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Boppard im Blick - Heimatzeitung für die Stadt Boppard
Ausgabe 48/2023
Aus der Region
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1. Bopparder Wirtschaftsempfang sorgt für Gedankenaustausch und konstruktive Gespräche

Für die musikalische Unterhaltung zwischendurch sorgte die Ome Combo Boppard

Dr. Gerd Landsberg

Etwa 100 Besucher folgten der Einladung

Bei der lebhaften Podiumsdiskussion standen die Mittelrheinbrücke und der Fachkräftemangel Mittelpunkt V.l.: Dirk Woll, Mitglied der Geschäftsführung der BOMAG und verantwortlich für die Bereiche Finanzen, IT und Recht; Bürgermeister Jörg Haseneier; Landrat Volker Boch; Dr. Gerd Landsberg und Moderatorin Jennifer de Luca

Der 1. Bopparder Wirtschaftsempfang, eine gelungene Veranstaltung

Jörg Haseneier, Dirk Woll, Jennifer de Luca, Dr. Gerd Landsberg, Landrat Volker Boch (v.l.)

BOPPARD. (EF). Der Druck auf Städte und Kommunen, aber auch auf die Unternehmen in Deutschland wird immer größer, die Belastungen nehmen gefühlt im Monatstakt zu. Wie ist was überhaupt noch zu bewältigen, vor allem, von wem soll das alles bezahlt werden? Die kommunalen Probleme gepaart mit dem demografischen Wandel, die Integrationspolitik mit immensen Kosten, die komplexen Themen, die bearbeitet und abgearbeitet werden müssen, kosten Zeit, Geld und viel Energie.

Für Betriebe, den Einzelhandel, Hotel- und Gastronomie mit der damit verbundene Mehrwertsteuer-Erhöhung und Inflation, führen die finanziellen Belastungen oft in die Krise, der Fachkräftemangel tut das Seinige dazu. Lieferschwierigkeiten, Engpässe oder auch die Energiekosten, zwingen nicht nur die Wirtschaft zum Umdenken.

Wie geht es weiter, wo gibt es Hilfe, wie kann ich durch eine finanzielle Schieflage der drohenden Insolvenz entkommen?, die Fragepallette ist lang.

Der Bopparder Bürgermeister Jörg Haseneier ist ein Mann für offene Ohren und Worte und für orientiertes Handeln und Lösungen steht. Daher hatte er kürzlich in die Stadthalle zum 1. Bopparder Wirtschaftsempfang eingeladen. Etwa 100 Gäste aus der regionalen Wirtschaft sowie Vertreter der Kommunalpolitik folgten seiner Einladung.

Bürgermeister optimistisch

„Gedankenaustausch, konstruktive Diskussionen und das Netzwerken, sind in dieser schwierigen Zeit wichtiger denn je. Wir müssen gemeinsam Ideen und Konzepte entwickeln, die uns allen helfen“, appellierte das Stadtoberhaupt an die heimischen Unternehmen und Wirtschaftsbetriebe. Haseneier: „Unsere Betriebe bilden das Fundament für eine positive Entwicklung der Stadt Boppard. Mit einem Wirtschaftsempfang wollen wir den Austausch fördern und die Gelegenheit bieten und nutzen, gemeinsam über zukunftsweisende Ideen und Innovationen zu diskutieren“.

„Als Bürgermeister verstehe ich es als Aufgabe, die Wirtschaft zu fördern und zu stärken. Die Unterstützung bereits vorhandener Gewerbebetriebe und die maßvolle Ansiedlung leistungsstarker Unternehmen, sichert und schafft Arbeitsplätze. Im Stadtgebiet Boppard sind derzeit 1339 Gewerbebetriebe gemeldet, von denen 263 Gewerbesteuern zahlen. Das ist in Boppard anders als in vielen anderen Kommunen bundesweit, in denen der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer die wichtigste Steuereinnahme darstellt“, betont der Bürgermeister weiter.

Starke Unternehmen notwendig

Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, gab als Gastredner mit klaren Worten die Situationen der Städte und Gemeinden wieder. Mit seinem Vortrag legte er den Grundstein für die anstehende Podiumsdiskussion, die durch die Moderation von Jennifer de Luca geleitet wurde.

Auch Dr. Landsberg teilte mit, dass Symbiosen wichtig sind und gemeinsame Lösungen auf den Tisch gehören. Perspektiven seien vorhanden und müssten transparent gemacht werden. „Wir haben einen Investitionsrückstand von 166 Milliarden, allein bei Schulen 47,4 Milliarden. Selbst, wenn wir das Geld heute hätten, wir könnten es ja gar nicht umsetzen. Das heißt: Wenn man das besser machen will, braucht man Jahrzehnte. Nur, wir müssen irgendwann einmal damit anfangen. Es ist die Erwartung der Menschen, auch der Wirtschaft, dass die Infrastruktur in Ordnung gebracht wird. Wir brauchen mehr Mut, wir brauchen sicherlich auch mehr Zusammenhalt und wir brauchen vor allen Dingen mehr Reformbereitschaft“, so der Hauptgeschäftsführer.

Boppard hat viele bedeutende Unternehmen. Das 1. Bopparder Wirtschaftstreffen setzte ein Zeichen für eine stärkere Vernetzung der Betriebe in der Region.