Kirchliche Nachrichten
Liebe Leserinnen und Leser,
In unseren Gottesdiensten hören wir am kommenden Sonntag einen Text aus dem Hebräerbrief, der auf wie ich finde treffende Weise ausdrückt, wie Gottes Wort in jedem Menschen wirken kann und welche Kraft es besitzt.
Da heißt es: “Lebendig ist das Wort Gottes, wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert“ und weiter “es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens“.
Wir erleben immer wieder welche Sprengkraft das Wort Gottes haben kann, wenn es fundamentalistisch missbraucht wird. Wenn sich hinter dem, was da halt nun mal seit Ewigkeiten steht, verschanzt wird und jede Diskussion damit beendet wird.
Genau dem widerspricht die Textstelle. Gottes Wort so beschreibt sie, ist nicht starr, sondern lebendig zu jeder Zeit.
Das bedeutet: Ich kann und darf erkennen, was dieses Wort mir in meinem Leben sagen möchte und so wird es in mir und durch mich wirksam. Etwas irritierend ist hier die Aussage, dass es „richtet“, was bei uns oft negativ konnotiert ist. Es besagt jedoch nur, dass wir durch das Wort Gottes eine Richtschnur, einen Kompass haben, welche die Regungen und Gedanken des Herzens genau analysiert und uns hilft genau in uns zu hören, was nun zu tun ist. So sind wir in der Lage Entscheidungen mit Tiefgang zu treffen.
Dieser innere Kompass wird uns durch Gott zugesprochen ist, durch sein Wort, das in und durch uns wirkt. Dass es uns gelingt, auf diesen inneren Kompass gerade in diesen unübersichtlichen und herausfordernden Zeiten zurück zu greifen und dass er uns hilft durch unser Reden und Tun zu mehr Lebendigkeit, zum mehr Mitmenschlichkeit und Verbundenheit zu gelangen, das wünsche ich uns, das wünsche ich Ihnen liebe Leserinnen und Leser.