Die stolzen Eltern
Üben der Pflegemaßnahmen
„Jugendliche bekommen einen Einblick ins Elternsein und wissen, was es heißt, Verantwortung zu tragen.“ Aus diesem Grund empfiehlt eine Schülerin gleichaltrigen Jugendlichen die Teilnahme an dem Praktikum. Frau Breitbach, Lehrerin an der Berufsfachschule 1 „Gesundheit und Pflege“ der Berufsbildenden Schule Boppard initiierte das 7. Elternpraktikum.
Dieses wurde von Ingrid Gundert von der Beratungsstelle donum vitae e.V. und Hermann Schmitt von der JugendBegegnungsStätte (JBS) St. Michael im großen Jugendraum der JBS und der Beratungsstelle durchgeführt. Aus dieser Klasse entschieden sich letztlich sechs Schüler*innen an dem Praktikum teilzunehmen. Sie waren hoch motiviert, so dass sie die Babysimulatoren optimal „versorgten“ und eine hervorragende Auswertung erhielten.
Ziel des Elternpraktikums
ist es den Jugendlichen ein Gefühl davon zu vermitteln, dass Babys nicht nur Spaß und Freude machen, sondern auch anstrengend sein können. Durch diese Erfahrungen möchte das Team die Schüler*innen motivieren genau zu überlegen, wann und unter welchen Bedingungen sie ein Kind bekommen wollen. Mit diesen Gedanken stärkt das Team die Verantwortung für die gelebte Sexualität.
Die außerschulischen Lernorte, JBS und Beratungsstelle, sind in den Ablauf der BF 1 „Gesundheit und Pflege“ integriert. Damit dieses Praktikum gelingt, müssen die Pädagog*innen den Jugendlichen sehr zugewandt sein, was diese so in der Abschlussreflexion beschrieben: „Sie waren sehr lieb, sehr sympathisch, freundlich und hilfsbereit, super, super nett, geduldig, höfflich und haben Rücksicht auf uns genommen.“
Doch, was ist das Elternpraktikum?
Jugendliche leben einige Zeit, hier ca. 43 Stunden, mit einem Babysimulator, der die Bedürfnisse eines Babys nach Nahrung, Windelwechsel, Aufstoßen sowie Körperkontakt zu den Eltern simuliert und das Pflegeverhalten aufzeichnet. Der Simulator „verhält“ sich in Annäherung an ein echtes Baby, d.h. er kann sich nur durch Laute und Schreien verständlich machen und erwartet auch nachts Zuwendung.
Wie verlief das Elternpraktikum?
Neben dem Erlernen der „Bedienung“ des Babysimulators ging es am ersten Tag auch um die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem eigenen Kinderwunsch und der Zukunftsplanung. Gegen 13.00 Uhr verließen, sechs Jugendliche die JBS St. Michael als drei Elternpaare. Zwei Schüler*innen nahmen als Paar jeweils einen Simulator. Damit begann die Selbstlernphase.
Nicht immer war es für die Jugendlichen einfach mit einem Simulator in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein. Der zweite Tag begann für die Schüler*innen mit einer Gesprächsrunde zu ihren Erfahrungen des ersten Tags und der ersten Nacht.
Anhand einer speziellen Puppe wurden die Auswirkungen auf das Gehirn des Säuglings dargestellt, wenn dieser geschüttelt wird. Als zweiter Punkt wurde das fetale Alkoholsyndrom (FAS) thematisiert und abschließend über Verhütungsmethoden gesprochen. Am dritten Tag endete das Praktikum mit der Auswertung des Pflegeverhaltens, dem Film „Babies“ und der Abschlussreflexion.
Infos zum „Elternpraktikum“ können interessierte Jugendliche und Erwachsene entweder bei Ingrid Gundert, boppard@donum.vitae.org oder bei Hermann Schmitt, jbs-boppard@rz-online.de erhalten.