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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 49/2025
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Kurzstreckler

Langstreckler

Obgleich widriger Umstände halber für die Wanderungen am Donnerstag, 27. November keine Ankündigung im Hohensteiner Blättchen erschienen war, fanden dennoch 25 Wanderwillige rechtzeitig den vorgesehenen Treffpunkt beim Borner Sportplatz. Nach der Begrüßung begaben sich zehn Wanderfreunde unter Hildegards Führung auf eine gut vier Kilometer lange Extratour. Von dem Waldstück auf dem Noll, wo für den Staatsanwalt einer ZDF-Produktion eine Leiche deponiert gewesen war, lief die Gruppe zu einer Turmstelle der jüngeren Limeslinie. Nach Begutachtung der Mauerreste wandelten die Teilnehmer auf einem Weg, der einst die Klöster Gronau und St. Ferrutius verband. Das zur Erinnerung an einen „Heiligen Stock“ am Kreuzungspunkt dieses Weges mit der historischen Idsteiner Straße aufgestellte Wegekreuz war der nächste Anlass für einen Stopp mit Informationen. Selbstverständlich wurden die Wanderer beim Passieren des Touristenheimes über das Gebäude aufgeklärt. Waren die Wandersleute ab dem Wegekreuz bis zum Hinweis auf das Wassertretbecken der Markierung der Borner Runde gefolgt, so traten sie ab der Kneipp-Anlage beim Pfingstborn nun den Rückweg an, am Friedhof vorbei zum Vereinsheim des GSV.

Den verbliebenen Wanderfreunden wollte Horst das noch nicht vom Wanderkreis erwanderte Ende der Aarschleife „AarHöhenluft“ heute vorstellen. Weil sich Land- und Forstwirtschaft vermutlich bezüglich der Erdverbundenheit der Wanderer sorgten, waren sehr spezielle Vorkehrungen getroffen worden. Um nicht gleich zu Anfang das Schuhwerk mit dem auf dem Grasweg abgelegten Lehmboden zu verkleistern, wurde der Abschnitt auf Asphalt zwar für Wanderprofis unprofessionell, dafür aber sauber umgangen. Von dem ehemaligen Gärtnereigelände an gab die Markierung der Aar-Schleife den Weg vor. Beim Knotenpunkt an der Höhenstraße vermeldete der Wanderführer, dass anno 1601 Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken der Gemeinde Born wegen der Pest auferlegt hatte, einen eigenen Totenhof anzulegen, der hier in der Nähe knapp 300 Jahre bestanden hatte. Der mit 436 m höchste Punkt beim Borner Wasserwerk auf der „Hohes Rech“ genannten Kuppe wurde die Aussicht genossen. Da bei dieser Gelegenheit alle in eine Richtung schauten, ergriff eine Wanderin dieselbe und ihr Handy, um flugs ein Gruppenfoto zu schießen. Nach dem Durchqueren des Eibachtales hielten die Wanderer beim Distrikt “Ober den Tränken“ inne, um das dort neu aufgestellte Mobiliar zu begutachten; Tisch und Bank bieten in entgegengesetzter Laufrichtung eine gute Rastmöglichkeit. Auf halber Strecke des Weges hinab ins Eibachtal lenkte der Wanderführer die Schritte der Wanderfreunde in Richtung Grenzweg. Wackere Borner hatten an diesem für seine Spurrillen und feuchten Stellen bekannten Weg einst einen besonderen Grenzstein vor dem Verfall gerettet, aber für Hohensteiner Wanderfreunde stellen solche Passagen kein Problem dar. Was sich allerdings an der Stelle zeigte, wo früher eine befestigte Forststraße den Hang hinunter festen Boden unter den Füßen bot, da erblickten die schreckgeweiteten Augen der konsternierten Läufer nur Schlamm. Als der Schreck überwunden und die Gräben, welche durch das Wegdrücken der Pampe vermittels breiter Räder entstanden waren, als Geh-Möglichkeit entdeckt waren, entspannte sich die Situation und alle Teilnehmer kamen ohne Ausrutscher ins Tal.

An der K 700 angekommen wechselten die Läufer für den Rückweg zur Borner Runde. Angenehm lief es sich mal über Gras, mal durchs Laub schlurfend am Eibach entlang. Als der Fahrweg an den Fischteichen entlang erreicht worden war, stellten die Wegebauer von Hessen Forst unter Beweis, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, um die Verbundenheit der Läufer mit der Erde zu fördern. Das nach dem Auftauen weich gewordene frisch aufgeschobene Material erzeugte unter den Schuhen eine mit jedem Schritt dicker und schwerer werdende Erdsohle. Da war es nur zu verzeihlich, dass die Wandergesellen bei der Tafel mit Erklärungen zum ehemaligen Weiler Mackenberg wenig Interesse zeigten und stattdessen sich im Gras lieber ihre Laufwerkzeuge von anhaftendem Ballast befreiten. Der Rest des Weges lief sich danach ganz normal und besonders die Wanderinnen bemühten sich, keinen erneuten Schmutz einzusammeln, um nicht das Wohlwollen der Helferinnen des GSV aufs Spiel zu setzten. Als die Durstlöscher verteilt waren, wurde das vom Vereinsvorsitzenden persönlich zubereitete Chili con Carne ausgeteilt. Es schmeckte lecker und wer über die notwendigen Kapazitäten verfügte, wanderte mit seinem goldumrandeten Teller zum Fassen eines Nachschlages, was von den Helferinnen gerne gesehen wurde. Am Ende bedankten sich die Wanderer bei den Helfern des GSV und einige sogar beim Wanderführer, weil es doch eigentlich wieder einmal ein gelungener Wandertag war.

Die letzte Wanderung in einem Wanderjahr findet traditionell in Steckenroth statt. Zur Jahresschluss-Wanderung treffen sich alle Interessierten am Donnerstag, 11. Dezember um 14:00 Uhr oberhalb der Kirche. Nach einer relativ kurzen Wanderung – für langsamere Läufer gibt es eine noch kürzere Variante - in Richtung Windräder an der Eisenstraße ist ab 16:00 Uhr der gemeinsame Jahresabschluss geplant. In festlicher und doch gemütlicher Runde soll nicht nur an das zu Ende gehende Wanderjahr gedacht werden, sondern auch mit Auszügen aus der Chronik die 25-jährige Existenz des Wanderkreises gewürdigt werden. Alle ehemaligen Mitwanderer und Freunde des Wanderkreises sind herzlich eingeladen.

Interessierte an Wanderungen in netter Gesellschaft können Informationen auf der Homepage des Hohensteiner Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com einsehen. Fotos vermitteln einen Eindruck von den Wanderungen. Dabeisein lässt außerdem das gute Gemeinschaftsgefühl spüren. Auskünfte zum offenen Wanderkreis erteilt auch Horst Bernstein (06124/12357).