In diesem Jahr zeigte der November, dass auch er mit schönen Herbsttagen aufwarten kann. Zwar schien am Donnerstag, dem 13. November, als sich die Hohensteiner Wanderer bei der Wiesenmühle im Aartal trafen, die Sonne nicht so klar wie an den Tagen zuvor, aber von November-Blues konnte keine Rede sein. Erwartungsfrohe freundliche Gesichter kompensierten locker die fehlenden Strahlen der Sonne, denn sogar der Kurier hatte verraten, dass heute in das attraktive Lahnerbachtal gewandert wird. Die Exkursion wurde in zwei Gruppen durchgeführt, wobei für alle Teilnehmer der untere Abschnitt des Lahnerbachtales der wichtigste Zielpunkt war. Acht Wanderfreunde unter Führung von Hildegard widmeten sich in etwas langsamerem Tempo, dafür umso intensiver allem, was die gut fünf Kilometer lange Strecke zu bieten hatte. Rund zwanzig Wanderfreunde liefen mit Horst auf dem gleichen Weg am Rande des Aartales entlang zum Mündungsbereich des Lahnerbaches in die Aar. Dass diese Strecke als Hin- und Rückweg diente, schadete absolut nicht, denn durch die Änderung der Blickrichtung entdeckten die Teilnehmer Dinge, die sie beim Durchgang in der Gegenrichtung nicht wahrgenommen hatten. Erwähnt werden soll, dass die Wandersleute nicht nur die Überbleibsel, sondern auch die aktuellen Veränderungen beim ehemaligen Klinkerwerk registrierten.
Selbstverständlich führt auch der zertifizierte Wanderweg der Aarschleife bei Burg Hohenstein durch das Lahnerbachtal. Für die Hohensteiner Wanderfreunde hieß die Tour allerdings nicht Burggeflüster, sondern Bachgeflüster. Anders als bei früheren Wanderungen wurde heute der neuen Markierung folgend die Hohensteiner Seite des Tales erkundet. Auf der rechten Seite gebärdete sich das Gewässer im canyon-artig tief eingeschnittenen Tal über Steine polternd als wild und dann wieder ganz nah am Weg gemütlich leise flüsternd sich durch die Mäander windend. Die linke Seite brachte dann selbst nüchterne Gesellen zum Staunen. Der jahreszeitlich bedingte schütter gewordene Laubbehang an den Bäumen und die Nähe zum Berghang offenbarten Felsformationen, die man hier in der Gegend nicht vermutet hätte. Unten überzog saftig grünes Moos dicht am Weg liegende Felsen und oben am Hang ragten blanke graue Felspartien, Mini-Alpengipfeln gleich, spitz gen Himmel, das hat schon was und rechtfertigt die besondere Stellung dieses Tales. Natürlich ist auch im weiteren Verlauf das Tal sehenswert und es kann hier nicht aufgeführt werden, was der einzelne Wanderer für sich gesehen hat oder die Wanderführer aufgezeigt haben. Als das Ende des Talweges erreicht war, gab es auf der Forststraße eine Orientierungspause und dann führte der heutige Wanderparcours auf einer höheren Geländestufe wieder zurück.- Vom Holzlagerplatz und der Wendeschleife benutzte die markierte Wegeführung einen recht steilen Abgang hinunter zum Aartal. Auf dem weiteren Rückweg präsentierte sich die Burg, und als in Ortsnähe ein Esel die Schar mit lautem Rufen begrüßt hatte, war die Labsal spendende Wiesenmühle nicht mehr fern. An gedeckten Tischen Platz nehmend konnten alsbald Flüssigkeits- und Kalorienverluste ausgeglichen werden und munter schwatzend konnte ein gelungener Wandertag ausklingen.