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Boppard im Blick - Heimatzeitung für die Stadt Boppard
Ausgabe 7/2023
Kindergarten- und Schulnachrichten
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Partnerschaftsvormittage mit 67 Schüler*innen der Jahrgangsstufe neun der IGS Emmelshausen

Schüler*innen beim Schauen des Films "Sex - eine Gebrauchsanweisung für Jugendliche"

BOPPARD. „Es war eine sehr gute neue Aufklärung, da wir in der Schule fast nichts darüber geredet haben.“ Dieses Fazit zog eine 15-jährige Schülerin am Ende des Vormittags zu verantworteter Partnerschaft und Sexualität. Im Rahmen des außerschulischen Bildungsangebots der JugendBegegnungsStätte (JBS) St. Michael und der Präventionsarbeit der Beratungsstelle donum vitae e.V. finden seit Jahren die Partnerschaftsvormittage für die neunte Jahrgangstufe in Kooperation mit der Präventionsbeauftragten, Pia Hammes der IGS Emmelshausen statt. Zum wiederholten Mal konnten wir im katholischen Pfarrheim zu Gast sein.

Wichtig ist den pädagogischen Fachkräften, Ingrid Gundert, Leiterin der Beratungsstelle und Hermann Schmitt, Leiter der JBS St. Michael, dass dieses Angebot außerhalb der Schulräumlichkeiten stattfindet. So konnten beispielsweise Pausen gemacht werden, wenn es thematisch passte. Des Weiteren verhalf die Tatsache, dass die Pädagog*innen außerhalb der Lebenswelt der Jugendlichen standen zu einer großen Offenheit der Schüler*innen. In der Abschlussreflexion wurde das Team daher folgendermaßen beurteilt: „sehr nett; sehr sympathisch; aufgeschlossen; man konnte Witze mit ihnen machen; freundlich; humorvoll.“

Die drei Vormittage, zu denen jeweils eine neunte Klasse kam, unterteilten sich in zwei thematische Einheiten. Im ersten Block stand die verantwortete Partnerschaft im Vordergrund. Zunächst erhielten die Schüler*innen einen Fragebogen zu ihrem Wissen zu diesem Thema und zu Verhütung im speziellen.

Zu vier Thesen, die von anderen Jugendlichen geäußert wurden, bezogen die Schüler*innen danach in Kleingruppen Stellung und wurden so an die unterschiedliche Wahrnehmung der Geschlechter herangeführt. Besonders die Aussage „Mädchen, die mit vielen Jungen schlafen sind ´Schlampen`, Jungs hingegen tolle Kerle“ führte zu Gesprächen über die unterschiedliche Bewertung des gleichen Verhaltens in der Gesellschaft und deren Unsinnigkeit.

Die These, dass, wer mit 17 Jahren noch keinen Sex habe nicht normal sei, wurde von den meisten Jugendlichen abgelehnt. Ihnen war wichtig, deutlich zu machen, dass es bei ihrer Sexualität nicht um das Entsprechen einer Norm geht, sondern dass es immer auf die individuelle Bereitschaft ankommt.

Im Folgenden erhielten die Jugendlichen einen vierseitigen Fragebogen zum Thema Partnerschaft. Hier sollten sie Statements zu sich selbst, ihren Vorstellungen von Beziehung und wie sie meinen, dass ihre Freund*innen sie wahrnehmen, ankreuzen. In zwei geschlechtsheterogenen Kleingruppen standen die Themen Rollenverteilung in der Partnerschaft, Treue, Vertrauen sowie die Frage nach Nähe und Distanz im Vordergrund.

Für die Schüler*innen war wichtig,

die je eigenen Vorstellungen zum Thema Partnerschaft im direkten Kontakt mit dem anderen Geschlecht besprechen zu können.

Der zweite Teil drehte sich um das Thema verantwortete Sexualität. Neben dem Besprechen verschiedener Verhütungsmittel, thematisierte das Team in geschlechtshomogenen Gruppen auch Fragen zu Menstruation und der „Pille danach“. Grundlage dieses Gesprächs war der Film „Sex – eine Gebrauchsanweisung für Jugendliche“ und die Antworten der Schüler*innen im Fragebogen, den sie zu Beginn des Seminars erhielten.

Als wichtigsten Eindruck des Vormittags formulierten die Schüler*innen: „Er hat mich besser aufgeklärt über sexuelle Themen. / Mehr beim Geschlechtsverkehr aufpassen. / Mit was man verhüten soll und was es bringt.“

Nähere Informationen können interessierte Lehrer*innen und Eltern in der JBS St. Michael, Tel.: 06742/2440, e-mail jbs-boppard@rz-online.de oder bei donum vitae e.V., Tel.: 06742/898648, e-mail boppard@donumvitae.org erhalten.