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Boppard im Blick - Heimatzeitung für die Stadt Boppard
Ausgabe 38/2025
Aus der Region
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Werden die Rheinallee und die Rheinufergestaltung in Boppard zum Millionengrab?

Rheinmauer und Ankerkopfverblendung, der Denkmalschutz hat seine Wünsche

Wie teuer wird die Bopparder Rheinallee am Ende?

Sind Einsparungen notwendig?

BOPPARD (EF). Da bekamen einige Stadträte bei der letzten Ratssitzung Schnappatmung. Die Kosten für die Umgestaltung der Bopparder Rheinallee steigen, das Ganze nicht nur gering, sondern um weit über 4 Millionen Euro. Genau 2,15 Millionen Euro bei der Ufermauer und um 2,6 Millionen bei den Freianlagen.

Zurzeit liegt die Kostenschätzung bei 27 Millionen. Bleibt es dabei? Es gibt Befürchtungen, dass es noch teurer wird und weitere Hiobsbotschaften in Sachen Kostenexplosion folgen. Die ursprünglichen Planungen lagen bei 19,5 Millionen Euro. Die Stadt Boppard stoppte die vorbereitete Ausschreibung und brachte alles in die Stadtratssitzung.

Ist die Baukostensteigerung Schuld?

Woher die Teuerungen stammen, erklärten Frederik Weber vom Ingenieurbüro C&E Consulting und Engineering; Landschaftsarchitekt Franz Reschke und Antonius Zwirner, dem Rat, und mussten sie sich bohrenden Fragen stellen. Eine Rückverankerung der Mauer über den kompletten Uferbereich, Kostensteigerungen im Logistikbereich, um für die Buga 2029 die Arbeiten zu beschleunigen, Mehrkosten, da dadurch Arbeiten doppelt aufgeführt werden.

Aus statischen Gründen können Arbeiten nur von der Rheinseite ausgeführt werden; hierzu muss eine Baustraße angelegt werden, auf der Arbeiten nur bei Niedrigwasser durchgeführt werden können.

Denkmalschutz fordert

Und dann kommt noch der Denkmalschutz ins Spiel. Der verlangt die Wiederherstellung der Maueroberflächen, wie sie derzeit verputzt sind, und ein Verblenden der Ankerköpfe. Der Putz müsste dann runter, der Naturstein gereinigt und das Fugenbild wiederhergestellt werden. Allein hier Mehrkosten von 650.000 Euro. Die Freianlagenplanung wird teurer wegen einer allgemeinen Baupreissteigerung. Im Landschafts- und Gartenbau sind das 468.611 €, beim Geländer sind es Zusatzkosten von 248.787 €. Kostensteigerungen beim Bodenaustausch, der Abtransport des Bodens, die Großbaumverpflanzung, die Brunnensanierung, die Rillierung des Pflasters und einige Dinge mehr verursachen Mehrkosten.

Teures Filetstück

Es wird immer wieder davon gesprochen, die Rheinallee in Boppard wird das Filetstück. Es wird ein verdammt teures Filetstück, an dem man sich hoffentlich nicht verschluckt. Die anwesenden Planer machten dem Stadtrat Vorschläge, wie man bei Positionen Gelder einsparen kann, aber wer sagt, dass nicht weitere Kostenexplosionen drohen?

Auch betonen einige Stadträte in letzter Zeit auffallend häufig, dass sie die Entscheidungen im Rahmen ihres Ehrenamtes treffen. Bei alledem kommt einem das Lied in den Sinn: „Wer soll das bezahlen“, zumal es nicht die einzige kostenverschlingende Großbaustelle in Boppard ist.