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Adenauer Nachrichten
Ausgabe 50/2022
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Krankenhaus Adenau schließt

Neues Modell in Vorbereitung – Erklärung der Landrätin

ADENAU. TW. Zum 31. März 2023 schließt das Krankenhaus in Adenau, dann soll ein neues Modell die stationäre Versorgung ersetzen. Das gab der Betreiber, die Marienhaus-Gruppe, bekannt. Es habe sich in Adenau bereits seit einiger Zeit um eine fast ausschließlich geriatrische Versorgung handele, was nun noch im Krankenhaus Bad Neuenahr gewährleistet sei. Dieses Angebot bliebe also in der Region erhalten, sagt der Betreiber. Zwischen beiden Krankenhäusern liegen auf einer Strecke durchs Ahrtal 35 Kilometer. Erst wenige Tage vor dieser Meldung hatte die Marienhaus-Gruppe verlauten lassen, dass sie die gynäkologische Versorgung dort am Freitag, 16. Dezember, einstellt. Die stationäre Geburtshilfe im Bad Neuenahrer Krankenhaus Maria Hilf hat hat man erst wenige Tage zuvor geschlossen.

Dass sich die Gesundheitsversorgung seit Jahren in ganz Deutschland ändere, führt der Betreiber aus Adenau und Bad Neuenahr an, und das immer mehr Behandlungen aus medizinischer Sicht ambulant erfolgen könnten. Viele Krankenhäuser im ländlichen Raum, so die Mitteilung, hätten schon heute erhebliche Schwierigkeiten, Fachpersonal sowohl im ärztlichen als auch im pflegerischen Bereich zu finden. Mehr und mehr Stellen in Pflege, Therapie und Ärztlichem Dienst könnten nicht nachbesetzt werden, „so leider auch am St. Josef-Krankenhaus“. Diese Veränderungen würden durch die zunehmend schwierige wirtschaftliche Situation beschleunigt. Häuser mit einem „eingeschränkten Spektrum“ wie das Krankenhaus in Adenau hätten hier kaum etwas entgegenzusetzen. Schon jetzt würden die Rettungsdienste andere Kliniken anfahren. Der Rettungsdienst vor Ort sei dank des großen Engagements eines Fördervereins „bestens und zukunftsfähig“ aufgestellt.

Landrätin Cornelia Weigand nahm zu der erneuten Hiobsbotschaft auf der medizinischen Versorgung im Kreis wie folgt Stellung: „Nach der Ankündigung der Marienhaus-Gruppe vergangene Woche, die stationäre Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Bad Neuenahr zu schließen, folgte nun die Mitteilung, dass auch die stationäre Versorgung in Adenau zum 31. März 2023 eingestellt wird.

Wir bedauern ausdrücklich, dass das Krankenhaus Adenau nach langen Jahren des Ringens um seinen Erhalt nun doch im kommenden Jahr geschlossen wird. Und auch wenn die Nachricht keine positive ist, so sind wir doch hoffnungsvoll, dass die bereits erfolgten und noch laufenden Gespräche zur Versorgung der Menschen vor Ort fruchten werden. Bürgermeister Guido Nisius ist bereits in enger Abstimmung mit Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann, Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, dem Förderverein Krankenhaus & Notarztstandort Adenau sowie dem Träger, der Marienhaus-Gruppe, um nach Lösungen zu suchen, ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Versorgungsmodell in Adenau aufzubauen. Das erklärte Ziel dieser Bestrebungen ist die Einrichtung einer chirurgischen und allgemeinmedizinischen Anlaufstelle, der Erstbehandlung von Unfällen sowie weiterer Angebote zur präventiven Gesundheitsvorsorge. Der Kreis Ahrweiler – und hier spreche ich direkt für die Menschen – unterstützt dabei alle Anstrengungen, die Gesundheits- und Notfallversorgung vor Ort sicherzustellen und ein modernes, adäquates und nachhaltiges Gesundheitsangebot aufzubauen.“