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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 5/2024
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Viel Schnee, Regen, Sturm und Eisesglätte hatte es jüngst in rascher Folge gegeben. Wetter- Kapriolen nannten es die davon betroffenen Menschen. Und was tischte die Wetterküche den Wandersleuten des Wanderkreises am darauf folgenden Termin, Donnerstag, 25.01. in Daisbach auf? Milde, nahezu frühlingshafte Temperaturen bei eitel Sonnenschein waren angesagt und trafen sogar ein. Selbst die Meisen waren irritiert und stimmten zaghaft ihr bekanntes Läuten an. Jedenfalls hörte man von keinem der 22 beim Sportplatz erschienenen Wanderwilligen ein kritisches Wort bezüglich des Wanderwetters. Dabei hatten es Inge und Wolfgang, die die Tour dankenswerterweise vorbereitet hatten, nicht leicht gehabt, auf welches Wetter und auf welche Wegeverhältnisse sollten sie sich einstellen?

Gespannt lief die Gruppe los und nicht wie erwartet über den Volpertsberg, sondern zunächst wieder ein paar Meter auf der Zufahrtstraße abwärts, um dann in einem Bogen unterhalb des genannten Baugebietes dem Wald zuzustreben. Auf der Schneise durch den Distrikt Buchholz lief es sich vergleichsweise gut und die schlanken grauen Säulen verrieten, dass der Waldabschnitt seinen Namen (noch) zu recht trägt. Auf dem Radweg angekommen, lag das nächste Etappenziel bereits in Sichtweite. Über den Sportplatz erreichte die Gruppe Panrod. Beim Durchschreiten des Ortes bis zu einem ehemaligen Gasthaus konnten Mitwanderer, die sich in der Nähe eines in dem Ort geborenen Wanderkameraden aufhielten, allerlei Insiderwissen zu hören bekommen. Auf einem Feldweg durch Gartengelände wurde das ehemalige Arzthaus an der Straße im Daisbachtal erreicht. Nach wenigen Metern entlang der Straße wurde eine Hinweistafel auf den Skulpturenweg erreicht. Informationstafel und Skulptur wurden je nach Interessenslage mehr oder weniger ausführlich gewürdigt und dann schritten die Wanderinnen und Wanderer frohen Mutes durch das Daisbachtal abwärts. Als linksseitig die Felder am Hang des Geiskopfes von Wald abgelöst wurden, schlängelte sich das Asphaltband an dessen Rand entlang. Am Ende des Wäldchens saß eine Frau und lud Passanten ein, es sich auf ihr gemütlich zu machen; das zur Skulptur erstarrte Weib ertrug die Sitzproben ziemlich gelassen. Nach dieser Gaudi befand Wolfgang, dass die Gruppe lange genug abwärts gelaufen sei und führte am Waldrand entlang in ein Seitental. Als er nach einiger Zeit zum Überschreiten einer Wiese aufforderte, fragten Wanderinnen: „Wo ist hier der Weg?“ Die Frage war angesichts der sauren nassen Wiese nicht unberechtigt, aber Hohensteiner Wanderer und die sich ihnen anschließenden Wanderfreunde finden immer einen Weg und so blieb auch keiner in dem Gelände stecken. Aus dem Mund des in der Gegend Aufgewachsenen erfuhren wir noch, dass das Gewässer „Fußbach“ genannt wird und alle die eventuell durch einen allzu gewichtigen Eindruck im feuchten Grund Kontakt mit dem Gewässer an ihren Füßen hatten, fanden die Bezeichnung gar nicht mehr so unpassend. Durch den nachfolgenden Almauftrieb wurden durch die erhitzten Muskelmotoren selbst kalte Füße wieder warm. Der Ausblick über das Daisbachtal hinweg zum Volpertsberg lohnte sich und wurde bei den wenigsten Mitläufern dadurch getrübt, dass es nach Durchschreiten des Tales auf der anderen Talseite erneut steil aufwärts gehen würde. Aber zunächst lief die Gruppe munter auf dem mit moderatem Gefälle sich bis zur Fachwerkkirche des Ortes hinunter windenden Weg zurück zur Dorfmitte. Vom Dorfplatz aus ging es dann wieder in Richtung Sportplatz den Hang hinauf. Während an einem Haus noch die Weihnachtsdeko prangte, zog wenig später ein Tuff Frühblüher beinahe ungläubig die Blicke an. Die Kaukasische Art der Schneeglöckchen stand da so prächtig in einem Vorgarten, dass jemand die Echtheit der Blumen fühlen musste. Nun war bald die Pizzeria erreicht, wo man die Wanderer freundlich erwartete und für sie eingedeckt hatte. Auch wenn einige Wanderinnen sich wegen einer reduzierten Speisenkarte vergeblich auf ein spezielles Gericht gefreut hatten, so war die Stimmung doch gut und trotz der Schikane im Fußbachtal gab es Lob und Dank für die abwechslungsreiche Tour in einer Gegend, die für die meisten Wanderer hinter den Bergen, also fern ihres normalen Erfahrungsbereiches liegt.

Am Donnerstag, 08.02. treffen sich die Hohensteiner Wanderfreunde auf dem Parkplatz bei der Eisernen Hand. Um 14.00 Uhr wird von dort zu einer Wanderung gestartet, bei der Rhein-Höhenweg, Herzogsweg und als markanter Höhepunkt der Biegel erwandert werden sollen. Für die Schlussrast öffnet der Waldgeist den Wandersleuten seine Pforte.

Wer sich über den Hohensteiner Wanderkreis informieren möchte, kann dies auf der Homepage des Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com gerne tun und sieht dort neben Berichten Bilder von früheren Touren. Außerdem besteht die Möglichkeit zur telefonischen Auskunft bei Horst Bernstein 06124/12357.