Ein Interview mit dem Bürgermeister der Stadt Adenau, dem Wirtschaftförderer der VG Adenau, Bernd Backes und dem Kooperationspartner Abenue4you - Agentur für Trainingsdienstleistungen.
Adenauer Nachrichten: Herr Hoffmann, erstmal Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Förderpreises der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz. Warum ist dieser Erfolg wichtig für die Stadt.
Hoffmann: Danke für die Glückwünsche, die ich hier ein wenig verteilen möchte. Dieser Erfolg war nur möglich, weil alle Beteiligten, nämlich die VG-Verwaltung mit VG-Bürgermeister Nisius und dem Fachbereichsleiter Organisation und Verwaltungssteuerung Bernhard Jüngling, sowie Bernd Backes, Wirtschaftsförderung der VG, und natürlich die Trainingsagentur Avenue4you, Inh. Sandra Adams mit ihrem Mann Werner Wischnewski. Frau Adams als Kooperationspartner sowie Ihr Mann, der für die inhaltliche Begleitung des Projektes steht, haben die Bewerbung entscheidend zum Erfolg geführt. Diese gute Kooperation und das schlüssige Konzept haben die Entwicklungsagentur letztendlich überzeugt.
Adenauer Nachrichten: Braucht die Eifel denn Büroarbeitsplätze? Die meisten haben doch genug Wohnraum zur Verfügung?
Bernd Backes: Die Frage scheint auf den ersten Blick berechtigt. Viele haben bei uns in der Region ein Eigenheim, oder haben ein Haus mit Garten gemietet. Wir haben in der Region eine sehr hohen Pendleranteil, viele fahren regelmäßig weite Strecken zu ihrer Arbeit, weil sie zu Hause keinen Platz haben. Dazu kommt ein wichtiger Aspekt: Die Menschen suchen den Austausch mit anderen. Alleine im Home-Office haben sie den nicht.
Werner Wischnewski: Genau das ist ja der Gedanke des CoWorking, man tauscht sich aus, auch und gerade mit Menschen aus anderen Berufsfeldern. Der Austausch mit anderen Spezialisten liefert oft neue Lösungsansätze, da der „Themenfremde“ nicht so gefangen ist in althergebrachten Wegen
Hoffmann: Dazu bietet eine CoWorking Space auch gerade jungen Unternehmern eine Möglichkeit ohne großen finanziellen Aufwand einen Firmenpräsenz mit den nötigen Arbeitsmitteln zu haben. Wir als Stadt erhoffen uns durch den CoWorking Space ein attraktives und preiswertes Angebot gerade für Gründer und junge Unternehmen aus der Region.
Adenauer Nachrichten: Also ist die CoWorking Space ein Angebot an die Bürger der Region und ein Standortvorteil zugleich?
Bernd Backes: Die moderne Arbeitswelt und auch die Unternehmenskultur ist in einem großen Wandel. In vielen Bereichen hat ein agiles projektbezogenes Vorgehen Einzug gehalten. Hier bedarf es modernen Angeboten an Arbeitnehmer, aber auch an Unternehmen. Der Dienstleistungsbereich wächst stetig. Diese Unternehmen brauchen keine festen Büros oder große Unternehmensrepräzentanzen, sondern projektbezogen verschieden Formen von Räumlichkeiten und Equipment, mal ein Büro, mal einen Meetingraum inkl. Konferenztechnik, oder moderne Kooperationstools, wie Smart Board oder Monopinwände oder Projektboards.
Werner Wischnewski: Viele dieser Einzeldienstleister brauchen aber auch den interdisziplinären Austausch mit anderen. Hier ist CoWorking eine Kreativmethode aus dem agilen Umfeld. Die CoWorking Space Adenau soll auch genau dafür einen Raum geben. Die kreativen und motivierten Menschen der Region in einen Austausch zu bringen.
Hoffmann: Ein weiterer Aspekt ist eine noch junge Form der projektbezogenen Arbeit, die Menschen in die Region bringen kann, Stichwort workation: Also Menschen oder Teams, die für einen Zeitraum einen Ort für ein Projekt wählen. Auch dies könnte Menschen in der Region halten bzw. in die Region bringen, da sie hier alle nötige Technik und auch einen Austausch mit anderen in einem kompakten und niederschwelligen Angebot finden.
Adenauer Nachrichten: Das Angebot richtet sich an viele verschiedene Gruppen, wie funktioniert denn so eine Buchung konkret.
Werner Wischnewski: Die Buchung und Bezahlung des Arbeitsplatzes und des Weiteren gewünschten Equipments erfolgt im Internet. Der Zugang zu den Räumen dann über ein Zugangssystem. Die Rechnung wird dann online bereit gestellt. Die Räumlichkeiten können rund um die Uhr genutzt werden.
Adenauer Nachrichten: Also sehr einfach und schnell. Zum Abschluss noch die Frage, wie ist es denn mit vertraulichen Gesprächen z.B. Telefonaten und ab wann startet die CoWorking Space
Werner Wischnewski: Es werden Arbeitsplätze mit Cubes, die schallreduzierend sind, eingerichtet. Dazu kommen zwei schalldichte Boxen mit Laptopablage und Bildschirm für vertrauliche Telefonate.
Adenauer Nachrichten: Danke für das Gespräch, wir sind gespannt, wie sich dieses Projekt in und für die Region entwickelt und freuen uns auf die Eröffung im Dezember.