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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 17/2023
Aktuelles
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Aktivitäten zum europaweiten Tag der Streuobstwiese

Nach getaner Arbeit zum europaweiten Tag der Streuobstwiese: Claudia Schmitz, Hanne Bernardy, Anne Bayer, Alfons Schneider, Martin Schober (v.l.).

LEIMBACH-ARDORFERHOF. Wie sahen Obstanlagen in der Geschichte der Menschheit aus? Ein paar Stichworte: „Paradies“ im sagenhaften Garten Eden in Asien, antikes, römisches Erbe als Obstanbau in Gallien und Germanien, mittelalterliche Klostergärten mit Obst, Garten- und Obstanlagen um die meist dörflichen Siedlungen im 19. Jahrhundert und heute Reste davon als sogenannte „Streuobstwiesen“ in extensiver Bewirtschaftung. Europaweit findet in diesem Jahr am letzten Wochenende im April zum dritten Mal der „Tag der Streuobstwiese“ statt. Unter dem Motto „Streuobst überall“ wird in Deutschland und in vielen weiteren Staaten gefeiert. Der Tag wird durch den Verein „Hochstamm Deutschland e.V.“ organisiert, unterstützt von ARGE Streuobst aus Österreich, BirdLife Europe aus Brüssel und UK Orchard Network aus dem Vereinigten Königreich. Mit vielfältigen Aktionen soll die Bedeutung von Streuobstwiesen hervorgehoben werden. Der vor zwölf Jahren gegründete Streuobstverein „Eifel/Ahr e.V.“ beteiligt sich mit der notwendigen Freistellung der Baumscheiben auf der vom Verein angelegten, gepflegten und für 25 Jahre vom Kreis Ahrweiler gepachteten Streuobstwiese in Leimbach-Adorferhof mit 30 verschiedenen Obstbäumen. Claudia Schmitz aus Antweiler ist die heutige Vorsitzende des Vereins und kennt die besonderen Vorteile einer Streuobstwiese: „Ob zur Blattknospenzeit oder Blütezeit im Frühjahr oder zur Erntezeit im Herbst - eine Streuobstwiese ist an jedem Tag im Jahr ein ökologisch und kulturell ganz besonderer Ort.“ Alle Engagierten im Streuobstbereich sind aufgerufen zu zeigen, warum ihre Arbeit wichtig ist, welche besonderen Produkte es dauerhaft zu genießen gibt und warum sich ein Engagement für die Streuobstwiese lohnt. Überall in Europa setzen sich Menschen mit großer Leidenschaft für die Bewirtschaftung und den Erhalt der Streuobstwiesen ein. Damit geht einher der Erhalt der bedrohten Ökosysteme auf den Wiesen, das Bewahren alter Obstsorten und die Traditionen rund um die Ernte als Obst oder Saft. Mit seiner Vielfalt in Sorten und Strukturen hat der Streuobstanbau eine große Resilienz im Vergleich zum intensiven Obstbau. Und das Beste: Was die Vorfahren selbstverständlich pflegten und täglich aßen, ist heute für die meisten Menschen selten. Das Obst von Streuobstwiesen sieht weniger perfekt aus, bietet dafür aber sehr viel mehr Geschmack und gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Allergiker haben keine Reaktionen. Weitere Informationen: www.streuobst-eifelahr.de.