Die Fastnacht ist zurück
Und soll uns bringen Frohsinn und Glück
Nach zwei Jahren der Corona-bedingten Pause
Lädt die Feuerwehr ein zur närrischen Sause
In der Narrhalla – also unserem Gemeindehaus
Toben sich die Narren am 11.02. mal wieder richtig aus
Zum festen Programm gehören wie jedes Jahr
Vorträge, Tänze und Musik aus fern und nah
Dass die Veranstaltung im Vorfeld kein Selbstläufer war
Wurde dem Festkomitee ganz schnell klar
Kurzfristig und ohne große Planungszeit
Beschloss man: „wir machen eine Sitzung light“
Diese wird, so möchte ich vorab schon ein Urteil fällen
Wieder Vieles in den Schatten stellen
Am 17.02. setzt der Sportverein noch einen drauf
Und ruft die Jüngsten mit ihren Eltern zum Verweilen auf
Denn auch die Kindersitzung ist wieder da
Und leitet ein den Auftakt in das Jubiläumsjahr
Ich möchte an die Holzfelder appellieren
Dass sie sich nicht zu sehr zieren
Den Sportverein zum 100-jährigen Fest
Zu unterstützen wo immer es nötig ist
Traditionell kämen nun an dieser Stelle
Reime über politische Vorfälle
Angefangen oben beim Bund
Bis runter gebrochen zum kommunalen Grund
Scherzhaft und humoristisch übertrieben
Hätte ich über Kanzler, Minister und andere geschrieben
In diesem Jahr habe ich damit jedoch ein Problem:
Der Leser würde zwischen Spaß und Ernst keinen Unterschied sehen
Tausenden Mitgliedern in unzähligen Parlamenten
Ist es nicht möglich einen Krieg am Verhandlungstisch zu beenden
Auf Aussagen wie „Frieren für den Frieden“ müsste ich Reime finden
Und das dann auch noch mit einem lustigen Kontext verbinden
„Ich bin nicht pleite – ich habe nur kein Geld“
„Ich mach das einfach – egal was mein Volk davon hält“
„Der Platz im Hubschrauber ist reserviert für mein Kind“
Sind Zitate, die auch ohne Narrenspiegel schon fremdschämend sind
Die Not im Ahrtal an den Kräften der Betroffenen zerrt,
Das Thema ist mittlerweile keine Schlagzeile mehr wert
Damit man die Pensionsansprüche nicht verliert
Werden Rücktritte der Schuldigen medienwirksam initiiert
Mit duzenden weiteren wahren Peinlichkeiten
Könnte ich füllen noch hunderte von Seiten
Und müsste mich selbst nicht an Pointen probieren
Sondern lediglich Pressemeldungen zitieren
Es tut mir leid, doch für politisches Versagen und alle Lügen
Werden in diesem Jahr keine liebgemeinten Zeilen geschrieben
Daher überspring ich die Berufspolitiker
Und mach mich direkt über den Stadtrat her
Zwar könnte man beim Stadtrat auch lediglich zitieren
Und mit diesen Widersprüchen die Bürger in die Irre führen
Aber zumindest versucht jedes Stadtratsmitglied auf seine eigene Art
das Beste zu erreichen für die Stadt Boppard
Unsere Straßenlampen nicht mehr überall glühen
Dadurch sich einige als ‚Bürger zweiter Klasse‘ fühlen
Die Anschaffung teurer Weihnachtsmarktstände wird durchgedrückt
Ohne zu klären, ob es überhaupt einen Weihnachtsmarkt geben wird
Der Haltestellenausbau ist gesetzliche Pflicht
Dass die Frist dafür schon abgelaufen, interessiert scheinbar nicht
Und während in den kleinen Orten dringend Handlungsbedarf ist
Werden nicht-städtische Maßnahmen für den Wahlkampf ausgeschmückt
Lieber Stadtrat,
auch wenn viele wesentliche Dinge werden nicht angefasst
und damit steigt bei den Bürgern der Zorn und der Prass
möchte ich jedoch auch einmal loben die Mühen
die beim Ehrenamt und in eurer Freizeit entstehen
Schlussendlich ist der Welpenschutz vorbei
Und der Bürgermeister bekommt die närrische Arznei
Was Montabaur hat alles auf die Beine gestellt bekommen
Haben wir mehr als einmal zur Kenntnis genommen
Boppard mit allen Orten ist aber anders strukturiert
Was im Westerwald klappt, nicht zwingend auch bei uns funktioniert
Der Satz „unterschrieben hat das mein Vorgänger“
Dient als Ausrede auch nicht mehr länger
Im Wahlkampf klare Versprechen galten
Die nun hoffentlich auch werden eingehalten
Festzuhalten gilt es zum Schluss
Dass man auch über sich selber lachen muss
Gemeinsam wieder lachen ist nach dem Corona-GAU
So wichtig für uns alle – deshalb: Holzfeld Helau!