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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 47/2023
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Und täglich fiel mehr oder weniger Wasser vom Himmel in diesen Novembertagen vor dem Wandertag des Hohensteiner Wanderkreises am 16. dieses feuchten Monats. Da hörten es die Wandersleute doch gar zu gerne, dass just zum angesagten Termin ein kleines Zwischenhoch unser Gebiet überqueren sollte. Tatsächlich schien am Mittwoch und am Donnerstagmorgen die Sonne, doch dann änderten die Wetterfrösche stündlich ihre Vorhersage und letztlich hieß es, dass pünktlich zum Startzeitpunkt um 14.00 Uhr in Burg-Hohenstein es regnen werde und diese Prognose traf zu. Da fragte sich der Wanderführer auf dem Weg zum verabredeten Treffpunkt bei der Wiesenmühle, ob außer ihm noch Wanderwillige erscheinen werden. Als ein Wanderer nach dem anderen eintraf und Horst schließlich 15 Wanderwillige begrüßen konnte, da strahlte wenigstens einer, denn mit diesem Zuspruch hatte er bei dem „Schietwetter“ nicht gerechnet.

Weil der Weg über das Bahngelände gesperrt ist, bewegte sich die Gruppe an der Straße entlang und marschierte von dort ins Unterdorf und weiter am Friedhof vorbei. Die Sicht reichte über das Aartal hinweg zu den gegenüberliegenden Hängen, wo man freilich keine Details wie die Liebesbank erkennen konnte, aber da gab es wohl heute eh nichts zu sehen.

Einen bunten Laubteppich hatte die Natur auf dem Weg zur Mündung des Lahnerbaches ausgebreitet. Dort angekommen zeigte der Wanderführer den Mitwanderern, dass Erdwälle und zahlreiche umgestürzte Bäume den Weg auf der Hohensteiner Seite unmöglich gemacht hatten. Die sich als Alternative anbietende Forststraße auf der Heidenroder Seite war zwar schon bekannt, hatte aber den Vorteil, dass man von dort sehr schön die Felspartien im Hohensteiner Wald sehen konnte. Das viele Wasser der vergangenen Tage und Wochen bescherte den Beobachtern einen rauschenden Gebirgsbach. Das im tiefen Graben abwärts strömende Wasser konnte sich sehen und hören lassen und rechtfertigte so die Beliebtheit dieses Talgrundes. Im weiteren Verlauf änderte sich das Tal. Wo einst Fischteiche waren, ist jetzt der Grund verbuscht. Kleine Wiesenparzellen folgen und nach einer weiteren Wegstrecke kam endlich ein gangbarer Überweg, um den Wanderern die Fortsetzung der Tour auf der Hohensteiner Seite zu ermöglichten. Der Weg war nicht nur neu für die Teilnehmer, sondern auch anspruchsvoller. Da wurde das monotone Klopfen der Tropfen auf die Regenschirme jäh unterbrochen durch die bekannten Schreie der Vögel des Glücks; Kraniche in ordentlicher Pfeilformation zogen über das Tal hinweg. Den Blick vom Himmel zurück zur Erde wendend gewahrte man nicht nur am Rand des Weges Löcher, sondern sogar eines mittendrin; da muss wohl ein Frechdachs am Werke gewesen sein. Wieder auf der Forststraße, welche sich unterhalb des Hofwaldes den Hang hinaufschlängelt, sammelte sich die Gruppe und es wurde die Gelegenheit für ein Foto wahrgenommen. Auf halber Höhe erklärte der Wanderführer, dass der hier abzweigende Weg eigentlich begangen werden sollte, dass aber auch dort herumliegende Bäume ein gefahrloses Durchkommen nicht gestatten. So mussten noch ein paar Höhenmeter mehr erklommen werden bis zum Abzweig des befestigten Radweges. Das Asphaltband leitete die Gruppe wieder zurück zum Weg oberhalb der Aar. Natürlich sahen die Wanderinnen und Wanderer auf diesem Wege nicht nur die weidenden Vierbeiner, sondern auch letzte Blümchen, wie beispielsweise Glockenblumen. Das Wahrzeichen des Ortes, die Burg Hohenstein wurde selbstverständlich von verschiedenen Standorten aus gewürdigt, wenn auch das Bild heute ziemlich „gesoftet“ war.

Im Landgasthof Wiesenmühle konnten hernach die verbrauchten Kalorien wieder ersetzt werden. Natürlich wurden auch hurtig die Flüssigkeitsverluste ausgeglichen, so dass der Mund nicht trocken blieb und fröhlicher Redefluss möglich war. Zwischendurch gab es noch den Bericht von dem Gespräch zwischen Bürgermeister und Wanderführer und am Ende konnten die Anwesenden nicht nur mit diesem Ergebnis, sondern auch mit der heutigen Tour zufrieden sein, denn es ist ein gutes Gefühl, wenn der innere Schweinehund, der bei solchem Wetter das Sofa bevorzugt, überwunden werden konnte.

Die nächste Wanderung des Hohensteiner Wanderkreises findet am Donnerstag, 30.11. von Holzhausen aus statt. Treffpunkt ist um 14.00 Uhr am Parkplatz beim Sportplatz. Die Schlussrast ist nach einer ca. 8 km langen Tour im Lindenbrunnen vorgesehen. Aktuelle Informationen zum Hohensteiner Wanderkreis sowie Fotos von den Wanderungen finden Interessierte auf der Homepage www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com. Selbstverständlich steht der Wanderführer Horst Bernstein auch zu Auskünften zur Verfügung 06124/12357.