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Hohensteiner Blättche
Ausgabe 51/2023
Aus unserer Gemeinde
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Hohensteiner Wanderkreis

Das gab es beim Hohensteiner Wanderkreis schon lange nicht mehr, aber davon soll später die Rede sein. Eigentlich sollte der letzte Wandertermin in 2023 ja eine normale Tour sein. Die „Wingsbacher Runde“ war für diesen Donnerstag, 14.12. auf dem Jahresplan vorgesehen, aber wo startet die Gruppe, wenn Wingsbach Baustelle ist? Gottscheds Höhe war als alternativer Treffpunkt auserkoren worden und 19 Teilnehmer schafften es bis zum Abmarsch um 14.00 Uhr den Platz am Kreuzungspunkt der Landstraße 3032 von Strinz-Margarethä nach Wingsbach und dem Abzweig nach Steckenroth zu finden.

Pünktlich setzte sich die Wandergruppe auf dem Ritterweg in Bewegung. Anders als bei der Vorwanderung mit Schnee und Eis waren heute alle Wege frei und gut gangbar, was sogleich zu einem flotten Wandertempo führte und Nachzüglern keine Chance des Anschlusses bot. Es regnete ausnahmsweise nicht und die Temperatur war für die Jahreszeit mild und animierte somit zum beschwingten Ausschreiten. Bei der nächsten Wegegabelung folgten die Wanderer der Trasse der Ferngasleitung über den Scheitelpunkt der Forststraße hinweg und bogen danach in Richtung Wingsbacher Feld ab. Der Hopfenstein wurde somit teilweise umrundet. Ausblicke auf Bergrücken und Häuseransammlungen gaben Rätsel auf und wurden teilweise mit Ortskenntnis und teils mit modernen Hilfsmitteln (Handy) gelöst. Dunst sorgte für weiche Konturen in der Landschaft, verhinderte allerdings nicht die Aussicht über das Aartal hinweg zu den jenseitigen Bergen. Als beim Überqueren eines Rückens mit Wiesen und Feldern auch noch das Grau am Himmel aufriss und die Sonne die Wandergruppe freundlich anlächelte, da strahlten sogar die Wanderer, die sich wegen des Einheitsgraus mit der Teilnahme an der Tour etwas schwer getan hatten. Nachdem sich der Blick von den Hängen bei Bleidenstadt gelöst hatte, marschierten die Läuferinnen und Läufer forsch auf Wingsbach zu und erreichten den Ort bei der alten Schule. An der Hauptstraße angekommen wollte die Mehrheit der Teilnehmer nicht den arg steilen Berg beim Wasserwerk hinaufkraxeln, denn es wollte niemand riskieren, dass es einem die Schuhe von der Ferse abzieht. Statt zur Eisenstraße lief man nun zum Alten Postweg, wobei die gesperrte Hauptstraße bis zum Taleingang benutzt werden konnte. Auf dem Radweg ging es dann sachte bergan, sodass niemand ins Schwitzen kam. Auf dem Postweg wurde rasch der Ausgangspunkt erreicht und alle waren mit dem heute etwas geringeren Laufpensum von nur knapp 6 km zufrieden. Der Bedarf an Bewegung und Frischluft war hinreichend erfüllt und Zeit für die Geselligkeit stand ja heute auch noch auf dem Programm.

Im Gasthaus „Zum Taunus“ hatte man festlich eingedeckt und eine besondere Speisenkarte extra für den Hohensteiner Wanderkreis erstellt. Karin, die heute nicht mitwandern konnte, kümmerte sich sogleich um das leibliche Wohl der Wandersleute. Der Wanderführer gab eine kurze Rückschau auf das zu Ende gehende Wanderjahr. Er dankte etlichen Helfern, wo an dieser Stelle der scheidende Betreuer der Homepage Gerhard Hies besonders genannt sein soll, und gab einen Ausblick auf das kommende Wanderjahr. Werner dankte im Namen der Wandergruppe allen Aktiven und Akteuren, die zum Gelingen der 24 Wandertouren des Jahres beigetragen hatten. In seiner mit viel Beifall aufgenommenen Würdigung zitierte er in seinem Jahresrückblick einige sprachliche Formulierungen aus den Wanderberichten, die zur Erheiterung dienten. Und dann erhoben sich die Wanderinnen und Wanderer, stellten sich vor der Bühne auf und schauten amüsiert auf den verdutzten Wanderführer. Während Bernsteins etwas irritiert und zugleich gespannt auf das, was da passierte, dreinschauten, hatten Holger und Gunhild ihre Instrumente ausgepackt und gaben den Einsatz. In einer konspirativen Zusammenkunft hatten die Wanderinnen und Wanderer sich dichterisch betätigt, sie hatten also munter gereimt und absolut dicht gehalten, so dass ihnen diese Überraschung gelingen konnte.

Mit fröhlichen Gesichtern schmetterte der gemischte Wanderchor das eigens für den Wanderkreis und seinen Führer umgedichtete Lied: „Das Wandern ist des Bernsteins Lust“. Mit Akkordeon- und Gitarrenbegleitung besang man den Wanderkreis in einem halben Dutzend Strophen, wobei den Gesichtern der Sängerinnen und Sänger anzusehen war, dass es ihnen riesigen Spaß machte und sie sich freuten, dass ihnen dieser Überraschungscoup gelungen war. Gesang hatte es seit den Anfängen des Wanderkreises nicht mehr gegeben und mit den auf den Wanderkreis gedichteten Versen schon gar nicht. Bernsteins waren sehr gerührt und können nur einfach Danke sagen! Schließen möchte ich mit einer Verszeile aus dem Lied:

„Gespannt warten alle interessiert, was Bernstein wieder hat kreiert, im Blättchen über‘s Wandern, über’s Wandern“. Ich hoffe, die Wanderinnen und Wanderer sowie die Leser des Blättchens nicht enttäuscht zu haben und wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein hoffentlich friedliches Wanderjahr 2024.

Die erste Wanderung findet in Born am Donnerstag, 11.01.2024 statt!