Eitel Sonnenschein vom blassblauen Himmelsgewölbe um die Mittagsstunde des 2. Oktober versprach einen schönen Herbsttag und damit auch einen ausgezeichneten Wandertag, denn es war ein Donnerstag, an dem sich nun seit fast 25 Jahren die Hohensteiner Wanderer zu einer Tour treffen. Heute war der Start vom Hennethaler Bürgerhaus aus geplant. Auch wenn zahlreiche Wanderer sich aus unterschiedlichsten Gründen abgemeldet hatten, so gestaltete sich das Abstellen der Fahrzeuge, mit denen die 22 Wanderwilligen erschienen waren, etwas schwierig. Ein deplatziert aufgestelltes Halteverbotsschild und die tatsächlich von der Müllabfuhr benötigte Rangierfläche hatten für einige Verwirrung gesorgt, aber die friedliebenden Wandersleute arrangierten sich schnell und so konnten die mit gut vier bzw. gut acht Kilometern geplanten Touren alsbald angegangen werden. Von der Borngasse strebten alle dem Scheidberg zu. Da hatten sich die Bernsteins Strecken ausgedacht, welche sich sogleich als Fitnesstraining und Herausforderung für die Muskelmotoren darstellten. Die Kühle der frischen Herbstluft einerseits und die Wärme der Sonnenstrahlen andererseits sorgten im Wechsel für mal mehr und mal weniger angenehme Gefühle auf der Haut.
Nach dem Verlassen der Bebauung wanderten beide Gruppen am oberen Rand des Scheidertales entlang. Steil fällt das Gelände zum Tal, durch das sich der Aubach zwängt, hin ab. Der anfangs gut gangbare Grasweg am Waldrand entlang verlangte allerdings streckenweise durch Stolperfallen erhöhte Aufmerksamkeit. Der Grund für die aufgebrochene Grasnarbe war mit Sicherheit keine Schikane der Hennethaler Zweibeiner, sondern ihrer vierbeinigen Schwarzkittel, wobei wir auch den sagenumwobenen Bären ausschließen können, denn der war an diesem Wochenende im Ort selbst los. Weil die Hangwege im Wald nicht mehr recht zu erkennen oder durch umgestürzte Bäume versperrt waren, erklommen alle Wanderinnen und Wanderer die Höhe bis zum befestigten Wirtschaftsweg am Waldrand entlang. Sieben Wandersleute, die in angemessenem Abstand den „Langstrecklern“ gefolgt waren, liefen von hier durch die Feldmark und konnten an vielen Punkten die Aussicht auf die durch das herrliche Wetter in besonderem Licht sich präsentierende Landschaft genießen.
Nach einem Gruppenfoto unter einer mächtigen Eiche folgte die größere Gruppe dem mit Schotterauflage befestigten Weg in entgegengesetzter Richtung durch den Wald zu einem hübschen Talgrund. Die Geräusche einer Motorsäge kündigten das Werk eines Forstarbeiters an. Entschuldigend erklärte er, dass der Naturschutz die Entfernung von Büschen und Bäumchen angeordnet habe, um den Erhalt der Wiesenfläche zu sichern. Riesige Fichten zogen bewundernde Blicke auf sich und dann war die Aussicht auf das schützenswerte Wieschen frei. Die Sonne tauchte das Areal in fotogenes Licht, so dass der Eindruck konserviert und den Daheimgebliebenen z.B. auf der Homepage gezeigt werden kann. Der Grenzweg hinauf zum Sauerbornsberg verlangte noch einmal die Mobilisierung der Kraftreserven. Mit dem Erkennen der Bebauung am Volpertsberg von Daisbach fing auch für diese Gruppe die Orientierungsstunde an. Nach dem Überqueren der Straße nach Panrod waren die Strapazen der zu meisternden Aufstiege bald vergessen und es folgte die Phase des Genusswanderns mit viel Aussicht. Am Ortsrand von Hennethal trafen beide Gruppen wieder zusammen und liefen gemeinsam zum Ausgangspunkt zurück. Fast alle trafen sich hernach in der Pizzeria Aspendos, wo sie vom Wirt freundlich empfangen wurden. Die Stärkung sorgte weiter für gute Laune und am Schluss stand nicht nur wegen des schönen Wetters, sondern wohl auch wegen der vollbrachten Leistung - es wurden schließlich etliche Höhenmeter bezwungen - fest, dass es wieder ein toller Wandertag gewesen war.
Interessierte an Wanderungen in netter Gesellschaft können Informationen auf der Homepage des Hohensteiner Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com einsehen. Fotos vermitteln einen Eindruck von den Wanderungen. Dabeisein lässt außerdem das gute Gemeinschaftsgefühl spüren. Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).