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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 22/2023
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30. Deutscher Mühlentag:

Sieger des Entenrennens 2023

Sieger des Kindermühlenquiz 2023

„Tag der offenen Mühle“ in Gilligs Mühle in Antweiler

ANTWEILER. Viele Besucher nutzten am Pfingstmontag die Gelegenheit, sich über die Historische Mühle Gillig in Antweiler zu informieren. Seit 1994 werden die Deutschen Mühlentage regelmäßig am Pfingstmontag durchgeführt. Seit fast 340 Jahren besteht die Mühle in Antweiler, eine der letzten erhaltenen an der Ahr, in einem Türsturz ist die Jahreszahl 1686 sichtbar, mit dem Wappen des Herzogs von Arenberg. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging die Mühle in Privatbesitz über. Bis 1976 wurde noch Getreide vermahlen. Seit dem Jahre 2001 hat Ewald Gillig die Mühle wiederaufleben lassen, mit viel Liebe zum Detail. Sein ganzer Stolz ist das Wasserrad im Mühlengraben, nach überkommener Vorgabe in handwerklicher Tradition aus Eichenholz gefertigt. Der ehemalige Kornspeicher der Mühle ist zu einem Veranstaltungsraum ausgebaut, in dem kulturelle Veranstaltungen verschiedener Art stattfinden. Es steckt viel Herzblut im Erhalt der Mühle, Geschichtsbewusstsein ebenso wie Stolz auf die Familientradition.

In stündlichen Führungen erläuterten Müllermeister Ewald Gillig, sein Sohn Peter und Schwager Udo die Geschichte der Mühle, den Betrieb mit seinen technischen Einzelheiten. Sehr interessant und topaktuell waren auch die Ausführungen zur Wasserkraft, die Mühle verfügt über eine Kaplanturbine, im Jahre 2015 eingebaut. Die Stromerzeugung erfolgt über die derzeit modernste Wasserkraftanlage an der Ahr. Gerade im Zuge der Energiewende kommt der Wasserkraft eine wichtige Rolle zu, davon ist Ewald Gillig überzeugt: „Wasserkraft ist umweltfreundlich, ressourcenschonend, emissionsfrei, die Wasserkraft ist sicher verfügbar, lässt sich speichern und ist preiswert“.

„Wir sind froh und dankbar, dass die Schrecken der Flut beseitigt werden konnten“, so Ewald Gillig und seine Familie. So sehr das Wasser mit seiner Kraft positiv genutzt werden kann, so sehr war die zerstörerische Kraft vor knapp zwei Jahren nachdrücklich zu einem riesigen Problem geworden. Die Mühle war stark in Mitleidenschaft geraten, erschütternde Bilder erinnern daran. Dank vieler Helferinnen und Helfer, die unermüdlich gearbeitet haben, konnten nahezu sämtliche Schäden instandgesetzt werden. „Es gab eine unglaublich große Solidarität“, freut sich Ewald Gillig dankbar über die große Unterstützung. Und umso mehr waren die Freunde des Mühlrads von der hohen Zahl der Besucher angetan, die bei strahlendem Sonnenschein einen angenehmen Tag auf dem nach der Flutkatastrophe 2021 wieder aufgebauten Mühlengelände erleben konnten.

Der 30. deutsche Mühlentag in Gilligs Mühle wurde zugleich auch als Tag für die Familie mit Kinderprogramm, Hüpfburg, Mühlenquiz, Kinderschminken und Ponyreiten umrahmt. Einen Riesenspaß machte erneut das traditionelle Entenrennen auf der Ahr, attraktive Preise winkten. Musik umrandete das Fest, so traten die „Bergmusikanten Hoffeld“ auf, später unterhielten die Lommersdorfer Musikanten 1952 e.V.“, erfreuten mit feiner Blasmusik.

Der deutsche Mühlentag in Gilligs Mühle wird auch zukünftig eine Attraktion an der Oberen Ahr bleiben, Anlaufstätte für das Zusammenkommen von Tradition und Fortschritt.

[Pressemeldung Freunde des Mühlenrads]