Vor 50 Jahren wurde der SSV Boppard ungeschlagen Kreismeister

Nach langem Auf und Ab konnte erst in der Saison 1974/75 der SSV Boppard an alte, erfolgreiche Zeiten anknüpfen. Es war eines der erfolgreichsten Spieljahre in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte.

Mit 50:2 Punkten und sage und schreibe 127 : 32 Toren wurde die 1. Mannschaft ungeschlagen Kreismeister.

Die junge Mannschaft hatte ein Durchschnittsalter von nur 20 Jahren. Zu den jungen Talenten zählten beispielsweise Robert Schardt, Heinz und Bernhard Liesenfeld. Spielertrainer war Helmut "Kicker" Biller, Teamchef und sportlicher Leiter der in den 50er und 60er Jahren erfolgreiche SSVler Herbert "Sambo" Decker.

Bemerkenswert: Die Mannschaft blieb ein ganzes Spieljahr ungeschlagen, erzielte 24 Siege und in zwei Auswärtsspielen ein 2:2 unentschieden.

Die Spielweise der Mannschaft war total offensiv ausgerichtet, was sich im außergewöhnlichen Torverhältnis von 127 erzielten Toren, aber auch in 32 Gegentoren widerspiegelt.

Da die Mannschaft in 12 von 26 Spielen jeweils 6 Tore erzielte, blutjung war und die Spieler überwiegend lange Haare trugen, nannten sie die Fans die "Sexi-Elf".

Die Meistermannschaft spielte im damals üblichen 1:3:3:3-System, mit dem die deutsche Nationalelf 1974 auch Weltmeister wurde:

1 Libero, 3 Abwehrspieler, 3 Mittelfeldspieler und 3 Stürmer.

Alle Stammspieler waren Ur-Bopparder und echte Straßenfußballer, die ihre "Fußballkünste" auf den damaligen "Bolzplätzen" in Boppard erworben hatten. Vom Angert kamen Helmut Biller, Peter Breitbach, Günter Seus und Horst Schunk, vom Burggraben Hans Klingen, Robert Schardt und Norbert Neuser, vom Marktplatz Karl Einolf und vom Güterbahnhof/Säuerling/Burdental Heinz und Bernhard Liesenfeld sowie Gerd Hildebrandt.