Vorsichtig wurden die Junglachse, auch „Smolts“ genannt, von den Kindern in die Ahr gesetzt.
SCHULD. Es war ein eindrucksvolles Erlebnis für eine Vielzahl Kinder, die jungen Lachse selbst in die Ahr einzusetzen. Ganz vorsichtig, zunächst gar ein wenig zaghaft, ließen sie die jungen Fische aus Eimern ins Gewässer gleiten. Zuvor hatten sie von den Experten viel über den weiten Weg erfahren, den die Tiere ins Meer nehmen werden. Die Jungfische stammen aus speziellen Lachsaufzuchtbetrieben.
Das Projekt des Lachsbesatzes, maßgeblich gefördert vom Rotary Club Adenau-Nürburgring, war bewusst als ein Fest für die Familie aufgezogen. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Kinder mit ihren Eltern dabei sein würden“, so Co-Präsident Rolf Schlipköter. 3.000 muntere Junglachse, sie werden altersgemäß „Smolts“ genannt, wurden eingesetzt, sie sollen planmäßig aus der Ahr über den Rhein in den Atlantik wandern und später möglichst wieder zum Laichabsatz zurückkommen. Roland Mauden, Fischereireferent der SGD Nord als Obere Fischereibehörde, berichtete über Lachse, ihre Wanderungen und ging gerne auf Fragen der Kinder und Erwachsenen ein. Nur bei möglichst sauberem Wasser kann der Fischbesatz langfristig Erfolge zeigen. Insoweit ist die Existenz laichender Lachse ein guter Anhaltspunkt für eine stimmige Wasserbeschaffenheit. Die Veränderungen der Uferböschungen nach der Flutkatastrophe sind ein Risiko, das noch nicht wirklich einzuschätzen ist, wie die Experten meinen. Der Schaden für die gesamte Natur war sehr groß, die Tiere müssen sich neu orientieren, der Einklang der Natur muss sich wieder einstellen. Da eine selbstregulierende Population nicht gesichert ist, sind Lachsbesätze erforderlich. Die Aktionen sollen helfen das Ökosystem wieder zu stabilisieren. „Uns ist wichtig, dass die Natur gepflegt wird, es gibt leider viel zu viele Widrigkeiten, die naturschädlich sind und den Arten sehr zusetzen. Dem Gewässerschutz kommt unbedingt ein hoher Stellenwert zu“, betonte Rolf Schlipköter. Er signalisierte, dass Rotary sich weiter für den Naturschutz engagieren wird. Der Co-Präsident des Rotary Clubs Adenau betonte zum Abschluss der Veranstaltung noch einmal, wie wichtig den Rotariern seines Clubs diese Aktion und vor allem die große aktive Beteiligung der Kinder und Familien war: "Es ist uns ein Herzensanliegen, die Ahr nach der verheerenden und schicksalhaften Flutkatastrophe im Rahmen des Wiederaufbaues auch wieder als einen zukunftsfähigen natürlichen Lebensraum für eine möglichst artenreiche Tier- und Pflanzenwelt erleben zu können. Das hilft uns allen hier in der Region. Deshalb war der heutige Lachsbesatz, an dem sich so viele Kinder und Familien aktiv beteiligt haben, ein großartiges Erlebnis und gemeinsames Mutmacher-Signal für die Wiederbesiedelung des Flusses mit all seinen natürlichen Wasserbewohnern. Wenn wir auch künftig so tolle Unterstützung gerade durch die Kinder bekommen, die heute so viel Freude, Neugier und Tatendrang am Erhalt der Natur gezeigt haben, machen wir schon bald gemeinsam mit den nächsten Projekten hier im oberen Ahrtal weiter“.
Das Engagement des Rotary Club Adenau-Nürburgring gemeinsam mit den RC Remagen-Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler ist ein wesentlicher Beitrag zu einer intakten Wasserökologie, nachhaltig förderlich, dies wurde allgemein mit Dank begrüßt. Rotary dankte dem Lachszentrum Hasper Talsperre, allen Anwesenden für ihr Mitmachen, für die fischfachkundliche Beratung, für Unterstützung jedweder Art. Gäste der Veranstaltungen waren Dr. Vanessa Stüsser vom RC Remagen-Sinzig, Stefan Jäger als Geschäftsführer Verband Atlantischer Lachs e.V., der Biologe Dr. Jörg Schneider, Ortsbürgermeister Helmut Lussi und Bürgermeisterkollegen ahranliegender Orte, und nicht zuletzt: Vielen eifrige kleine und große Gäste und Besatzhelfer aus Schuld und Umgebung.