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Boppard im Blick - Heimatzeitung für die Stadt Boppard
Ausgabe 38/2023
Amtliche Mitteilungen
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Holzfeld: Der Ortsvorsteher informiert

Böswilliger Alarm sorgt für Ärger und Unsicherheit

In den frühen Morgenstunden des 18.09.2023 sorgte die ausgelöste Sirene nicht nur bei den Dorfbewohnern für Ärger. Gerade bei den Angehörigen der Feuerwehr war der Zorn groß, als sich herausstellte, dass der Alarm „böswillig“ (also missbräuchlich) ausgelöst wurde.

Dass zudem der Knopf der manuellen Anlage stecken blieb und die Sirene über 20 Minuten in Dauerschleife aufheulte, verunsicherte einige Mitbürger – schließlich wird der Bevölkerung seit der Ahrtal-Flut nahegelegt die Signale der Sirene zu kennen. Der Missbrauch der Alarmierung ist somit alles andere als lustig.

Ich weise darauf hin, dass der Missbrauch von Notrufen (worunter auch der Druckknopfmelder am alten Gemeindehaus zählt) eine Straftat ist und mit einer Freiheitsstrafe bestraft werden kann (vgl. §145 StGB).

Sirenen haben einen Sinn

Sirenen dienen nicht nur als Alarmsignal für die Feuerwehr, sondern auch als Warnung für die Bevölkerung. Neben dem Katastrophenfall rate ich der Bevölkerung auch bei einem „Standardalarm“ mal einen Blick aus dem Fenster zu werfen.

1. aus Eigenschutz (es könnte auch das eigene Haus brennen) 2. wegen der Ersten Hilfe (die vllt. mein Nachbar vor dem Eintreffen der Rettungskräfte dringend benötigt) und 3. um ggf. Rettungswege frei zu machen (wenn sie versehentlich blockiert wurden).

Zudem sollte nach einer Sirenenalarmierung äußerst aufmerksam durch den Ort gefahren werden.

Wann läuft die Sirene?

Der Probelauf unserer Sirene wird von der Rettungsleitstelle in Bad Kreuznach ausgelöst. Dieser findet an jedem ersten Samstag im Monat gegen 12:00 Uhr statt. Alle anderen Alarmierungen werden grundsätzlich auch von Bad Kreuznach ausgelöst.

Die Leitstelle hält sich dabei an den „Alarm- & Einsatzplan“ der Stadt Boppard. Dieser Plan wurde von der Wehrleitung der Stadt Boppard in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe der Stadt und allen Einheiten erstellt.

Darin wird beispielsweise geregelt, wie und wer bei einem Notruf alarmiert werden muss. Entscheidende Faktoren sind dabei u.a. die gemeldete Lage (z.B. „Feuer“) und der gemeldete Ort („Bauernhof XY“).

Es kann grundsätzlich festgehalten werden, dass die Sirene dann läuft, wenn mindestens eine Person in einer Notlage ist oder ein größeres Schadensereignis gemeldet wurde.

Darüber hinaus werden die Feuerwehrangehörige immer via Funkmeldeempfänger alarmiert. Es läuft also nicht bei jedem Einsatz die Sirene.

Bei Katastrophen wird ebenfalls die Sirene ausgelöst. In solchen Fällen sollte auf Durchsagen der Feuerwehr geachtet und die Nachrichten verfolgt werden.

Ist der manuelle Auslöser noch „up to date“?

Aus meiner Sicht: Ja! Die digitalen Techniken gehören seit Jahren zu unserem Alltag dazu und erleichtern ihn ungemein. Auch die Einsatzkräfte profitieren vom Digitalfunk und seinen umfangreichen Möglichkeiten.

Es kam jedoch schon zu Ausfällen der Telefonnetze oder der Notrufnummern. Gerade bei solchen Szenarien kann der analoge Druckknopfmelder goldwert sein. Der Missbrauch des Knopfes durch einen „Deppen“ sollte daher nicht wieder zu einer Sirenen-Debatte führen.

Fazit

Das Aufheulen der Sirene ist alles andere als ein schönes Geräusch; gerade, wenn man dadurch panikartig aus dem Schlaf gerissen wird. Während der Großteil der Bevölkerung jedoch kurz darauf weiterschlafen kann, beginnt für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte erst die Arbeit, die oftmals viele Stunden andauert. Und schlussendlich kann jeder mal in eine Zwangslage geraten, bei der man für jede Hilfe dankbar ist.

Viele Grüße

Johannes Link
Ortsvorsteher Holzfeld