Donnerstag, 08.02. war wettermäßig mal wieder so ein Wandertermin, bei dem, wenn entsprechende Kommunikationskanäle bestünden, mit Sicherheit der Vorschlag zur Absage der geplanten Wanderung oder zumindest deren Verschiebung gekommen wäre. Aber ohne „WhatsApp“ hieß es für den Wanderführer „Warts ab“ und fahr mal hin.
Tatsächlich standen am vereinbarten Treffpunkt auf dem Parkplatz an der Eisernen Hand um 14.00 Uhr ein Dutzend mutige Wanderwillige zum Abmarsch bereit. Wobei einige explizit erklärten, dass sie keine Schönwetterwanderer wären. Nun, das Wetter sah zu Hause vom Sofa schlechter aus als draußen in der Natur. Die Temperatur war für die Jahreszeit zwar zu warm, aber zum Wandern angenehm und der Regen war zu diesem Zeitpunkt ein Fluss in Bayern und kein Nassmacher von oben. So stapfte die kleine Gruppe frischen Mutes am ehemaligen Bahnhof vorbei in Richtung Unterführung unter der B 54. Mit der Überquerung der Zufahrt zum Haus Hubertus war das rutschigste Wegstück vorerst gemeistert, wohl wissend, dass es auf dem Rückweg noch einmal passiert werden musste. Die Wegeverhältnisse waren bei der heutigen Tour auch das eigentliche Problem, denn was der Regen vergangener Stunden nicht geschafft hatte, gelang Hessenforst mit großen Maschinen und herumliegenden Ästen spielend. Statt auf Wanderwegen und Pfaden diente die asphaltierte Straße zum Schläferskopf zum Warmlaufen. Pfützen mit klarem, grauem oder schmierig gelbem Wasser wurden elegant umrundet. Graue Schleier waberten zwischen den Bäumen und sorgten für Stimmung besonderer Art. Unvermittelt tauchte die Schutzhütte am Wegesrand auf und dann wurde die zum Mathildenborn abzweigende Forststraße erreicht. Sie diente den Läufern nur für wenige Meter und dann ging es nach ein paar Orientierungshinweisen bergauf. Während das Wasser der vergangenen Nacht links im Graben munter abwärts plätscherte und eine Sickerdohle nach der anderen füllte, mussten die Läufer bis zum nächsten Querweg 80 Höhenmeter ersteigen. Der Himmel hatte sich gehoben, die Sichtweite war entsprechend besser, was bei einem Wanderer zu der Feststellung führte, dass der nächste Wegabschnitt ja auch noch bergauf geht. Mit einem Päuschen und der frischen Luft zum Durchatmen gelang auch ohne Verluste die Überwindung der letzten Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der heutigen Wanderung mit Erreichen des Rhein-Höhenweges. Wie locker es die Wanderschar dabei genommen hatte, wurde bei dem dort aufgenommenen Gruppenbild deutlich. Unter Helau-Rufen lupfte eine Wanderin kess ihre Beinkleider, zeigte ihre ringelbestrumpften Waden und machte damit deutlich, dass heute Weiberfastnacht ist. Auf der Wanderautobahn des Rhein-Höhenweges ging es nun munter abwärts. An der Stelle, wo der Weg zum Biegel abzweigt, erklärte der Wanderführer, dass die heutige Tour eigentlich hier hätte weitergehen sollen. Rutschgefahr und die graue Wolkensuppe, welche eine Aussicht ins Aartal unmöglich machte, verhinderten die Besonderheit der Weitsicht und bargen beim Abstieg ein zu hohes Risiko. So verkürzte man die Strecke um gut einen Kilometer auf nur noch gut 7 km und blieb auf dem breiten Wanderweg bis zum Wasserbehälter der Fernwasserversorgung. So als wollte Petrus darauf aufmerksam machen, dass unser Wasser nicht bloß aus der Erde kommt, sondern zunächst einmal von oben kommen muss, schickte er flugs ein paar Tropfen. Hatten die meisten Wanderinnen und Wanderer die Regenvertreiber bisher erfolgreich, aber zusammengeklappt bei sich getragen, so durften sie nun für zwei- bis dreihundert Meter tatsächlich zum Einsatz kommen, dann war auch dieser Nieselregen überstanden. Im Lokal Waldgeist hatte man für die Gruppe einen Tisch reserviert, der auch das Hinzukommen von zwei weiteren Personen erlaubte. Während man auf das Essen wartete, sich fröhlich unterhielt, stellten auch einige Teilnehmer an ihren Gesichtszügen fest, dass die Wanderung ihnen den Besuch eines Kosmetiksalons erspart hätte. Am Ende meinten alle Wanderinnen und Wanderer, fdass es gut war, sich heute trotz Bedenken auf den Weg gemacht zu haben.
Am Donnerstag, 22.02. will Werner uns durch seine Heimatgemarkung führen. Treffpunkt ist wie üblich um 14.00 Uhr in Steckenroth auf dem Parkplatz über dem Friedhof. Es wird in Richtung Römersbach gehen und wir dürfen gespannt sein, auf welchen Wegen er uns führt.
Abschluss ist selbstverständlich im Gasthaus „Zum Taunus“.
Wer sich über den Hohensteiner Wanderkreis informieren möchte, kann dies auf der Homepage des Wanderkreises www.hohensteiner-wanderkreis.jimdo.com tun und sieht dort neben Berichten auch Bilder von früheren Touren. Außerdem besteht die Möglichkeit zur telefonischen Auskunft bei Horst Bernstein, 06124/12357.