REIFFERSCHEID-RODDER. Zu einem interessanten Informations- und Diskussionsabend hatte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung KAB Reifferscheid-Rodder zum Thema: „Wir stehen an der Seite der Trucker*innen“ eingeladen. Diakon Michael Hommer von der KAB Neuwied St. Matthias berichtete als Referent über die Arbeitssituation der LKW-Fahrer*innen auf deutschen Autobahnen und Landstraßen. Anhand von Bildern, die auf Rast- und Parkplätzen aufgenommen wurden. Hommer erzählte von Gesprächen mit den Trucker*innen, die Anwesenden erfuhren mehr über die Arbeitsbelastung, die hektische Verkehrssituation, den Kampf um Park- und Ruheplätze auf den Autobahnraststätten u.v.m. Er dokumentierte härteste Bedingungen bei ständiger Abwesenheit von zu Hause und der Familie, ein Leben, das sich größtenteils auf und neben der Autobahn abspielt. Während die deutschen LKW-Fahrer*innen meistens als Angestellte/r tarif- und sozialrechtlich abgesichert sind, erleben die Kolleg*innen aus Osteuropa, insbesondere aus Polen, Ukraine, Russland etc. genau das Gegenteil. Sie sind Spielball zwischen Speditionen (Auftraggeber/Auftragnehmer), Konzernen, Discountern sowie Firmen die beliefert werden. Alte und verkehrsunsichere Fahrzeuge werden ihnen zur Verfügung gestellt. Ordnungswidrigkeiten, z. B. polizeiliche Kontrolle der Ruhe- und Bereitschaftszeiten oder Übernachtungs- und Verpflegungskosten werden oft vom geringen Lohn noch abgezogen. Häufig sind die Betroffenen nicht einmal krankenversichert. Der teilweise triste und eintönige Alltag führt zu Alkoholismus und psychischen Problemen. Das sind die Schattenseiten des menschlichen Konsumverhaltens, Kostendruck, Preiskämpfe und keine größere Lagerhaltung mehr bei den Firmen und Konzernen. Fazit: Veränderungen zum Besseren können nur eintreten, wenn Auftraggeber und Auftragnehmer sich verständigen und bessere Konditionen für die Fahrer- und Fahrerinnen aushandeln. Weitere Informationen bei der KAB Reifferscheid-Rodder, Peter Kaiser, Vorsitzender, Telefon 02691/9403089, www.kab-trier.de.