgenossen blieben dann doch lieber in ihren kühlen Gemächern. Und da auch noch etliche Wandersleute auf Reisen sind, war der Wanderführer froh, sich mit einem Dutzend wetterfester Läufer auf den vorgesehenen Rundweg begeben zu können.
Trotz grassierender Schweinepest folgte die kleine Schar dem mit Wildschweinen markierten Weg. Die Bäume am Rand des Grasweges zum Oberholz standen als potentielle Schattenspender schon in der richtigen Himmelsrichtung, allein der hohe Sonnenstand verhinderte weitgehend die erhoffte Wirkung. Eine neue Liege am Wegesrand wurde mit bewundernden Blicken zur Kenntnis genommen. Selbst den Insekten schien es zu warm zu sein, denn bis auf eine Schrecke mit bläulich glänzenden Flügeln wurden keine erwähnenswerten Flattertiere angetroffen. Erholsam war schließlich die Rast an der Stelle, wo der Aar-Höhenweg aus dem Tal heraufkommt.
Weil die relativ dünnen Eichenstämme in natürlicher Biegung hier am Steilhang aufwachsen, wurden sie wohl gerne zum Anfertigen von Hammen benützt. Aus diesem Grund hätte der Distrikt wohl die Bezeichnung Hammesellen erhalten, vermutete seinerzeit der ehemalige Wanderführer. Unsere jungen Senioren kennen zwar noch die Teile des Zuggeschirrs von Kühen und Pferden, aber nicht immer die alten Bezeichnungen. Nach diesem kulturhistorischen kleinen Exkurs marschierten die Wanderinnen und Wanderer flott weiter bis zum Fußpfad, der zur Bank mit der Aussicht auf Burg Hohenstein führt. Weil wir vor einem Jahr schon hier waren, verzichteten wir auf den Abstecher zum Aussichtspunkt und blieben der Markierung mit den Schwarzkitteln treu bis zum Waldrand. Auf einem Wiesenweg ging es nun hinab zu einem überregionalen Wanderweg, der zum Aartal hinunterführt. Wir begaben uns nun wieder auf den Aar-Höhenweg und liefen dort munter weiter bis zu einem erneuten Abzweig zu einem Felssporn mit Ausblick auf Burg und Ort Hohenstein. Der Stand auf dem schmalen Felsgrat war nicht jedermanns Sache und so waren die Teilnehmer froh, als für ältere Laufwerkzeuge wieder leichter gangbares Terrain erreicht wurde. Als die Wandergruppe das Taubental passiert hatte, vernahmen einige nicht Gehörlose bereits ein verdächtiges Gekrummel, aber der elektronische Wetterfrosch ignorierte noch die Anzeichen. Als nahe des Abzweiges der Wegemarkierung am Deutschmannsberg die ersten Tropfen fielen, zeigten die Handys nun zwar eine Gewitterfront mit Regen an, die aber bei Limburg vorbeiziehen sollte. Der höchste Punkt auf dem Deutschmannsberg war gerade überschritten, da wechselte die noch ignorierbare Tröpfelei in Schnürlregen. Wer hatte, zog sich Wurstpellen gleichende Regenhäute über und zwei Schirme tauchten auch auf.
So als wollte der Himmel uns wegen der desinfizieren, drehte er den Wasserhahn noch einmal weiter auf, so dass weder Laubdächer der Buchen noch Parapluies wirklich ausreichenden Schutz boten. Als der Schutt aufhörte, strahlte nicht nur die Sonne am Himmel, sondern auch die Wandersleute, obgleich ihr Outfit einem „Durch die Bach gezogen“ glich, wie man auf dem Lande früher sagte. Frisch gewaschen strebten alle nun hurtig ohne weitere Abschweifungen und sei es zu den seltensten botanischen Raritäten der Gegend zum Parkplatz. Dort stellte sich natürlich die Frage nach der Einkehr. „Wir ziehen uns nur etwas Trockenes an und kommen nachher zum ASPENDOS“, und so saß wenig später im Lokal in andere Kleider gehüllt eine muntere Schar, die dem Wanderführer bestätigte, dass es eine tolle Tour war und sie gespannt sind, wie diese wohl im Protokoll dargestellt werden würde. In der Hoffnung nicht enttäuscht zu haben, freuen wir uns schon jetzt auf die nächste Wanderung.
Am Donnerstag, 12.09. will uns Werner Wasserläufe in der Gemarkung Steckenroths näher bringen. Treffpunkt ist wie üblich am Parkplatz oberhalb des Friedhofes um 14.00 Uhr. Schwimmzeug oder Gummistiefel sind trotz des Themas nicht erforderlich. Zum Abschluss treffen sich alle Interessierten zur Gemeinschaftspflege im Gasthaus zum Taunus. Wer sich über den Hohensteiner Wanderkreis informieren möchte, kann dies auf der Homepage des Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com tun und findet dort neben Berichten von früheren Touren auch Bilderserien.
Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).