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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 23/2025
Öffentliche Bekanntmachungen
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Sensation bei der Adenauer Gerberzunft: Dr. Christine Beneke ist die erste Zunftmeisterin in 378 Jahren Zunftgeschichte

Die Gerberzunft mit ihrer neu gewählten Zunftmeisterin Dr. Christine Beneke.

Herbert "Fuzzy" Bätz gratuliert der ersten Adenauer Zunftmeisterin der Geschichte zu ihrer Wahl.

Am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt trafen sich 18 traditionsbewusste Menschen, um Brauchtumspflege im Adenauer Land hochleben zu lassen. So gesellten sich die Mitglieder der altehrwürdigen Gerberzunft, gegründet im Jahre 1647, zu ihrem jährlichen Zunftabend im Säujasse-Bauernmuseum. Normalerweise trifft sich die Gerberzunft hierzu am Namenstag ihres Zunftpatrons, dem heiligen Blasius, am 3. Februar, nach dem Besuch der heiligen Messe zum traditionellen Zunftessen mit Siedewurst und Schößchen. Doch wie es sich bereits im vergangenen Jahr bewährt hatte, konnte die Versammlung aufgrund der wärmeren Jahreszeit erneut draußen abgehalten werden. Zunftführer Herbert Bätz blickte – unterstützt durch eine Bildpräsentation von Wolfhard Klein – auf die Zunftaktivitäten des letzten Jahres zurück. So begleitete die Gerberzunft die Prozessionen zu Fronleichnam und zum Volkstrauertag sowie zum Heimatfest und war wie viele andere Adenauer an der Reinigungs- und Verschönerungsaktion an der Marienkapelle beteiligt. Weiterhin erhielt die Zunft im November 2024 den Ehrenamtspreis des Kreises Ahrweiler, während zwei ihrer Mitglieder, Dieter May und Herbert Bätz, im März 2025 vom Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer als Anerkennung und Würdigung ihres Engagements in die Staatskanzlei eingeladen wurden. Auf den Rückblick folgte die Wahl des neuen Zunftmeisters bzw. der neuen Zunftmeisterin. Vorgeschlagen wurde die Anwältin und Wahl-Adenauerin Dr. Christine Beneke, die daraufhin einstimmig in ihr neues Amt gewählt wurde. Ein historischer Tag, denn Dr. Christine Beneke ist die erste Zunftmeisterin in der Adenauer Zunftgeschichte. Es folgte die Übergabe der Zunftinsignien, nämlich der Schärpe, des Zunfthuts sowie der Zunftstandarte durch den Zunftgemeinschaftsführer Herbert Bätz. Nach dieser schweren Arbeit wurde dann erstmal etwas gegessen und getrunken. Und da diesmal ohnehin alles anders war, hieß es: „Brauchtum erhalten und Neues gestalten“. So gab es nicht nur Siedewürstchen mit Schößchen, sondern auch Mettwürste, Weißwürstchen und Schnibbelchen vom Grill. Bei diesem Beisammensein wurden weitere Aktivitäten für das kommende Zunftjahr besprochen. So soll das Verschönerungsprojekt an der Marienkapelle weiterhin verfolgt werden und im Herbst der Aufgang zum Kreuzweg mit tausenden Blumen bepflanzt werden, um nur zwei Beispiele zu nennen. Der Abend kam bei den Teilnehmern, die zum Teil bis Mitternacht verweilten, so gut an, dass beschlossen wurde, auch den nächsten Zunftabend wieder an wärmeren Tagen stattfinden zu lassen. Fast nie fällt der Kalender der Tatsachen mit dem Kalender der Gefühle zusammen. Je mehr Zeit vergeht, desto unwichtiger werden die äußeren Umstände, die wir im Leben erleben, und desto intensiver beginnt die Zwiesprache mit dem, was uns gemacht hat, im wechselnden Licht eigener Gedanken, Gefühle und Erinnerungen. Beinahe jeder Gedanke stellt Bezüge zu Bekannten, Weggefährten und Freunden her und verwandelt sie in einen gemeinsam zurückgelegten Weg, der allein nicht zu bewältigen gewesen wäre. Es war wahrscheinlich der emotionalste Moment mit der Wahl von Christine Beneke zur ersten Zunftmeisterin in der Geschichte der Gerberzunft und ein Dokument wirklicher Einheit.

Herbert „Fuzzy“ Bätz