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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 34/2023
Aktuelles
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Wolfgang Graf Trips und Peter Collins waren Freunde und gemeinsam bei Ferrari

Eine Bronzebüste und verschiedene Fotos erinnern an Peter Collins, Freund und Fahrerkollege von Wolfgang Graf Trips

NÜRBURG. AGP. Er galt als Englands liebenswertester Grnd-Prix-Fahrer seiner Zeit. „Er suchte sorglos und fröhlich das Abenteuer, ohne das Fahren sonderlich ernst zu nehmen.“ Das schrieb H. U. Wieselmann Anfang der 60er Jahre über Peter Collins, der 1958 auf dem Nürburgring tödlich verunglückte. Collins versuchte in der schnellen Rechts am Pflanzgarten seinen Teamkollegen Mike Hawthorn außen zu überholen. Der Ferrari des Engländers wurde aus der Bahn getragen, Collins flog aus seinem Wagen und prallte gegen den einzigen dort stehenden Baum. Peter Collins starb am selben Abend in einer Bonner Klinik. Vor einigen Tagen hat Peter Collins einen Platz im ring-werk gefunden. In der dortigen Wolfgang Graf Berghe von Trips Ausstellung ist ein Teil dem britischen Rennfahrer gewidmet. Das ist naheliegend, waren Trips und Collins doch in den Jahren 1957 und 1958 gemeinsam bei dem italienischen Rennstall unter Vertrag. Sie waren nicht nur Teamkollegen, sondern auch befreundet. Das kam nicht von ungefähr. Auch Collins, mit jungenhaftem Charme ausgezeichnet, wie Wieselmann schrieb, hatte auch die ritterliche Art, die man auch Graf Trips bescheinigte. Bestes Beispiel dafür war der Große Preis von Monza im Jahre 1956. Nach Siegen in Belgien und Frankreich hatte Collins die Chance, Weltmeister zu werden, wenn der ebenfalls auf Ferrari fahrende Argentinier Juan Manuel Fangio ausfallen würde. Tatsächlich stellte sich bei Fangio ein Schaden am Boliden ein, er musste ihn an den Boxen parken. Da rauschte Collins heran und übergab Fangio seinen Wagen. Der umarmte ihn kurz und donnerte davon. Fangio wurde zum vierten Mal Weltmeister, Peter Collins musste seine Chance begraben und erklärte: „Fangio ist am Ende seiner Karriere, ich bin noch jung genug und habe Zeit, Weltmeister zu werden.“ Seit längerer Zeit bestehen enge Kontakte zwischen dem Peter Collins Freundeskreis in England und der Gräflich Berghe von Trips’schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach. Mark Andrews und seine Frau Alison sammelten 14 000 britische Pfund, mit denen sie zwei Bronzebüsten von Collins anfertigen ließen. Eine ist an einer Rennstrecke in England ausgestellt, die zweite steht jetzt in der Trips-Ausstellung im ring-werk. Mark Andrews danke bei der Eröffnung Jörg-Thomas Födisch, Nils Ruwisch und Karl-Heinz Peters von der Trips-Stiftung, dass es zur Erweiterung der Ausstellung mit Peter Collins kommen konnte, dem neben der Büste eine eigene Ecke gewidmet ist. Zahlreiche Gäste, darunter auch der Ex-Rennfahrer Eckhard Schimpf, der Trips und Collins persönlich kannte, waren bei der Einweihung zugegen.