Silvia Plum am Infopoint in Altenahr.
AHRTAL. Ausgezahlte Soforthilfen, mehr als 1.000 Haushaltsbeihilfen, psychologische und soziale Beratung, Härtefallzahlungen in der Schwangerschaft, bei Familien mit Kleinkindern und Menschen mit Handicap, Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen. Die Caritas hilft Flutbetroffenen auf vielfältige Weise.
Im Büro von Fluthilfekoordinatorin Silvia Plum laufen die Fäden zusammen. Ein Jahr nach der Flut zieht sie Bilanz: „Vielen Aufgaben sind wir nachgekommen. Neu ist die Wiederaufbauhilfe. Gezielt helfen wir Menschen mit hoheM Unterstützungsbedarf.“
„Die Situation ist eine Chance für die Wohlfahrtsverbände“, so Plum, die mit Maltesern, Bethel, Pastoral, Diakonie und Hospiz kooperiert und bei finanziellen Hilfsangeboten im engen Kontakt mit AWO und DRK steht.
Positiv sieht sie den ‘Runden Tisch der Wohlfahrtsverbände und Hilfsorganisationen‘. Auch Gemeinschaftsprojekte sind eine gute Gelegenheit, wenn etwa im Projekt „We AHR Family“ mit der Pastoral ein Treffpunkt für Schwangere, Mütter und Väter geschaffen wurde, wo sich Menschen jeden Donnerstag im Pfarrhaus und Pfarrgarten St. Laurentius treffen. Auch das Frühstück für die ältere Bevölkerung konnte dank Diakon Bernhard Stahl und MGH ins Haus der Familie übertragen werden. Ebenso wird die Caritas am Café Waschsalon festhalten. Gesprächsbedarf ist nach der Flut vorhanden.
Die Caritas-Baufachberatung informiert über Antragsverfahren für öffentliche Zuwendungen und Versicherungsleistungen, Feststellung von Schäden an betroffenen Gewerken, Baubudget, fachliche Umsetzung von Baumaßnahmen und Bauablauf- und Bauzeitenplan sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Silvia Plum weiß, wie schwer es auszuhalten ist, wenn Gelder zur Renovierung noch nicht zur Verfügung stehen: „Beim Wiederaufbau dürfen Spendeng nur nachrangig eingesetzt werden. Erst sind Versicherungen dran, dann kommt der Staat, der meist nur bis zur 80 Prozent finanziert. Erst dann dürfen Spenden zum Einsatz kommen. 20 Prozent, das schafft ein Hauseigentümer in dieser Situation nicht. Da schauen wir, was wir nach unseren Vorgaben leisten können.“
Immer wieder sprächen Menschen fehlenden Wohnraum und Wohnbauprojekte an: „Alternative Wohnformen geraten in den Blick. Es besteht ein hoher Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum.“
Die Caritas will mit den Menschen gehen. Silvia Plum: „Es geht um die Würde jedes einzelnen. Helfen will gelernt sein. Die Hilfe soll unterstützen, damit die Menschen wieder zu Kräften kommen. Die Caritas ist da und bleibt an der Seite der Menschen.“
Wer das Gespräch sucht, kann sich mit der CaritaS in Verbindung setzen, Tel. 02641/759860.