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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 25/2023
Aktuelles
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GenoEifel jetzt auch in Adenau

Stellen das Konzept vor: Corinne Rasky, die Ehrenamtlichen Malte Duisberg, Bernd Ellgert von der Eifelstiftung und Heinz Bossert.

Das Leben menschlicher gestalten

ADENAU. AGP. Der Begriff „Nachbarschaftshilfe“ bekommt eine völlig neue Dimension. Die Generationengenossenschaft, kurz „GenoEifel eG“, geht weit über das hinaus, was bislang unter Nachbarn gepflegt wird. Seit geraumer Zeit im Nachbarland Nordrhein-Westfalen tätig, hat sie auch in Rheinland-Pfalz Fuß gefasst. Da währte es nicht lange, bis sie sich jetzt auch in der Verbandsgemeinde Adenau niedergelassen hat. In den Räumen des Hospizvereins im Hause Markt 16 ist die GenoEifel nunmehr beheimatet. Projektkoordinatorin Corinne Rasky bringt auf den Punkt, was die GenoEifel bezweckt.

„Wir wollen Helfende und Hilfesuchende zusammenbringen!“ Hinter diesen knappen Worten verbergen sich viele Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Doch dafür müssen zunächst Menschen gefunden werden, die bereit sind, zu helfen, oder sich helfen zu lassen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es nicht schwierig sein muss. Kontakte werden hergestellt, Institutionen aufgesucht, um sie über die Arbeit von GenoEifel zu informieren. So hat man u.a. eine Versammlung der Landfrauen besucht und das Projekt vorgestellt.

Menschen mit gleichen Interessen sollen sich zusammenschließen, um Probleme zu lösen, die alle betreffen. Die Generationen übergreifende Selbsthilfegemeinschaft mit ihren Mitgliedern verrichtet Arbeiten, die man selbst bewältigen kann. „Dabei ist es unerheblich, ob man aktiv als Helfender in der Genossenschaft mitwirkt, oder ausschließlich Hilfe in Anspruch nimmt,“ so Corinne Rasky. Mitglied werden kann jeder. Interessenten müssen nur eine Beitrittserklärung ausfüllen und einen einmaligen Anteil am Geschäft von 50,- Euro einbringen, der bei einem Austritt erstattet wird. Der Beitrag im Quartal schlägt mit 10,- Euro zu Buche. Wer Hilfe benötigt, Anruf genügt. 02441-88861!

Die typischen Leistungen von GenoEifel sind vielfältig. So zum Beispiel Begleitung und Fahrgelegenheiten zum Arzt, zur Kirche, zum Einkauf. Besuche und Gesellschaft leisten, Handarbeiten, Hausaufgaben begleiten, Hausmeisterarbeiten. Auch Hundesitting steht auf dem Programm, Kinderbetreuung ausserhalb von Kita-Zeiten. Gemeinsam essen gehen, und auch die Leih-Oma fehlen nicht im Angebot. Bezeichnend auch, dass man Kenner von Verwaltungsangelegenheiten sucht, die helfend beim Ausfüllen von Formularen oder bei Besuchen in Amtsstuben zur Seite stehen.

Je Hilfeleistung zahlt jedes Mitglied neun Euro die Stunde an die Genossenschaft, der jeweilige Helfer bekommt davon sechs. „Durch die Hilfe habe ich meinen Umzug in ein Seniorenheim hinausschieben und länger in meiner gewohnten Umgebung bleiben können,“ brachte es eine ältere Dame einmal auf den Punkt. Jetzt müssen nur noch zwei Kräfte gefunden werden, die im Büro am Markt 16 die Verwaltung übernehmen. Eine feste Kraft und eine als Minijob. Und Menschen aller Altersgruppen, die bereit sind, sich in die Arbeit der Genossenschaft einzubringen.