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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 40/2023
Aktuelles
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Förderverein für zeitnahen Lückenschluss in der medizinischen Versorgung

Schließung des St. Josef Krankenhaus Adenau hat Folgen

ADENAU. Am Beginn der diesjährigen Mitgliederversammlung des „Fördervereins Krankenhaus und Notarztstandort Adenau e.V.“ in der Hocheifelhalle, stand ein Vortrag von Dr. med. Manfred Rittich, Internist und Rheumatologe am MVZ/Krankenhaus Maria Hilf in Daun zum Thema „Ja, hab´ ich denn jetzt Rheuma?“. Dr. Rittich schilderte in seinem interessanten Vortrag die große Bandbreite der rheumatischen Erkrankungen als Autoimmun- und Systemische Erkrankungen, die in der Regel leider schmerzhaft und chronisch verlaufen.

In seinem Jahresbericht erinnerte der Vorsitzende des Fördervereins, Bernd Schiffarth, noch einmal an den Verlauf der bewusst und gezielt herbeigeführten Schließung des St. Josef Krankenhauses durch die Marienhaus Holding GmbH. Im November 2019 erfolgte der Ausstieg aus der chirurgischen Versorgung am St. Josef Krankenhaus sowie aus der Notarztgestellung am Notarztstandort Adenau. Die Notarztgestellung konnte gemeinsam mit dem DRK – vorübergehend vom Förderverein finanziert – aufgefangen und durch den Einsatz qualifizierter Notärzte bis heute sichergestellt werden. Das einstige „Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung“ hingegen wurde unter den Augen der Landesregierung RLP und ihrer weitgehend planlos agierenden Gesundheitsministerin vom Träger, der Marienhaus Holding GmbH Waldbreitbach, wissentlich zu Grunde gerichtet. Auch die Zusage der Marienhaus GmbH vom Frühjahr 2021, ein Gutachten zur Zukunft des Hauses in Adenau vorzulegen und dabei Adenau im „Vorfeld“ zu beteiligen, war nichts als „heiße Luft“. Die Nachricht kurz vor Weihnachten 2022, von der Schließung des Hauses zum 31.03.2023 entsprach der bisher bekannten Vorgehensweise des Marienhauses in solchen Fällen. Sie kam aber nicht völlig unerwartet.

Über viele Jahrzehnte gewachsenes gegenseitiges Vertrauen ging bei diesen Aktionen leider unwiderruflich verloren, so dass bei künftigen Planungen „Marienhaus“ für Adenau aus Sicht des Fördervereins keine Option mehr ist.

Wie geht es nun weiter mit der künftigen Gesundheits- und Notfallversorgung im Adenauer Land?

Gemeinsam mit Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit RLP, der Verbandsgemeinde und Stadt Adenau und dem Kreis Ahrweiler wurden die möglichen Grundzüge der künftigen, neu zu schaffenden Struktur einer ärztlichen/notärztlichen Versorgung für die Bevölkerung im Adenauer Land, an einem neuen Standort in Adenau, erörtert. Darüber hinaus wurde die Verbandsgemeinde Adenau in Absprache mit dem Land und dem Kreis AW mit der Suche nach einem Projektbegleiter beauftragt. Ein Angebot liegt inzwischen vor. Der Förderverein hat hier eine Beteiligung von 4.000,00 Euro an den vom Land geförderten Gesamtkosten von ca. 75.000,00 Euro in Aussicht gestellt und arbeitet gerne weiterhin aktiv an der Gestaltung einer künftigen Gesundheitsversorgung im Adenauer Land mit.

Das vorgesehene Projekt sollte darüber hinaus auch mit den vom Bund geplanten verbindlichen neuen Vorgaben für Krankenhäuser kompatibel sein.

Die Leitung des medizinischen Simulations- und Trainingszentrums am Buttermarkt wurde von Dr.med. Martin Schiffarth auf Dr.med. Christian von der Gathen und unser Vorstandsmitglied Marcel Weber übertragen. Alle EU- und Landesförderungen sind inzwischen abgerufen und wurden bereits an den Förderverein überwiesen. Der Förderverein hat ab sofort eine neue Internetpräsenz: www.foerderverein-medizinische-versorgung-adenauer-land.de