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Boppard im Blick - Heimatzeitung für die Stadt Boppard
Ausgabe 3/2023
Aus der Region
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Beim Neujahrsempfang stellte Ortsvorsteher Andreas Nick Planungen für 2023 vor

Der Bad Salziger Ortsvorsteher Andreas Nick hatte zum Neujahrsempfang geladen

Peter Tomczak, Bernd Gard und Rolf Dreier (v.l.) stellten das Saarburger Modell vor

In gemütlicher Runde tauschte man sich nach dem offiziellen Teil weiter aus

BAD SALZIG. (EF) In Bad Salzig ist es eine gute Tradition, dass man sich Anfang des Jahres zum Neujahrsempfang trifft. Hierbei wird die Gelegenheit genutzt, um miteinander ins Gespräch zu kommen, sich kennen zu lernen, Kontakte zu pflegen oder auch Termine auszutauschen.

In diesem Jahr hatte Ortsvorsteher Andreas Nick, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause ins Ägidiusheim eingeladen, da der sonstige Ausrichtungsort, der Alte Bahnhof, nach dem verheerenden Schulbrand vor zwei Jahren, für Schulzwecke genutzt wird.

Bürgermeister Jörg Haseneier, Ärzte, Vertreter aus Politik, Kirche, Schule, Kindergarten, Vereinen, Geschäftsleute und eben viele Ehrenamtliche folgten der Einladung und der Neujahrsrede des Ortsvorstehers. Nick bedankte sich bei allen, die sich in den abgelaufenen Jahren in besonderer Weise für ihren Ort Bad Salzig engagiert haben.

Jahresrückblick 2022

Mit Veranstaltungen wie dem Jahresauftakt auf dem Nachbarplatz, dem Weinsommer und der Kirmes mit Mittelaltermarkt im Kurpark, hat Bad Salzig im vergangenen Jahr sein 1100-jähriges Ortsjubiläum gefeiert. Hierzu hatten zahlreiche Vereine und Einzelpersonen zum Jubiläums-Gelingen beigetragen. Dafür dankte der Ortsvorsteher ebenfalls. „Die Arbeit in den Vereinen und das gesellschaftliche Leben insgesamt, konnten nach über zwei Jahren Pandemie größtenteils endlich wieder zurück zur Normalität finden. Darüber sind wir alle sehr froh. Es wurde an dieser Stelle schon oft betont: Das Ehrenamt ist die Stütze von Bad Salzig.“

Ausblick in 2023

Ein Jahreswechsel bietet immer einen Anlass, zurück, aber auch nach vorn zu blicken. Andreas Nick ging auf das aktuelle Weltgeschehen ein, die Spätfolgen der Pandemie, der furchtbare Krieg in der Ukraine und die damit verbundene wirtschaftliche Not sowie die Schreckensmeldungen über die Folgen der Erderwärmung.

Umso wichtiger sei es, sich die Hoffnung zu bewahren und vor Ort im Kleinen das Beste aus der jeweiligen Lage zu machen. Nick blickte noch einmal auf den schrecklichen Brand der Schule vor ziemlich genau zwei Jahren zurück, der nicht nur die Schule, sondern durch die anschließende Unterbringung im Bahnhof und im Ägidiusheim, auch zahlreiche Vereine vor Herausforderungen gestellt hat. Mittlerweile ist man froh und dankbar, wieder zurück in top sanierten Klassenräumen zu sein und auch der Neubau befindet sich auf einem sehr guten Weg.

Fortschritte sind nach langem Warten auch an der örtlichen Kita zu sehen. Innerhalb weniger Tage stand plötzlich die Aufstockung und alle hoffen, dass nun auch die Kita ab Frühsommer wieder komplett am gewohnten Ort untergebracht sein kann.

Stillstand um Baugebiet

Leider gibt es aber auch die andere Seite der erfolgreichen Medaille, diese ist das Neubaugebiet im Kurort. „Weniger Fortschritt gibt es leider bei unserem Baugebiet – Dank einer Klage des BUND herrscht hier bis auf Weiteres Stillstand“, so Nick.

Börnchen läuft wieder

Und ohne auf des „Salziger liebstes Kind“ zu kommen, ging es natürlich nicht weiter. Nick wörtlich: „Seit dem 7. Juli 2021 läuft unser Börnchen wieder. Die Neugestaltung der Zapfstelle steht noch aus und soll nun in diesem Jahr erfolgen, aber immerhin: Nach sieben langen Jahren des Wartens haben wir unser Wasser zurück!“

Erste Trauben

Auch der Bad Salziger Weinberg macht große Fortschritte. Im Herbst des vergangenen Jahres konnte man die ersten Trauben lesen. Der Wein reift derzeit im Keller des Patenwinzers Walter Perll und soll beim Weinsommer 2023 erstmals verkostet werden. Nicht unerwähnt ließ der Ortsvorsteher das Bad Salziger Reparaturcafé und den „Raum für mehr“, zwei Initiativen, die innerhalb eines Jahres zu festen Institutionen im Dorfleben geworden sind. Es sei wirklich toll, wenn Ideen aus der Bevölkerung so schnell und unkompliziert zu einem Erfolg werden könnten.

Saarburger Modell vorgestellt

Anschließend übergab Andreas Nick das Wort an Bernd Gard, den „Erfinder“ des Saarburger Modells.

Peter Tomczak und Rolf Dreier, mittlerweile ausgebildete Dorfentwickler sind ebenfalls bei dieser Aktion mit im Boot. Gemeinsam sammelte man am Samstag bereits erste Ideen und Themen. In anderen Ortschaften, wo es dieses erfolgreiche Modell schon gibt, kommen die Einwohner zusammen und diskutieren: Was gefällt uns im Dorf nicht? Was gefällt uns? Was hätten wir gerne? Im Anschluss werden Projektgruppen gebildet, um die gesammelten Ideen umzusetzen.

Das Saarburger Modell will die Dorfgemeinschaft stärken und einer Vereinsamung entgegen wirken. Wichtig ist es, durch Zusammenarbeit zukunftsfähige Strukturen aufzubauen, das Modell bietet hierfür einen sehr guten Ansatz.

Erster Termin steht

Der demographische Wandel ist da, aber nicht negativ, sondern es stellt sich lediglich die Frage, wie man damit umgeht: Der vierte Lebensabschnitt kann als Chance betrachtet werden, nochmal etwas zu bewegen. Auch die Digitalisierung kann mit ganz einfachen Mitteln Berücksichtigung finden, indem z. Bsp. eine What-App-Gruppe für Nachbarschaftshilfe eingerichtet wird.

Die digitale Welt kann genutzt werden, um das Leben in ländlichen Regionen zu erleichtern. Hier wird es in Zukunft einige interessante Dinge zu berichten geben. Eine erste Veranstaltung findet am Mittwoch, 8. März um 19.30 Uhr im Ägidiusheim statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind.