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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 25/2023
Aktuelles
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Gedenken wird unterschiedlich begangen

Die Kapelle bei Walporzheim als Gedenkort für alle Opfer der Katastrophe wird bis 15. Juli fertig sein.

Von Müsch bis Sinzig: die Planungen zum zweiten Jahrestag der Flutkatastrophe

AHRTAL. TW. Wenn sich am 14. und 15. Juli die Flutkatastrophe im Ahrtal mit 134 Toten, zwei immer noch Vermissten und mehr als 700 verletzten zum zweiten Mal jährt, dann werden die schrecklichen Bilder unwillkürlich wieder zutage treten, sicherlich auch bedingt durch die zu erwartende Berichterstattung in den Fernsehsendern. Die Verarbeitung des Geschehenen ist noch in vielen Köpfen nicht abgeschlossen, dass zeigen nicht nur die immer noch hohen Besucherzahlen in Einrichtungen, wie dem Traumahilfezentrum in Lantershofen.

Was an diesem zweiten Jahrestag in den Kommunen geschieht, ist ganz unterschiedlich, wie eine Umfrage der Linus Wittich Medien ergab. Am Oberlauf der Ahr, wo sich die Flutwelle ab den Mittagsstunden des 14. Juli 2021 durch das Ahrtal wälzte, plant die Ortsgemeinde Müsch ab 16 Uhr die Einweihung eines Inklusionsgartens am Spielplatz sowie Einweihung des Spielplatzes im Rahmen einer kleinen Feier mit Musik. Um 18 Uhr wird es in Insul eine Messe mit anschließendem Gedenken der Opfer an der Ahrbrücke angeboten. Auch in Schuld, dass an diesem Tag als erster Ort im Ahrtal durch die Medien ging, ist eine Messe in der Pfarrkirche angedacht.

Für die besonders schwer zerstörte Verbandsgemeinde Altenahr wird es am 14. Juli um 17 Uhr in der Kirche in Mayschoß einen Gedenkgottesdienst geben. Die Kirche in Mayschoß hat für das Ereignis eine besondere Symbolik, diente sie doch wochenlang als Hilfsgüterausgabestelle für die Ortsgemeinde und entwickelte sich dadurch für die Bürger zu einem neuralgischen Punkt im Ort. In Bad Neuenahr-Ahrweiler findet am 14. Juli um 17 Uhr im Kurpark die zentrale Gedenkfeier der Stadt statt (wir berichteten). Hierzu wurden Einladungen an Bundespräsident Walter Steinmeier und an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer ausgesprochen. Am 15. Juli soll es dann in allen zehn Stadtteilen dezentrale Gedenkfeiern geben, die derzeit von den Ortsvorstehern oder Ortsbeiräten geplant werden. So wird es in Bad Neuenahr am Platz an der Linde ein rund zweistündiges Programm mit Reden und Musik geben. In Walporzheim wird der Trierer Bischof Stefan Ackermann zur Einsegnung der neuen Donatus-Kapelle im Gedenken an alle Flutopfer des Ahrtals vornehmen. Einer Prozession ab der Weinmanufaktur um 15:30 Uhr folgt um 16 Uhr ein Wortgottesdienst mit Segnung, danach ein Kommers im Hof der ehemaligen Winzergenossenschaft.

Auch in Sinzig und Bad Bodendorf wird es Möglichkeiten des gemeinsamen Gedenkens geben. Am 15. Juli um 14 Uhr sind Menschen aller Glaubensrichtungen zum gesamtstädtischen Gedenkgottesdienst in der St. Sebastianus Kirche in Bad Bodendorf eingeladen. Um 19 Uhr findet dann in Sinzig die feierliche Einsegnung des Gedenksteins am Parkplatz an der schwer von der Flut betroffenen Hohenstaufenstraße statt. In der Kommune an der Mündung der Ahr organisieren die Ortsbeiräte Bad Bodendorf und Sinzig mit der evangelischen und katholischen Gemeinde und der Stadt Sinzig das Gedenken.