Rückblick - Festliches Erlebnis zur Weihnachtszeit: Bläser- und Orgelmusik in der St. Katharinen Kirche Knesebeck
Bläser- und Orgelmusik in der St. Katharinen Kirche Knesebeck
Die Faszination der Orgel- und Bläsermusik zu Weihnachten liegt in der einzigartigen Klangvielfalt und der majestätischen Atmosphäre, die diese Kombination schafft. Die Gäste in der St. Katharinen Kirche wussten dies zu schätzen, denn alle Plätze waren besetzt.
Sowohl die Orgel als auch Blasinstrumente wie Trompeten haben eine lange Tradition in der Kirchenmusik, besonders in der Weihnachtszeit. Sie symbolisieren Licht und Erhebung – eine Botschaft, die gut mit der christlichen Bedeutung von Weihnachten als Fest der Geburt Christi, des Lichts in der Welt, übereinstimmt.
Dr. Heinrich Gades und seine Bläser sowie Michael Jandek an der Orgel hatten mit viel Sorgfalt die Stücke für das Adventskonzert ausgewählt. Die Zusammenarbeit zwischen Orgel und Bläsern verdeutlichte die Stärke gemeinsamer Musikinterpretation und das harmonische Zusammenspiel verschiedener Klangfarben und Melodien, das die Zuhörer emotional berührte.
Zum Auftakt erklang das festliche „Trumpet Tune und Air“ von Henry Purcell. Karsten Cohrs moderierte vor jedem Musikstück und informierte die Zuhörer über die Komponisten und die Entstehung der Werke. Purcell gilt als der bedeutendste englische Komponist der Barockzeit.
Im Anschluss folgten Bearbeitungen des bekannten Luther-Chorals „Gelobet seist du, Jesu Christ“, der die frohe Botschaft der Advents- und Weihnachtszeit in prägnante Worte fasst.
Das Adventslied „Ein Kind ist uns geboren“, eines der weniger bekannten Werke, wurde ebenfalls aufgeführt. Cohrs bedauerte, dass dieses Lied nicht mehr verbreitet sei, obwohl die eingängige, pastorale Melodie im 6/8-Takt wunderbar zum Titel und Text passt. Die Bearbeitungen dieses Liedes stammen größtenteils von Horst Soenke, einem Kantor an der Kreuzkirche in Wolfsburg, der dem Knesebecker Bläserkreis freundschaftlich verbunden war und zahlreiche Werke für Vokalchor und Bläser komponierte.
Ein weiterer Höhepunkt des Konzerts war das „Praeludium und Fuga in G-Dur“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, einem der bedeutendsten Komponisten der Romantik, vorgetragen von Michael Jandek an der Orgel.
Es folgte das „Spirituoso“ von Georg Philipp Telemann, das Moderator Cohrs humorvoll mit der Anmerkung einleitete, dass der Titel nichts mit hochgeistigen Getränken, sondern mit dem Wortstamm „Spiritus“ – „Geist“ – zu tun habe. Das Thema sollte „geistvoll und beseelt“ gespielt werden, was den Musikern meisterhaft gelang. Besonders markant waren die Fanfarenmotive, die einen reizvollen Kontrast zum Hauptthema bildeten.
Beim „Xmas Swing“, einem Christmas Swing, kam die weihnachtliche Freude auf eine moderne, verspielte Art zum Ausdruck. Die oberen Stimmen setzten fröhliche Akzente über einer groovigen Basslinie, während dem die Gäste sowohl die Spielfreude als auch die weihnachtliche Stimmung spürten.
Es folgten weitere Werke, unter anderem der zweite Satz aus Johann Sebastian Bachs „Pastorella“, vorgetragen von Jandek an der Orgel, sowie das „Air La Grace“ von Telemann. Der Titel des Stücks – „Die Anmut“ – wurde durch die grazilen Melodien und den ruhigen, gemessenen Verlauf der Stimmen eindrucksvoll umgesetzt.
Viel zu schnell verging dieser klangvolle Abend in der bereits festlich geschmückten Kirche. Zum Abschluss erklang die wunderbare „Marche Pontificale“ des belgischen Komponisten Jaques-Nicolas Lemmens. Langanhaltender Applaus zeigte, wie sehr das Publikum von der Darbietung beeindruckt war.
Dr. Heinrich Gades mit seinem Bläserkreis, sechs Posaunen, fünf Trompeten und drei Kornetts – und der Organist Michael Jandek erhielten für ihre Leistung großen Beifall.
Mit einem Dank von Pastor Patrick Haase, der die Freude über den „Lichterklang des Advents“ und die Musik, die zu Herzen ging, zum Ausdruck brachte, sowie einem Blumenstrauß für Dr. Gades und Michael Jandek, überreicht von der Vorsitzenden des Kirchenvorstands, Elisabeth Schulze, endete das genussvolle Konzert.
Text und Fotos: R. Temme, Knesebeck