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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 39/2023
Kindergarten- und Schulnachrichten
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Realschule Plus in Adenau arbeitet weiter am Honerather Bach

Alle Beteiligten arbeiten aktiv am Gewässer.

ADENAU. Das vom Bundesamt für Umwelt geförderte Projekt „Obere Ahr/Hocheifel“ geht langsam seinem Ende entgegen, die Schulpatenschaft der beiden Adenauer Schulen Realschule Plus und Erich-Klausener-Gymnasium für den Honerather Bach als Teil des Projektes und gefördert von der Kreisparkasse Ahrweiler geht dagegen weiter.

Kürzlich waren Schülerinnen und Schüler aus der 9. Klasse mit ihren Lehrern Dirk Tempel (Erdkunde) und Nicole Hupperich (Biologie) am Gewässer, unterstützt von Winfried Sander aus Leimbach, der als landesweiter Koordinator für schulische Bachpatenschaften die Patenschaft seit 2018 aktiv begleitet.

Der Honerather Bach wurde in den 1930er Jahren im Rahmen des so genannten „Reicharbeitsdienstes“ als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme begradigt und mit Steinen aus Grauwacke gestickt im Bachboden versenkt. Sowohl die Sohle wie auch die Seiten des Gewässers verloren somit weitgehend ihren so wichtigen Kontakt zum Bodenumfeld und zum Grundwasser. Ziel war damals der möglichst schnelle Abfluss des Wassers, während heute das ökologische Ziel und zum Schutz vor Hochwasser der Rückhalt von Niederschlag in der Fläche ist. Also gilt es jetzt, die Steine aus dem Bachbett zu entfernen. Für eine Gruppe kräftiger Jungen mit Unterstützung ihrer Lehrer allerdings keine kleine Herausforderung im Umgang mit Kreuzhacke und Stemmeisen. Das Ergebnis nach drei Stunden Arbeit lässt sich an einem kleinen Haufen herausgenommener Steine sehen, die beim nächsten Mal als Strömungslenker locker wieder im Gewässer Verwendung finden und die Vielfalt der Gewässerstruktur und damit des Lebensraumes erhöhen.

Andere Schülergruppen waren im Gelände unterwegs, um eines überaus große Artenvielfalt an Pflanzen im naturbelassenen Gewässerrandstreifen mit Hilfe von Bestimmungsbücher und auch einer digitalen App sowie ihrer Lehrerin zu dokumentieren. Gemeinsam wurde auch gruppenweise die Gewässerstrukturgüte, also die Wertigkeit des Lebensraumes, bestimmt und mit vergleichsweise guten bis mittleren Werten erfasst.

Spannend die abschließende Diskussion über die Frage eines Schülers: Wieso ist die Artenvielfalt umso höher, je weniger „fruchtbar“ (humos) ein Lebensraum ist? Die Antwort ergab sich im Austausch aller Beteiligten: Für den Menschen kommt es im Gartenbau auf einen hohen Ertrag bei wenigen Pflanzen an. Die Natur als solche setzt eher auf wenig Ertrag im Sinne des Menschen, aber sie ist ausgerichtet auf die Fortpflanzung der Art. Eine wichtige Erkenntnis und damit eine ertragsreiche Runde für alle Beteiligten.