3.700 km mit einer Zündapp 40 auf Europatour

Michael Pelz aus Aremberg verwirklichte einen kleinen Traum

AREMBERG / EUROPA. w.dr. Einen kleinen Traum verwirklichte sich Michael Pelz aus Aremberg mit seiner Zündapp 40, einem im Jahre 2010 gebraucht erworben Gefährt. Er startete von Aremberg aus zu einer Europareise, kehrte nach drei Wochen und um viele Erlebnisse reicher, wieder an seinem Heimatort zurück. Mit einem Zelt zum Übernachten tourte er durch die Schweiz, Italien, Korsika, Frankreich, Monaco und Luxemburg.

Er hatte viel zu erzählen: Über die Vogesen fuhr er über die Schweiz zum Comer See, dann über Genua nach Monaco. Dort geriet er eher unabsichtlich in einen geschlossenen Autocorso, wurde aber freundlich inmitten der Gesellschaft höchst edler und teurer Karossen begrüßt. Von Nizza aus machte er spontan einen Abstecher nach Korsika, umfuhr die ganze Insel im Uhrzeigersinn. Zurück in Nizza knatterte er über die französischen Alpen, durch die Vogesen und letztlich über Luxemburg zurück nach Aremberg. Hier wurde er herzlich von seiner Ehefrau Ursula, von Bekannten und Freunde willkommen geheißen. Ein Gläschen Sekt zur Begrüßung, ein Willkommenstransparent und sogar eine „Urkunde“ und ein Pokal überraschten den Weltenbummler.

Dann gab es viel zu erzählen, so war er gleich zweimal von der Polizei angehalten worden – zum Glück ohne Konsequenzen. Einer freundlichen Aufforderung in Frankreich bitte mit Handschuhen zu fahren, konnte er spontan entsprechen. In der Schweiz blinkte über zwei Kilometer ein Blaulicht hinter ihm, beim Anhalten übergaben zwei freundliche Polizisten einen kleinen Gepäckbeutel, den er unbemerkt in einer Kurve verloren hatte. Herzlich bedankte er sich für so viel Aufmerksamkeit.

Auf Korsika musste er eine Schraube an der Zündapp erneuern – eine kleine Werkstatt machte das ohne Bezahlung. Als er über seine Tour berichtete, wurde er unverzüglich zum Essen eingeladen und freundlich bewirtet. „Es gab immer wieder solche netten Geschichten“, freute sich Michael Pelz im Nachhinein. In Frankreich war er zeitnah an einer Etappe der Tour de France. Jubelnd winkte die Menge ihm zu, bis er doch wenige Kilometer weiter in einem kleinen Ort von der Gendarmerie gestoppt wurde. „Jetzt hatte ich sogar Zeit, die Tour zum ersten Mal aus nächster Nähe live zu betrachten“, schmunzelte der kühne Mopedfahrer. Eine Herausforderung für Moped wie Fahrer war die Überquerung des Col de la Bonette, mit Steigungen bis zu 17 %. Aber alles klappte, die Zündapp 40 erwies sich als treuer und zuverlässiger Weggefährte, bestens belastbar.

Für manche Sehenswürdigkeit im ländlichen Raum nahm Michael Pelz sich Zeit, besichtigte Kulturdenkmäler und kleine Kirchen. Mit seinem Wohnort Aremberg und der Familie stand er täglich im „What‘s App“-Kontakt, übermittelte sehenswerte Reiseeindrücke. Auch in den Folgetagen gab es immer wieder aus der Erinnerung spannende Geschichten zu erzählen: „Es war einfach unglaublich toll, ich würde es sicher gerne nochmal machen“, so schwärmt er.

3.703 km lang war seine Erlebnistour. Er hatte die Betriebskosten akribisch addiert, 93 Liter Benzin und 1,8 Liter Zweitakter-Öl waren der Preis für ein unvergessliches Erlebnis mit dem Vintage-Moped. Die Original-Rechnung des Erstbesitzers ist noch erhalten: 1.708 DM betrug der Kaufpreis für die Zündapp 40. [Quelle: Stephanie Mauren]