Bischof Stephan Ackermann segnet die von den Handwerkern gestiftete Glocke ein
Einsegnung des Altars der "Donatus"-Kapelle durch Bischof Stephan Ackermann
WALPORZHEIM. (KG) Zum zweiten Jahrestag der Flut im Ahrtal wurde die neue „Donatus-Kapelle - Flutkapelle im Ahrtal“ hoch in den Weinbergen oberhalb von Walporzheim am Einstieg in den Bergpfad hinauf zum Gipfel der „Bunten Kuh“, was aus Walporzheim feierlich eingeweiht.
Die Kapelle soll für Betroffene der Flutkatastrophe und für alle Besucher im Ahrtal eine Erinnerungsstätte werden und zum Wallfahren, Pilgern, Verweilen und zum Gebet einladen. Der Platz befindet sich hoch oben inmitten der Weinberge von Walporzheim mit gutem Blick über einen großen Teil des Ahrtals mit seinen ehemaligen Brücken, an denen sich in der Flutnacht das Treibgut und das Wasser stauten. Das Geländestück gehörte der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, die diese Kapelle nicht hätte errichten können, so der Erste Beigeordnete Peter Diewald. Die Kapelle wurde aus Holzteilen bei den Sponsoren gefertigt und anschließend von vielen fleißigen Handwerker auf dem vorgesehenen Platz aufgerichtet. Das markante Mauerwerk im Umfeld der neuen Kapelle ist mit Naturstein ausgeführt und passt sich an die Weinbergsmauern in der Nachbarschaft an. Eine Treppe für den steilen Aufstieg vom Wirtschaftsweg hinauf wird in den kommenden Wochen noch errichtet.
Zur Einweihung war der Trierer Bischof Stephan Ackermann nach Walporzheim gekommen. Das kleine Gotteshaus wurde dem Heiligen Donatus, dem Schutzpatron gegen Unwetter, Blitzschlag, Hagel und Feuer geweiht. Eine geschnitzte Figur des Heiligen Donatus von Münstermaifeld wurde in der Wortgottesfeier zusammen mit dem Steinaltar eingesegnet. Im Vorraum hängt eine Stahlplatte mit dem Relief des Ahrverlaufs.
Flutkapelle als Erinnerungs- und Gedenkort für das gesamte Ahrtal
„Diese Kapelle ist etwas ganz Besonderes“, sagt der Vorsitzende des „Freundeskreises der Kapelle St. Josef“ in Walporzheim, Werner Schüller, und führt weiter aus: „Kurz nach dem schlimmen Ereignis der Flut kamen viele Helfer in das Ahrtal, zeigten Solidarität und halfen den Menschen beim Aufräumen. Das Angebot, dem „Freundeskreis der Kapelle St. Josef“ eine weitere Kapelle zu stiften war natürlich ein toller, einmaliger Vorschlag.“ Die angesprochenen Vereinsmitglieder haben sich für diese Idee einer Flutkapelle begeistert und sich vehement für den Bau eingesetzt und dabei gemeinsam mit Willi Beu von der Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Walporzheim, der die Baumaßnahme von Anfang an unterstützt und begleitet hat, alle Schwierigkeiten überwunden.
An dem Tag sollte nach Willen des Kapellenvereins nicht nur die Einweihung der Donatus Kapelle stattfinden, sondern es sollte für alle auch ein Tag des Gedenkens an die schreckliche Flut werden. Daher waren alle von der Flut Betroffenen, Helfer, Freunde und Bekannte, zum anschließenden Kommers eingeladen. Der Hof war voll bis auf den letzten Platz, durch den Kommers führte Werner Schüller. Neben Grußworten von Bischof Ackermann und MdL Horst Gies bedankte sich Harald Knieps, der eigentliche „Motor für die Kapelle“ im Namen des Freundeskreises bei dem Planer des kleinen Gotteshauses, Christian Kistner. Zudem richtete sich sein Dank an die Erbauer, Klaus Mohr von der Firma Stexon GmbH aus Fost in Baden-Württemberg, Hubert Schafitel von der Firma Schafitel GmbH aus Reinstetten in Baden-Württemberg, Marco Herrmann von der Firma Herrmann Bedachung GmbH aus Rheinböllen sowie an weitere Handwerksbetriebe und Baufachleute die zum Gelingen des Bauwerkes, das insgesamt um die 400.000 Euro kostete, beigetragen haben. Zur Überraschung aller haben die Handwerker zum Abschluss des offiziellen Teils eine Glocke übergeben, die Bischof Ackermann weihen und einbalsamieren konnte.