Der Wetterdienst hatte für Donnerstag, 19.10. das Aufeinanderprallen von kalten und warmen Luftmassen vorhergesagt, wodurch die in den warmen Schichten gespeicherte Feuchtigkeit nicht mehr gehalten werden kann. Die Inkontinenz des Himmels über unserem Landstrich wurde je nach Vorhersage für 17.00 Uhr oder früher angekündigt. Da wollte der Wanderführer die 25 Wanderinnen und Wanderer, die sich pünktlich um 14.00 Uhr auf dem Parkplatz oberhalb des Friedhofes in Steckenroth versammelt hatten, nicht unnötig einer Beregnung aussetzen, zumal Wachstumsförderung durch einen eventuellen Guss nicht zu erwarten ist. Die Tour wurde also vorsorglich gekürzt, um rechtzeitig im Gasthaus zum Taunus Zuflucht finden zu können, wo man die Feuchtigkeit eher innerlich einwirken lassen konnte.
Der Gang durch das Neubaugebiet zum Schindwald entfiel aus diesem Grund und die Wanderschar bewegte sich nach der Begrüßung sogleich am Brunnen im Abbebachtal vorbei zur alten Straße in Richtung Taunusstein. Auf dem heute befestigten Wirtschaftsweg passierte die Gruppe bewegliche Hühnerställe, wo allerdings nur bei dem oberen die Hinkel gackernd die Wanderer begrüßten. Wo auf dem Weg der Grenzverlauf zur Römerzeit verlief und eine Turmstelle markiert ist, wurde kurz innegehalten. Am Römerplatz vorbei folgten die Teilnehmer der Wegemarkierung mit dem Limesturm bis zur Eisenstraße. Vom Gewann „Auf Scheuern“ wurde nicht nur die Aussicht bewundert, sondern auch Gedanken zu dem Namen angestoßen. Auf der einstigen Trasse der Eisenstraße marschierte die muntere Schar in Richtung Michelbach. Bei der ersten Möglichkeit über den Radweg zu einer maximalen Verkürzung der Tour zu kommen, prüfte der Himmel die Wandergruppe mit sachter Berieselung. Mit der Zuversicht, dass so ein wenig Feuchtigkeit einem Hohensteiner nichts ausmacht und mit einigen vorsichtshalber bereit gehaltenen Regenvertreibern blieb die Gruppe standhaft auf dem eingeschlagenen Kurs. Ob die Knirpse oder der ungebrochene Wanderwille den Himmel überzeugt hatten, wissen wir nicht, aber er verschonte alle Wanderer vor weiterer Nässe. Die Luft war angenehm zum Durchatmen und die Landschaft präsentierte sich leicht gesoftet in einem Licht, das Maler der Romantik begeistert hätte. Vom Aussichtspunkt im Distrikt Rembach begab sich die Gruppe dann auf befestigten Trassen auf den Rückweg.
Im Gasthaus Zum Taunus wurden die Wanderinnen und Wanderer mit einer ansprechend herbstlich gedeckten Tafel erwartet. Munter, ja zuweilen lautstark ging es zu, denn die Hohensteiner Wanderer waren absolut guter Dinge. Der Redeschwall verstummte erst, als die Speisen aufgetragen wurden, aber nicht, dass es den Teilnehmern die Sprache verschlagen hätte, es schmeckte nach der frischen Luft, wenn auch die Strecke nur gut 7 km lang gewesen war, allen einfach gut.
Die nächste Wanderung startet am Donnerstag, 02.11. in Breithardt zur gewohnten Zeit um 14.00 Uhr vom Platz an der Alten Schule. Informationen zum Hohensteiner Wanderkreis sowie Fotos von den Wanderungen finden Interessierte auf der Homepage www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com. Selbstverständlich steht der Wanderführer Horst Bernstein auch zu Auskünften zur Verfügung 06124/12357.