Die letzten Arbeiten am von der Flut schwer beschädigten Friedhof in Antweiler laufen.
ANTWEILER. Welche Fortschritte macht der Wiederaufbau nach der Naturkatastrophe im Juli 2021 in Antweiler? Was läuft gut, wo hakt es, wo können wir helfen? Das wollten der Leiter des Verbindungsbüros Wiederaufbau der Landesregierung, Thomas Weimer, und sein Kollege Uli Adams beim Besuch im Gemeinderat des Dorfes an der Oberahr wissen. Der Besuch in Antweiler war der Auftakt für eine von Innenminister Michael Ebling angeregte Tour durch die Gemeinde- und Stadträte der von der Flut betroffenen Orte an der Ahr.
„Wir stehen im ständigen Kontakt mit den Bürgermeistern vor Ort und sind sieben Tage die Woche für sie erreichbar. Mit der Runde durch die kommunalen Räte an der Ahr wollen wir die Nähe zu den Entscheidungsträgern im Tal auf noch breitere Füße stellen und den Gremien die Möglichkeit geben, Fachfragen zum Wiederaufbau direkt an die Vertreter der Landesregierung zu stellen“, so Thomas Weimer. Erklärungen zu juristischen Sachverhalten im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau, Hilfestellung bei der Projektentwicklung und Informationen zum Wiederaufbau, die über den örtlichen Bezug hinaus geben, waren dann auch bei der Gemeinderatssitzung in Antweiler die Gesprächsthemen zwischen den Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern und den Mitarbeitern des Verbindungsbüros der Landesregierung im Ahrtal.
Im Detail ging es unter anderem um die Hochwasservorsorge und die Rolle des Trierbaches als einem der Nebenflüsse der Ahr, der seit Jahrzehnten mit zu den schweren Hochwässern an der Ahr beiträgt. Weimer konnte erklären, warum ein Staudamm für den Trierbach keine zielführende Lösung ist, um künftige Hochwasser abzumildern. Auch über die Campingplätze im Ahrtal wurde gesprochen. Camping an der Ahr sei grundsätzlich nicht verboten, machte Weimer klar. Die Betreiber der Plätze hätten die Möglichkeit, eine Duldung zu beantragen. Eine der Hauptbedingungen sei, dass schlüssige Evakuierungskonzepte vorgelegt würden, um die Menschen zu schützen.
Helfen konnten Weimer und Adams auch bei der Frage, wie es mit dem Sportplatz in Antweiler weitergeht. Und auch beim Thema Dorfplatz beziehungsweise Kirmesplatz kam man an diesem Abend einen Schritt weiter. Verwaltungswege abkürzen, kurze Drähte zwischen Kommunen und Land schaffen, Probleme vor Ort kurzfristig besprechen, in juristischen Fragen den Kommunen einen ersten Beistand leisten: All das gehört zu den vielen Aufgabenbereichen des Verbindungsbüros, das bereits kurz nach der Naturkatastrophe im Juli 2021 in Ahrweiler eingerichtet wurde. Stand zunächst die unmittelbare Katastrophenhilfe im Mittelpunkt der Arbeit, ist heute der Wiederaufbau im Fokus der Zusammenarbeit zwischen Kommunalverwaltungen und Bürgermeistern vor Ort sowie der Landesregierung in Mainz. Die nächsten Termine der Tour durch die Parlamente stehen auch schon fest: am 12. April ist man in Schuld,am 17. April in Insul und am 26. April in Fuchshofen. [Pressemitteilung Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.]