(von links) Dr. Stephan Schuck, Dieter Mahr, Helmut Dammann-Tamke, Ralf Schmidt, Petra Schneider, Horst Gies, Cornelia Weigand.
KREIS AHRWEILER / DERNAU. Ein so hochkarätiger Besuch ist selbst für die traditionsreiche Kreisjägerschaft Ahrweiler außergewöhnlich: Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung im Dagernova Culinarium in Dernau konnte die Kreisgruppe zahlreiche Spitzenvertreter begrüßen – allen voran Helmut Dammann-Tamke, Präsident des Deutschen Jagdverbands (DJV). Auch LJV-Präsident Dieter Mahr, Landrätin Cornelia Weigand sowie die Landtagsabgeordneten Petra Schneider und Horst Gies zeigten durch ihre Teilnahme: Die Jagd ist längst ein politisches Thema von Relevanz über die Reviere hinaus.
Im Zentrum der Versammlung stand das geplante Landesjagdgesetz. Kreisvorsitzender Ralf Schmidt machte gleich zu Beginn deutlich, wie sehr die Gesetzesnovellierung die Jägerschaft immer noch beschäftigt. Landrätin Weigand lobte in ihrem Grußwort das Engagement der Jägerinnen und Jäger – insbesondere bei der Jungtierrettung durch Drohneneinsätze – und betonte die ökologische Bedeutung der Jagd in einem Kreis mit über 50 Prozent Waldfläche. Auch die Zusammenarbeit im Kampf gegen Klimawandel und Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest sei entscheidend.
LJV-Präsident Mahr kritisierte zentrale Punkte im zweiten Gesetzesentwurf, etwa die Verlagerung von Kompetenzen zu oberen Jagdbehörden. Dies schwäche die lokalen Strukturen – bei weiterem Gegenwind sei auch eine Großdemonstration in Mainz weiterhin geplant. DJV-Präsident Dammann-Tamke warb für geschlossene Reihen: Die Proteste gegen restriktive Gesetzesinitiativen – wie zuletzt in Hannover – zeigten die Einigkeit der Jägerschaft in Deutschland. Gleichzeitig sprach er über positive Entwicklungen: mehr junge Jagdscheininhaber, wachsender Frauenanteil und die Bedeutung moderner Kommunikation über soziale Medien.
Kreisjagdmeister Dr. Stephan Schuck präsentierte die Abschusszahlen: Über 4.500 Rehe, ein Anstieg beim Schwarzwild und rückläufige Zahlen beim Niederwild. Erfreulich sei der jagdliche Nachwuchs – 17 neue Jägerinnen und Jäger 2024, über 20 in derzeitiger Ausbildung. Auch die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung lobte er ausdrücklich.
Die finanzielle Lage der Kreisgruppe sei stabil, so Kassenwart Helmut Rausch. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Ein Höhepunkt waren die Ehrungen verdienter Mitglieder – darunter zwei für 65 Jahre Verbandszugehörigkeit. Den musikalischen Abschluss gestaltete ein imposantes Jagdhorn-Ensemble unter Leitung von Peter Nettersheim.
[Pressemeldung Kreisgruppe Ahrweiler im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V.]