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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 40/2024
Öffentliche Bekanntmachungen
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10 Jahre Fairtrade-Verbandsgemeinde Adenau

Seit genau 10 Jahren trägt die Verbandsgemeine Adenau den Titel „Fairtrade-Verbandsgemeinde“. Damit gehört sie zu einem Netzwerk von fast 900 Städten und Verbandsgemeinden, die sich in besonderer Weise für faire Bedingungen im Welthandel einsetzen.

Was bedeutet Fair Trade?

„Fair Trade“ („fairer Handel“) bedeutet, dass die Erzeuger von (meist) landwirtschaftlichen Produkten wie Kaffee, Tee, Bananen, Schokolade und Säften in Entwicklungsländern einen anständigen Lohn für ihre Arbeit bekommen. Dieses Einkommen liegt über dem Weltmarktpreis und wird im fairen Handel garantiert, damit die Bauern Planungssicherheit haben und nicht durch Schwankungen auf dem Weltmarkt in den Ruin getrieben werden.

Ein ganz wichtiges Anliegen von Fair Trade ist auch das strikte Verbot von Kinderarbeit, wenn die Arbeit, die über eine angemessene Mithilfe im elterlichen Betrieb hinausgeht, die Kinder und Jugendlichen vom Besuch einer Schule abhält. Denn Bildung ist die wichtigste Voraussetzung für eine bessere Zukunft überall auf der Welt.

Außerdem fördert der faire Handel umweltschonende Anbauweisen, die mit einem Minimum an Chemikalien oder ganz ohne sie auskommen. Daher haben Fair Trade-Produkte oft Bioqualität. Die Rodung zusätzlicher Ackerflächen zulasten des Regenwaldes ist verboten.

Fair Trade-Produkte können Sie im Geschäft unter anderem an folgenden Siegeln erkennen:

Fairtrade ist das wichtigste und häufigste Siegel für fair gehandelte Produkte.

Gepa fair + Das Siegel garantiert, dass im Vergleich zu Fairtrade noch strengere ökonomische und ökologische Regeln eingehalten werden müssen.

UTZ/Rainforest Alliance: Die Kriterien sind bei Weitem nicht so streng wie bei Gepa fair + und Fairtrade, aber immer noch besser als gar kein Siegel.

(Es gibt auch noch weitere Siegel, die aber nicht so häufig verwendet werden.)

Welche Voraussetzungen muss eine Fairtrade-Gemeinde erfüllen?

Der Titel einer „Fairtrade-Gemeinde“ wird für jeweils zwei Jahre verliehen, wenn u.a. folgende Kriterien erfüllt sind:

  • In mindestens vier Geschäften in der VG Adenau müssen Fair Trade-Produkte verkauft werden. Dies ist in Adenau bereits durch die großen Supermärkte (Aldi, Edeka, Lidl, Netto, Rewe) gegeben. Außerdem werden Fair Trade-Produkte im Foyer der Verbandsgemeinde angeboten.
  • Mindestens eine Schule muss Fairtrade-Schule sein. Dies ist in Adenau das Erich-Klausener-Gymnasium, das sich seit vielen Jahren in ganz besonderer Weise für den fairen Handel engagiert.
  • Eine Glaubensgemeinschaft muss sich mit dem Thema Fair Trade auseinandersetzen. Dies ist in unserer Verbandsgemeinde die evangelische Kirche, die zum einen des Öfteren Fair Trade-Produkte für ihre Veranstaltungen kauft und den fairen Handel auch regelmäßig im Konfirmandenunterricht thematisiert.
  • Mindestens ein Verein muss z. B. fair gehandelten Kaffee anbieten. Für Sportvereine gibt es übrigens auch fair gehandelte T-Shirts und Fußbälle.
  • Mindestens zwei Gastronomiebetriebe in der Verbandsgemeinde müssen fair gehandelte Produkte anbieten, z. B. Kaffee, Tee oder Saft.
  • Da auch die Behandlung des Themas Fair Trade in der Öffentlichkeit zu den Kriterien gehört, werden künftig an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen Artikel dazu erscheinen.

Weitere Informationen zum Thema Fair Trade erhalten Sie beim Generationenbüro der Verbandsgemeinde Adenau (02691-305111), Bernhard J. Müller (bernhardjmueller@web.de) sowie im Internet unter fairtrade-deutschland.de und Youtube („Fairtrade erklärt“).

Bernhard J. Müller

Aufruf an alle Schulen, Vereine, Gastronomiebetriebe und den örtlichen Einzelhandel: Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Fair Trade-Produkte anbieten! Wir werden dann bei passender Gelegenheit darauf hinweisen.